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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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zu hören bekommen hatte. Aber die Art, wie er mit den Betschiden umging, verriet, daß ihnen eine Bedeutung weit über ihren geringen Rang hinaus zukam.
    Der Anführer der Gruppe war ein stämmiger junger Mann namens Surfo Mallagan.
    Seine Gefährten, ein Mann mit dem Namen Brether Faddon und eine Frau namens Scoutie, waren ebenfalls jung - viel zu jung jedenfalls nach der Ansicht einiger altgedienter Kranen, als daß man ihretwegen soviel Aufhebens hätte machen dürfen. Es ließ sich allerdings nicht verleugnen, daß Surfo Mallagan eine Autorität ausstrahlte, der sich so einfach niemand entziehen konnte.
    Mit Hilfe dieser Autorität hatte Mallagan versucht, den Ersten Kommandanten dazu zu bestimmen, daß er den Kurs der TRISTOM auf das nächste in Richtung Kran gelegene Nest der kranischen Raumflotte lenkte. Kerlighan hatte sich mit diesem Ansinnen zwar einverstanden erklärt, jedoch gab er an, er müsse zunächst noch zwei vorgeschobene Stützpunktwelten anfliegen und dort Versorgungsgüter entladen, bevor er den Wunsch des Betschiden berücksichtigen könne.
    Man wußte nicht, ob Surfo Mallagan sich mit dem halbherzigen Entgegenkommen des Ersten Kommandanten zufriedengab. Es mochte sein, daß er nur auf eine günstige Gelegenheit wartete, sein Anliegen mit noch drängenderen Argumenten zu wiederholen.
    Auf jeden Fall herrschte im Augenblick Verhandlungspause.
    Die Wahrheit war, daß Surfo eine Beobachtung gemacht hatte, die ihn veranlaßte, seine Aufmerksamkeit vorübergehend anderswohin zu richten. Er fühlte sich beobachtet und beschnüffelt. Indem er sich behutsam umsah und umhorchte, erfuhr er bald, daß es ein junger kranischer Rekrut war, der ihm heimlich sein Interesse schenkte. Surfo hatte seine Falle gestellt. In scheinbar belanglosen Unterhaltungen war wie beiläufig die Rede darauf gekommen, daß er in seinem Gepäck wichtige Unterlagen mit sich führe. Als das Gerücht nachhaltig genug ausgestreut war, hatte er sich im Gepäckraum versteckt, in dem unter anderem seine, Brethers und Scouties privaten Habseligkeiten aufbewahrt wurden.
    Seine Geduld war nicht lange auf die Probe gestellt worden.
     
    *
     
    „Setz dich."
    Gehorsam ließ Killsoffer sich auf die Hacken nieder. Selbst in hockender Haltung war er noch um ein paar Fingerbreit größer als Surfo Mallagan. Er trug die dunkelbraune Montur der kranischen Flotte. Die goldene Färbung der buschigen Mähne verriet seine Jugend.
    Scoutie und Brether Faddon kauerten im Hintergrund des rechteckigen Raums auf einer Art Couch, die sie sich aus kranischen Sitzmatten provisorisch zusammengebastelt hatten. Sie musterten den eintretenden Kranen neugierig, aber ohne Überraschung. Surfo hatte sie in sein Vorhaben eingeweiht.
    Surfo schob den Schocker in den breiten Gürtel, der zu seiner Uniform gehörte. Er berührte den Kranen leicht an der Schulter. „Niemand will dir an den Kragen", sagte er.
    Und als Killsoffer erschrocken zusammenzuckte, fügte er hinzu: „Wovor hast du Angst?"
    „Vor der Strafe der Bruderschaft", antwortete der Krane.
    „Was ist das, die Bruderschaft?"
    Der Blick des Kranen verdunkelte sich, ein Zeichen der Verwirrung. „Du willst mich auf die Probe stellen", sagte er furchtsam. „Es gibt keinen wie dich, der nicht von der Bruderschaft weiß."
    Surfo Mallagan sah ihn an. Sein Verstand suchte fieberhaft nach einer Erklärung des Unverständlichen. Bruderschaft... keinen wie dich ... Da war irgendwo ein logischer Zusammenhang. Cersonur. Das Experiment mit dem zweiten Spoodie, der ihm unter die Kopfhaut drang und sich mit dem ersten vereinigte. Die seltsame Macht, die er seitdem auf andere Wesen ausübte.
    Das war die Lösung!
    Seine Augen wanderten unwillkürlich zu Scoutie. Sie hatte den rechten Arm erhoben und drückte sich die Hand vorsichtig gegen den Kopf. Er nickte ihr zu. Sie hatten beide dieselbe Idee.
    „Nicht jeder Doppelträger ist ein Mitglied der Bruderschaft", sagte er.
    Es blitzte in den Augen des Kranen. „Du weißt also von ihr?"
    „Ich weiß nichts", antwortete Surfo. „Ich erwarte von dir, daß du mir erklärst, warum du hinter mir herspionierst. Ich will außerdem wissen, was es mit der Bruderschaft auf sich hat."
    Killsoffer sah vor sich hin. Surfo verstand plötzlich, was in seinen Gedanken vor sich ging.
    „Wir sind Fremde", sagte er. „Man hat uns nicht gefragt, als man uns zu Soldaten der Herzöge von Krandhor machte. Wir verfolgen unsere eigenen Ziele. Du kannst offen zu uns sprechen. Was in
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