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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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das Außenschott. In der Nähe des Eingangs war ein Bildgerät in die Wand eingelassen. Surfo schaltete es ein.
    Die untergehende Sonne schien schräg auf das weite Landefeld, das zehn Meter unter ihnen lag. Die TRISTOM schwebte in der Hülle eines künstlichen Gravitationsfelds, das den Sog der natürlichen Schwerkraft des Planeten neutralisierte und das Gewicht des mächtigen Schiffes aufhob.
    Neben dem Bildschirm befand sich eine Schalttafel. Surfo studierte die in kryptischem Krandhorjan abgefaßten Aufschriften. Eine Serie von Schaltern diente zur Errichtung und Steuerung eines schlauchförmigen Schwerefelds, das vom äußeren Schleusenschott in die Tiefe führte. Die notwendigen Schaltungen waren vor dem Öffnen des Schottes vorzunehmen; das Feld aktivierte sich von selbst, wenn das Schott auffuhr.
    „Wohin, wenn wir draußen sind?" fragte Scoutie.
    Am Rand der Bildfläche war ein scharf begrenzter Schatten entstanden, der sich langsam in Richtung der Bildmitte schob. Sekunden später kam das in Sicht, was den Schatten verursachte: der breite Energiesteg, der von der Hauptschleuse der TRISTOM herab auf die Oberfläche des Landefelds zuglitt. Das vordere Ende des Steges zielte auf eine Markierung in der Form einer hellrot schimmernden Säule. Unmittelbar neben der Säule senkte sich der Boden über eine Breite von mehr als zwanzig Metern und führte als Rampe zu den unterirdischen Verkehrswegen des Raumhafens hinab.
    Surfo deutete auf die Säule. Dann glitt die Hand nach links und zeigte auf eine ähnliche, jedoch kleinere Markierung, die sich an der Vorderkante einer Rampe von nur drei Metern Breite erhob. „Dorthin", sagte er.
    „Das sind fast hundert Meter", protestierte Brether. „Die breite Rampe ist nur halb so weit entfernt."
    „Die breite Rampe ist außerdem in spätestens drei Minuten an den Energiesteg der TRISTOM angeschlossen", sagte Surfo. „Wir hätten Kerlighans Truppen sofort auf den Fersen."
    Er hatte Stärke, Richtung und Länge des künstlichen Schwerefelds inzwischen eingetastet. Das Schott im Boden der Schleusenkammer glitt beiseite. Zehn Meter unter ihnen erschien, im Schatten des Schiffes liegend, der glatte Boden des Landefelds.
    Surfo sprang als erster. Die verbleibende Schwerkraft betrug 0,2 Gravos. Der Fall dauerte drei Sekunden. Surfo sprang federnd zur Seite und wartete. Außerhalb des schlauchförmigen Querschnitts des künstlichen Schwerefelds zerrte die modifizierte Keryan-Gravitation mit einem Wert von 1,2 Gravos an ihm.
    Scoutie und Brether landeten neben ihm. Surfo blickte in die Höhe. Das Schott hatte sich wieder geschlossen. Er nickte in Richtung der schmalen Rampe. Das Landefeld in der Umgebung der TRISTOM war leer und verlassen. Zur rechten Hand hatte der Energiesteg den Boden fast schon erreicht.
    Sie traten aus dem Schatten des Schiffes hervor und gingen auf die Rampe zu. Surfo spürte ein Prickeln im Nacken, als träfen ihn dort die Blicke derer, die ihn jetzt auf den Bildschirmen der Brücke über das Landefeld gehen sahen. Die Rampe kam auf ihn zu, unerträglich langsam; er unterdrückte mit Mühe den Impuls, zu rennen, was die Beine hergaben. Im Spaziergängertempo erreichten sie schließlich die säulenförmige Markierung.
    Ihre Schritte wurden rascher, während sie die Rampe hinabeilten. Surfo Mallagan atmete auf. Der erste Teil der Flucht war gelungen.
     
    *
     
    Sie glitten auf einem Rollband eine breite, unterirdische Straße entlang. Die TRISTOM lag schon mehr als einen Kilometer hinter ihnen. Um sie herum drängten sich Wesen, die von ihren Arbeitsplätzen kamen oder zu diesen fuhren, in der Mehrzahl Kranen, aber auch Lysker, Prodheimer-Fenken, Tarts, Ai und andere Geschöpfe, wie sie sie noch nie zu Gesicht bekommen hatten.
    Die Wesen, die in ihrer Nähe auf demselben Band standen oder auf anderen Bändern an ihnen vorbeiglitten, waren bunt und unterschiedlich gekleidet, wie es für Zivilisten charakteristisch war. Nur hier und da tauchte die dunkelbraune Uniform eines Mitglieds der kranischen Flotte auf, und hin und wieder sah man einen Kranen in einem metallisch schimmernden blauen Gewand, zu dem gewöhnlich ein breiter Gürtel gehörte, in dem Waffen staken. Die Blaugekleideten hielt Surfo Mallagan für Angehörige der örtlichen Ordnungsmacht, für Keryan-Polizisten. Auf sie würde er in erster Linie zu achten haben, wenn der Zauber losging.
    Die unterirdischen Anlagen des Raumhafens waren verwirrend in ihrer Fülle und Verzweigung. Die schmalen
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