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102 - Jagd nach dem Dämonenherz

102 - Jagd nach dem Dämonenherz

Titel: 102 - Jagd nach dem Dämonenherz
Autoren: A.F.Morland
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die Männer nicht da waren.
    Später stellte sich heraus, daß sie ihre Komplizen in der Tiefgarage per Walkie-talkie gerufen, von diesen jedoch keine Antwort bekommen hatten. Daraufhin fuhren sie mit einem der Lifts nach unten.
    Jetzt kamen sie mit dem Direktlift wieder hoch, um im Penthouse nach dem Rechten zu sehen, und sie liefen Boram und Mr. Silver in die Arme.
    Den beiden fiel es nicht schwer, die Gangster auszuschalten. Anschließend rief Mr. Silver Tucker Peckinpah an und sagte: »Ich habe ihn, Sir.«
    ***
    In der Höllenschmiede ging Atax dem blinden Riesen zur Hand. Farrac entfachte jenes Feuer in der Esse, wie nur er es zustande brachte, und dann machte er sich an die Arbeit.
    Die Schwerter, unter denen Loxagon einst wählen konnte, waren verschwunden. Farrac mußte für den geschlechtslosen Dämon eine neue Waffe anfertigen.
    In den Pausen erwähnte Farrac den Teufelswald, in dem jene Dämonen lebten, die sich ihrer großen Kraft nicht bewußt waren und deshalb sofort verschwanden, wenn ein männlicher Dämon ihren Wald betrat.
    »Für Loxagon tötete die Dämonin Shibba so einen Dämon«, sagte Farrac. »Du brauchst möglicherweise keine Hilfe, denn du bist geschlechtslos. Du kannst dir das Dämonenherz wahrscheinlich selbst beschaffen.«
    Atax schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die Absicht, in den Teufelswald zu gehen.«
    »Ohne ein solches Dämonenherz ist das Schwert aber lediglich eine gewöhnliche Waffe«, sagte der Höllenschmied. »Ich brauche das Herz. Ich muß es dem Schwert einsetzen.«
    »Du wirst ein solches Herz bekommen«, sagte Atax.
    »Ohne daß du in den Teufelswald gehst?« fragte Farrac. »Wie willst du das anstellen?«
    »Hast du schon von Phorkys gehört?« fragte Atax. »Er ist der Vater der Ungeheuer. Ihn werde ich bitten, ein solches Herz zu erschaffen. Ich bin sicher, daß er mir diesen Gefallen erweisen wird.«
    »Phorkys«, sagte Farrac nickend. »Ja, das ist die einfachere Lösung. Auf diese Idee wäre ich nie gekommen.«
    Während der Schmied weiterarbeitete, zitierte Atax den Vater der Ungeheuer herbei.
    Phorkys sah furchterregend aus.
    Er hatte von jedem Ungeheuer, das er zu schaffen imstande war, etwas an sich: die geschuppte Haut eines Drachen, die Zähne des Ghouls, die Schnauze des Werwolfs, das Schlangenhaar der Gorgonen, die Krallen des Wertigers - und so weiter.
    Er bot nicht nur einen abscheulichen Anblick, er verströmte auch einen bestialischen Gestank. An seinem warzenübersäten, schleimigen Kinn zitterte ein dünner Bart, und in seinen Augen züngelten kleine rote Flammen.
    Phorkys war ein Einzelgänger.
    Atax hatte ihn mehrfach zu ködern versucht. Manchmal hatte es auch tatsächlich danach ausgesehen, als würde der Vater der Ungeheuer sich ihm anschließen, aber wenn Atax dann auf Phorkys' Hilfe zurückgreifen wollte, war er zumeist nicht mehr da gewesen.
    Niemand konnte sich auf Phorkys verlassen. Der Vater der Ungeheuer war sein eigener Herr. Er tat, was ihm beliebte, und ließ sich selbst von Asmodis höchst ungern Befehle erteilen.
    Aber Bitten durfte man an ihn herantragen, und er entschied dann, ob er sie erfüllte oder nicht. Zwingen ließ er sich dazu allerdings nicht.
    Atax sagte ihm, was er brauchte. Sie hatten sich ein Stück von der Höllenschmiede entfernt.
    »Wenn ich von dir ein Dämonenherz bekommen könnte, wäre mir sehr geholfen«, sagte der geschlechtslose Dämon. »Ich würde mich für deine Unterstützung erkenntlich zeigen. Wann immer du in Gefahr wärst, würde ich dir mit dem Höllenschwert zu Hilfe eilen.«
    Phorkys wußte, daß das nur leere Versprechungen waren, deshalb winkte er ab. »Das brauchst du nicht. Ich kam bisher stets ohne Hilfe zurecht, und so wird es auch in Zukunft sein.«
    »Du verweigerst mir deine Hilfe?« fragte Atax steif.
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Phorkys.
    »Du hast gesagt…«
    »Wenn du mir deine Dankbarkeit erweisen möchtest, tu es auf eine andere Weise«, unterbrach ihn der Vater der Ungeheuer.
    »Verrate mir wie - und es ist schon getan!« bemerkte Atax eifrig. Im Moment meinte er es ehrlich. Wenn Phorkys ihm half, wollte er ihm ebenfalls gefällig sein.
    »Es gibt ein zweites Höllenschwert«, sagte Phorkys.
    »Das ist bekannt«, sagte der geschlechtslose Dämon. »Mr. Silver besitzt es. Er setzt es auf der Seite des Guten ein.«
    »Vernichte das erste Höllenschwert und seinen derzeitigen Besitzer, sobald Farrac das andere Schwert geschmiedet hat«, sagte Phorkys.
    Atax' Augen
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