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102 - Borro, der Zombie

102 - Borro, der Zombie

Titel: 102 - Borro, der Zombie
Autoren: Larry Brent
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Körper saugen.«
    »Das hat bereits einer versucht, Kapitän, nämlich Ambu
Mangula. Aber er hat es nicht gründlich genug getan. Deshalb bin ich hier.«
    »Mangula war der erste Versuch von Kumu Lombgo. Er ist
ein Stümper. Die Voodoogeister sind so nicht zu besiegen! Nur dem Meister
gehorchen sie!«
    »Und Meister waren es, die Sie verfluchten.« Larrys
Stimme schallte laut durch den Keller. »Sie wollten das Ritual beobachten, und
dabei entdeckte man Sie. Der Voodookult hatte es Ihnen angetan. Sie hofften,
das Geheimnis zu lüften. Aber man hat Sie mit dem bestraft, was Sie eigentlich
zu beherrschen gedachten. Der Fluch der Voodoopriester liegt über Ihrem Leben,
George Horman! Sie können mich sehen und hören, und doch sind Sie kein Mensch
mehr! Sondern ein Zombie – ein lebender Toter. Und mehr noch. Man hat sie
auserwählt, auf eine barbarische Stufe zurückzufallen und Menschenfleisch zu
essen. Sie wurden zum Kannibalen. Aber nun ist Ihr Weg zu Ende, George Horman;
ein Weg, der schon auf der Windrose ein Ende hätte finden können, wenn
Dr. McKinsey den Mut dazu gehabt hätte! Er war ein schlauer Kopf und verfügte
über ein immenses Wissen. Sein Genie aber wurde zum Wahnsinn, und er unterließ
das, was er dringend hätte tun müssen. Dann wäre die junge Engländerin noch am
Leben und Waibu Gambulu, ebenso Ambu Mangula und seine Schwester. Vielleicht
würde dann auch Kumu noch leben.«
    »Er ist…«
    »Tot«, vollende Larry und schob Helga Körtner
vorsichtig zur Seite als er sah, daß Herman auf sie zustapfte. »Laufen Sie ins
Hotel«, raunte X-RAY-3. »Verlassen Sie dieses Haus! Er darf Sie nicht berühren,
Helga!«
    »Warum kommen Sie nicht mit?« fragte sie ängstlich.
    »Ich habe noch etwas zu erledigen.«
    »Aber Sie kommen doch nach, Larry, nicht wahr?«
    »Das hoffe ich!«
     
    ●
     
    Er wich Schritt für Schritt zurück. Helga war hinter
der Kellertür oben an der Treppe verschwunden. Ihr drohte keine Gefahr mehr.
    Larry Brent richtete den Blick auf den Zombie, der
sein Leben wollte. Manchmal ließ er ihn dicht an sich herankommen, mied aber
jede Berührung mit ihm. Er schien in einer Sackgasse gelandet zu sein, denn
hinter ihm mündete eine Tür in einen stockfinsteren Kellerraum.
    Garry Herman, alias Borro, fauchte: »Ich habe Ihnen
gesagt, daß Sie dieses Haus nicht mehr lebend verlassen.«
    Mit schnellen Schritten wich Larry aus, als der Zombie
nach ihm greifen wollte. Dann fiel die schwere Tür ins Schloß. Mit einem
wütenden Knurren warf sich Borro herum und schrie wie ein Irrer.
    Vor sich sah er einen Totenkopf, auf dem drei gleich
lange Kerzen brannten. In dem grinsenden Maul schimmerte der Kopf einer
Schlange, und von den Kerzen stieg ein hornartiger, brenzliger Geruch auf.
    Borro schlug die Hände vors Gesicht, drehte sich um
die eigene Achse und war unfähig, sich vor oder zurück zu bewegen. Jammernde
Laute drangen aus seiner Kehle.
    Larry trat aus dem Dunkeln, stellte sich neben den
Mann, der den Totenschädel hielt und die drei Kerzen fast gleichzeitig
angezündet hatte.
    »Es funktioniert«, sagte X-RAY-3 leise. Man hörte
seiner Stimme an, wie stark erregt er war. »Man muß die Geister mit ihren
eigenen Waffen schlagen. Das geht schnell und schmerzlos über die Bühne, und
die Gefahr, daß dabei Ihr Haus abbrennt, ist gleich Null. Wer weiß, was
passiert wäre, wenn Borro – durch meine Waffe in Brand gesetzt – durchs Haus
gerannt wäre?«
    »Ich hätte es trotzdem riskiert«, murmelte Stanley
White, während er seinen Blick nicht von der Szene wandte, die sich vor ihnen
abspielte. »Ich hätte alles getan, um diese Bestie dahin zu schicken, wohin sie
gehört – in das Jenseits.«
    Larry griff in seine Hosentasche und rieb etwas
zwischen seinen Fingern, das er in die Kerzenflammen streute. Es zischte und
stank, als die zu Mehl zerriebenen Haare verbrannten.
    Borro wimmerte und ächzte, dann brach er zusammen. Mit
vor seine Augenhöhlen gepreßten Hände ging es mit ihm zu Ende. Sein Körper
verlöschte im wahrsten Sinne des Wortes, genau in dem Moment, als Larry Brent
eine vergilbte, verschmutzte und schmierige Fotografie aus der Tasche nahm und
sie mit dem Schlangenkopf in Berührung brachte, der in dem Totenkopf steckte.
    Es knisterte und knirschte. Der kniende Zombie
schrumpfte um die Hälfte zusammen. Larry hielt sich genau an das Ritual und
hielt das Foto, das schwach erkennbar Georges Hormans Konterfei zeigte, in die
mittlere Kerzenflamme. Gierig griff das Feuer
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