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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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untertauchen. Hier, auf der offenen Straße, waren sie unweigerlich verloren. Er schnellte sich vorwärts und faßte Scoutie bei der Schulter. Er riß sie nach rechts herum und dirigierte sie in Richtung des breiten, festen Gehsteigs, der neben der Straße herlief. Mit kurzem Blick überzeugte er sich, daß Brether ihm folgte.
    Ein Geschäft, das modische Gewänder für allerlei Geschmäcker und Gestalten verkaufte, kam in Sicht. Surfo richtete den Strahler auf einen der großen Nachrichtenempfänger, die hoch über der Straße hingen, und drückte ab. Das Gerät zersplitterte in einer donnernden Explosion. Die Menge wurde wild. Jeder hatte nur noch das Verlangen, möglichst schnell aus der Gefahrenzone zu entkommen.
    Surfo stürmte durch den Haupteingang des Geschäfts. Die wenigen Kunden schrieen auf und gingen zu Boden, ohne zu wissen, was vorging. Im Laufen schoß Surfo auf die Deckenlampen. Ein Regen von Glassplittern prasselte herab. Irgendwo funkte und zischte es, und plötzlich lag das ganze Ladeninnere im Dunkeln.
    Im Hintergrund kam ein silbern geschuppter Tart zum Vorschein, eine Gestalt wie eine aufrecht gehende, schwanzlose Echse. Die starren Augen musterten verständnislos das Durcheinander. Surfo tauchte neben ihm auf und rammte ihm den Lauf des Schockers in den Leib.
    „Wo ist dein Lieferzugang?" fuhr er ihn an.
    Der Tart war bei der unsanften Berührung zusammengezuckt. „Ich... du... was geht hier vor?" stammelte er.
    „Der Lieferstollen!" zischte Surfo. „Rasch, oder du liegst flach auf dem Kreuz!"
    Der Tart begriff, daß die Lage gefährlich war. Mit einem ängstlichen Blick auf Surfos Waffe sagte er: „Folgt mir, ich zeige ihn euch."
    Er schritt durch eine hohe Tür. Sie gelangten in einen mäßig hell erleuchteten, würfelförmigen Raum, der bis auf ein paar Warenbehälter völlig kahl war. Im Hintergrund zeichnete sich der Umriß einer Antigravschachtöffnung ab.
    „Ich erhalte meine Lieferungen von dort", sagte der Tart und deutete auf den Schacht.
    „Sie kommen über das Verladenetz, das mehrere Ebenen unter uns liegt."
    Surfo nickte.
    „Verstanden", sagte er. „Schließe die Tür dort."
    Der Tart schloß die Tür, durch die sie den Raum betreten hatten. Surfos Schocker gab ein häßliches Geräusch von sich wie das Summen einer zornigen Hornisse. Der Tart ächzte und sank in sich zusammen.
    „Ich bedaure das, mein Freund", sagte Surfo. Dann wandte er sich an Scoutie. „Los, den Schacht hinab!"
     
    *
     
    Sie sanken mit beträchtlicher Geschwindigkeit. Manchmal glitten Schachtöffnungen an ihnen vorbei, einige hell erleuchtet, andere dunkel. Sie schenkten ihnen keine Beachtung.
    Ihr Ziel lag auf der Sohle des Schachtes.
    Der bewußtlose Tart würde ihnen ein bis zwei Minuten zusätzlichen Vorsprung verschaffen. Wenn die Ordnungshüter in den Laden eindrangen und den Inhaber nicht fanden, würden sie annehmen, daß die Flüchtlinge ihn als Geisel genommen hatten. Erst wenn sich hinter der verschlossenen Tür nach mehreren Aufforderungen niemand meldete, würden sie es wagen, gewaltsam dort einzudringen.
    Dann begann die Jagd von neuem.
    Surfo wußte nicht, wie viel hundert Meter sie gesunken waren, als der Schacht endete.
    Er spähte durch die Öffnung und sah vor sich einen kahlen, dürftig beleuchteten Korridor, der sich schon in geringer Entfernung mehrfach verzweigte. Das Verladenetz konnte nichts anderes als ein nach dem Prinzip der maximalen Zweckmäßigkeit angelegter Wirrwarr von Gängen und Schächten sein, in dem nur die Verladecomputer sich auskannten. Surfo hatte keine Ahnung, in welche Richtung er sich wenden sollte. Er hatte die Wahl, aber eine Entscheidung war soviel wert wie die andere.
    Aufs Geratewohl setzten sie sich in Bewegung. Es dauerte nur kurze Zeit, da hörten sie aus dem Gang, der vor ihnen lag, und aus den Korridoren, die ihn in unablässiger Folge kreuzten, Geräusche, die immer näher kamen. Manchmal waren es Schritte, dann wieder Stimmen und Zum dritten Laute, die von Maschinen zu kommen schienen. Ein Netz zog sich um sie zusammen. Surfo hatte die Schwierigkeit des Untertauchens auf Keryan unterschätzt. Sie würden die Bruderschaft nie zu sehen bekommen. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis die kranische Ordnungsmacht sie eingefangen hatte.
    Ein Schatten tauchte vor ihnen auf. Surfo hatte den Schocker im Anschlag. Eine zitternde Stimme wisperte auf krandhorjan: „Nicht schießen!"
    An der Mündung eines Seitenganges stand ein Prodheimer-Fenke
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