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1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL
Autoren: Unbekannt
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Daccsier. „Ich werde eine dringende Anforderung an unser Hauptquartier durchgeben. Auf keinen Fall aber dürfen wir Spoodies zurückhalten. Alle Intelligenzen, die unter die Obhut des Herzogtums genommen werden, haben einen Anspruch auf einen Spoodie.
    Siebenhundert sind zwar nicht viel, aber damit können wir wenigstens einen Anfang machen."
    Sie warf Sudha einen unwilligen Blick zu.
    „Worauf wartest du noch?"
    Die Zweite Kommandantin beugte sich über ihr Pult und schaltete den Autopiloten ein.
    Das typische, dumpfe Anlaufgrollen der Korpuskulartriebwerke dröhnte durch die Zentrale, dann sank es zu einem kaum wahrnehmbaren Flüstern ab.
    Die BRODDOM nahm Fahrt auf...
     
    *
     
    Kaum hatte das Schiff die Zeitbahn verlassen, nahm Daccsier Funkkontakt zu Koohazer auf.
    „Was machen die Hyperimpulse?"
    „Nichts", antwortete der Erste Funker. „Bei uns kommen keine Impulse mehr an, Erste Kommandantin. - Halt!"
    Daccsier blickte kurz auf den großen Orterschirm, der das computergesteuerte Abbild des Zielplaneten zeigte. Entsprechend den Ortungsdaten, die aus der geringeren Entfernung erheblich differenzierter waren, füllte die elektronische Zeichnung den Orterschirm fast völlig aus und zeigte zwischen weißen Wolkenfeldern eine überwiegend grüne Planetenoberfläche, durchsetzt mit zahlreichen kleinen Meeren, zahllosen Seen, Flüssen und vielen tätigen Vulkanen.
    Ihr Kopf ruckte zum Interkombildschirm herum, als sie aus dem Interkomlautsprecher erregte Stimmen hörte. Im nächsten Augenblick erfüllte lautes Zirpen, Pfeifen und Zwitschern die Zentrale. Es kam jedoch nicht aus dem Interkomlautsprecher, sondern anscheinend von allen Seiten zugleich.
    „Was ist los, Koohazer?" schrie sie, um die entnervende Geräuschflut zu übertönen.
    Der Oberkörper des Ersten Funkers tauchte auf dem Interkombildschirm auf.
    „Man ruft uns!" schrie er. Seine Stimme überschlug sich fast vor Erregung. „Daccsier, man ruft uns! Landen, landen! Wir müssen landen, Daccsier!"
    Daccsier wollte ihm einen scharfen Verweis für sein hysterisches Benehmen erteilen, da verschwand Koohazers Abbild wieder vom Interkomschirm.
    Und im nächsten Moment hatte Daccsier vergessen, was sie sagen wollte. Dafür wußte sie mit einemmal, daß es nichts Wichtigeres für sie gab, als die BRODDOM umgehend zur Welt der Verheißung zu steuern.
    Niemand in der Zentrale wandte etwas dagegen ein, als sie auf Manuellsteuerung schaltete und das Schiff mit maximalen Werten beschleunigte. Alle Kranen saßen reglos vor ihren Kontrollen und lauschten verzückt dem Zirpen, Pfeifen und Zwitschern, das das ganze Schiff erfüllte und für alle Besatzungsmitglieder - oder doch für die meisten - zu einem verheißungsvollen Lockruf geworden war. Diejenigen, die noch klar genug denken konnten, um die Gefahr für Schiff und Besatzung zu ahnen, arbeiteten an so untergeordneten Positionen, daß sie keinen Einfluß auf die folgenden Geschehnisse nehmen konnten.
    Die BRODDOM hatte fast die Lichtgeschwindigkeit erreicht, als das zirpende, pfeifende und zwitschernde Getöse abbrach.
    Daccsier schien aus tiefem Schlaf zu erwachen. Es dauerte eine Weile, bis sie sich zurechtfand.
    Ich muß eingenickt sein und habe offenbar fest geschlafen!
    Sie wandte sich der Zweiten Kommandantin zu und entblößte ihre obere Zahnreihe in verlegenem Lächeln. Das Lächeln verschwand, als sie Sudhas Gesicht so sah, als blicke sie in einen Spiegel.
    Alarmiert schaute sie sich in der Zentrale um. Überall verlegene, verwunderte, betroffene Gesichter.
    Wir können doch nicht alle geschlafen haben!
    Sie zuckte zusammen, als in kurzen Intervallen schrille Pfeiftöne erschollen.
    Ortungsalarm!
    Daccsiers Kopf flog herum. Sie starrte auf die Kontrollen der Ortungsanzeigen.
    „Sie signalisieren Kollisionsgefahr!" rief sie erschrocken.
    Ihr Blick wandte sich dem Orterschirm zu. Er zeigte unverändert - nein, nicht ganz unverändert, sondern informativer als zuvor - die ortungsgestützte elektronische Zeichnung des Zielplaneten.
    „Aber wir sind doch zehn Astronomische Einheiten entfernt", sagte sie tonlos.
    Dann fiel ihr ein, daß das nicht stimmte, denn sie hatte fest geschlafen, während das Schiff weitergeflogen war. Sie alle hatten fest geschlafen.
    Wie schnell sind wir überhaupt?
    Ihre Mähne sträubte sich, als sie die Werte für die Geschwindigkeit relativ zum Bezugspunkt Zielplanet ablas.
    Beinahe Lichtgeschwindigkeit!
    Und die Entfernung zum Zielplaneten?
    4,792 Astronomische
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