Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1021 - Der unsichtbare Gegner

Titel: 1021 - Der unsichtbare Gegner
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den Wald.
    Aus der Maschine zuckte ein nadelfeiner Energiestrahl in den Wald herab und entzündete das Holz. Flammen stiegen auf und verbreiteten Licht. Der Schütze schoß noch einige Male, bis der Wald an zahlreichen Stellen brannte.
    Icho erkannte die Gefahr rechtzeitig. Er floh an einer Stelle, an der noch kein Feuer ausgebrochen war, in offenes Parkgelände hinaus. Doch gerade damit hatte sein Gegner gerechnet. Der Antigravmotor der Maschine summte hörbar auf.
    Als der Haluter nach oben blickte, sah er, daß der Gleiter ihm folgte. Der Mann am Steuer wußte offenbar genau, wo er war.
    Beunruhigt erhöhte Tolot das Tempo. Er raste quer durch das Parkgelände und erreichte ein flaches, hufeisenförmiges Gebäude. Dabei geriet er in einen Bereich, der durch Lampen matt erhellt wurde.
    Er war sich darüber klar, daß sein Gegner eine schnelle Entscheidung suchte. Früher oder später würde Fellmer Lloyd eine allgemeine Jagd nach ihm einleiten. Darüber war sich auch der Fremde im Gleiter klar. Wollte er daher seinen Plan vollenden, dann mußte er es tun, bevor die von Fellmer alarmierten Kräfte anrückten.
    Icho bückte sich, als er die Hauswand des Hufeisengebäudes erreicht hatte, und hob eine Betonplatte von einem Gehweg hoch. Sie wog etwa fünfzig Kilogramm und hatte damit gerade das richtige Gewicht für ihn. Er legte sie sich wie eine Diskusscheibe auf den Unterarm, wirbelte zweimal um die eigene Achse und schleuderte sie dann dem heranfliegenden Gleiter entgegen.
    In der Dunkelheit konnte er das Geschoß nur auf den ersten Metern verfolgen.
    Er verharrte auf der Stelle und horchte.
    Dumpfes Krachen zeigte ihm an, daß er die Maschine getroffen hatte.
    Er lachte grollend.
    Über ihm blitzte es auf. Mehrere kleine Stichflammen schossen seitlich aus dem Gleiter.
    Der Motor brummte laut, als der Pilot versuchte, die Maschine in der Luft zu halten.
    Icho erwartete, daß sie in seiner Nähe herunterkommen würde, doch sie beschleunigte scharf, raste in einer Höhe von etwa fünfzig Metern über ihn hinweg und verschwand hinter dem hufeisenförmigen Gebäude.
    Er glaubte nicht daran, daß der unbekannte Schütze die Jagd aufgeben würde. Daher lief er um das Haus herum und näherte sich der Stelle, an der er den Gleiter vermutete.
    Als er sie erreichte, erkannte er, daß er sich geirrt hatte.
    Ein Hupsignal ertönte.
    Icho Tolot fuhr herum. Etwa zweihundert Meter von ihm entfernt befand sich ein kuppelförmiges Gebäude, das von einer Doppelreihe Lampen umgeben war. Die Lampen bildeten einen Lichtgürtel, den er durchdringen mußte, wenn er seinen Gegner erreichen wollte.
    Dieser machte keinen Hehl daraus, wo er war. Er wiederholte das Hupsignal nicht nur, sondern ließ auch die Scheinwerfer des Gleiters kurz aufblinken. Er wollte, daß Icho zu ihm kam.
    Der Haluter dachte jedoch nicht daran, ins offene Feuer zu laufen. Er schlich sich zu einem gepflasterten Weg und nahm hier ebenfalls eine Betonplatte auf. Wiederum benutzte er sie wie eine Diskusscheibe und wirbelte sie durch die Luft.
    Mit ohrenbetäubendem Krachen schlug sie ein.
    Dabei ließ der Haluter es jedoch nicht bewenden. Er schickte zwei Platten hinterher und erzielte mit ihnen ebenfalls Treffer. Ein Energiestrahl zuckte auf ihn zu, verfehlte ihn jedoch knapp. Immerhin raste er so dicht an ihm vorbei, daß er die Hitze spürte.
    Icho erkannte seinen Fehler.
    Er war auf der gleichen Stelle geblieben, während der andere seine Position gewechselt hatte. Doch er hatte ihn aus dem Gleiter vertrieben und ihm eine seiner Waffen aus der Hand geschlagen.
    Über dem brennenden Wald erschienen mehrere Gleiter.
    Die Suchaktion Fellmer Lloyds hatte begonnen.
    Icho entschloß sich, das Duell mit dem Unbekannten in den nächsten Minuten zu entscheiden oder ihn endgültig abzuschütteln.
    Er hatte eine Aufgabe, die wichtiger war als die Auseinandersetzung mit dem Fremden.
    Wiederum ging ihm der Begriff DEPOT durch den Kopf, ohne daß er ihn festhalten und sich näher mit ihm befassen konnte.
    Er ließ sich auf die Laufbeine fallen und überlegte.
    Wieso dachte er an ein DEPOT?
    Was war mit diesem DEPOT gemeint? Hatte es eine Bedeutung für ihn? Hing es mit der fremden Macht zusammen, die ihn übernommen hatte und die ihm nur noch einen Funken seines eigenen Ichs ließ?
    Das Geräusch eiliger Schritte schreckte ihn aus seinen Gedanken auf, und ihm wurde bewußt, daß er für einige Sekunden nicht auf seinen Gegner geachtet hatte.
    Er flüchtete in den Schatten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher