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1020 - Doriel

1020 - Doriel

Titel: 1020 - Doriel
Autoren: Jason Dark
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und erfahren hatte. An Land sah man weiter, und sie dachte natürlich auch daran, ihren Freund John Sinclair zu alarmieren. Wenn dieser Plan klappen sollte, war es besser, wenn sie sich aus der Schußlinie brachte und dabei auch versuchte, ihren Auftrag durchzuführen.
    Zurück ins laus, von dort in den Keller, die Kiste nehmen und verschwinden. Jane hoffte natürlich, diese Reihenfolge einhalten zu können. Einen letzten Blick wollte sie noch auf die Männer und den offenen Sarg werfen. Das ließ sie sehr schnell bleiben, denn der Mann mit der Mütze drehte sich in diesem Augenblick herum. Er schaute dabei auch in ihre Richtung. Sofort preßte sich Jane flach auf den Boden und rutschte auf dem etwas glatten Gras zurück.
    Hoffentlich hat er mich nicht gesehen, dachte sie. Wenn ja, konnte das verdammt gefährlich werden.
    Sie glitt nicht bäuchlings den leichten Hang hinab, sondern lief sehr geduckt und mit nach vorn gebeugten Kopf, den sie ab und zu drehte, um den Kamm zu sehen.
    Dort stand niemand. Wäre sie entdeckt worden, hätte der Kerl die Stelle längst erreicht.
    Sie war vorerst zufrieden. Auch die lebende Wasserleiche zeigte sich nicht. Die Wellen liefen normal auf den Strand zu, wo ihr leeres Boot einsam und verlassen lag.
    Aufrecht und mit weiten Sprüngen bewegtes ich Jane auf das Haus zu. Sie suchte einen Schutz, denn sicher fühlte sie sich nach wie vor nicht. Erst als sie vor der Tür stand, atmete sie tief durch und wischte mit der flachen Hand über die Stirn. Dieser Kelch war gut an ihr vorübergegangen, wie auch der erste, als sie den Angriff auf dem Wasser erlebt hatte.
    Auch jetzt hatte niemand die Haustür verschlossen. Sie besaß einen Knauf, den Jane nur zu drehen brauchte. Danach konnte sie die Tür nach innen drücken - und gelangte in eine Gruft.
    Ja, so wie eine Gruft kam ihr das Haus vor. Es war kalt, es war irgendwo auch kahl, obgleich sie die Möbel aus schwerem Holz und Leder sah, die auf dem ebenfalls grauen Steinboden standen. Der Geruch nach Staub hing in der Luft, und er würde sich wahrscheinlich auch nie vertreiben lassen.
    Hinter ihr fiel die Tür wieder zu, aber Jane ging noch nicht weiter. Die Fenster waren viel zu klein.
    Deshalb fiel auch am Tag zuwenig Licht in diese Halle mit den ebenfalls grauen Wänden, an denen kein einziges Bild hing.
    Dafür gab es einen Kamin. Ebenfalls aus grauen Bruchsteinen gemauert. Er roch nicht einmal nach kalter Asche und schien schon seit Urzeiten nicht mehr benutzt worden zu sein.
    Jane hatte die Beschreibung, die ihr Morgan Chadwick gegeben hatte, nicht vergessen. Sie wußte, wohin sie sich wenden mußte, um in den Keller zu gelangen. Außerdem hatte sie wirklich keine Lust auf eine Hausdurchsuchung.
    An der Sitzgruppe mit den vier Sesseln und dem Tisch in der Mitte ging sie rechts vorbei. Dort verlor sich auch das Licht, denn an dieser Seite gab es keine weiteren Fenster. Dafür eine Tür, deren Umriß sich schattenhaft abzeichnete.
    Es war der Zugang zum Keller.
    Jane holte noch einmal tief Luft, bevor sie die Tür öffnete. Sie war nervös, das gab sie gern selbst zu. Einen Grund für diese Nervosität kannte sie nicht. Es war einfach die allgemeine Lage und die Furcht davor, in einen ihr unbekannten Keller zu gehen. Sehr vorsichtig öffnete sie die Tür.
    Noch jetzt hallte ihr die kratzig klingende Stimme des Morgan Chadwick in den Ohren wider. »Der Lichtschalter ist an der rechten Seite. Sie können ihn gar nicht übersehen.«
    Das stimmte. Jane war froh, daß es in diesem einsamen Bau auf der Insel überhaupt Licht gab. So selbstverständlich war es nicht, denn an das normale Ortsnetz war diese Energiequelle sicherlich nicht angeschlossen worden.
    Eine krumme, nach unten führende Steintreppe lag vor Jane. Sie führte sogar ziemlich tief in den Keller hinein. Ihr Ende konnte Jane nicht sehen, es lag hinter einer Linkskehre versteckt.
    Sie machte sich an den Abstieg. Ein Geländer aus Eisen gab ihr den nötigen Halt. Die Stufen waren nicht nur leicht feucht, sondern wirkten auch ausgetreten. Sie besaßen Buckel und Mulden, die dicht beieinander lagen.
    Schritt für Schritt wagte sie sich nach unten. Jane wäre lockerer gewesen, hätte sie nicht die anderen Erlebnisse gehabt, so aber war sie angespannt und rechnete mit dem Schlimmsten. Die Pistole hatte sie vorhin in den Hosenbund geschoben, um so schnell wie möglich an sie heran zu kommen, wenn Gefahr drohte.
    Nach jeder Kurve atmete sie aus. Die trüben Lampen an der Decke setzten
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