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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Unbekannt
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Albert?"
    „Ich wollte den Kindern eine Freude machen", sagte der Computer. „Ich kenne meinen erzieherischen Wert."
    „Du hast versagt."
    „Ich bin in Ordnung. Überzeuge dich selbst davon."
    „Wie soll ich das verstehen?"
    „Wie ich es sage", antwortete der Computer. „Wenn dein Schnüffler etwas taugt, dann setze ihn ruhig auf mich an."
    „Und du hast nichts gegen eine Durchleuchtung einzuwenden, Albert?"
    „Keineswegs."
    „Um exakte Meßwerte zu bekommen, werde ich Schnüffler an dein System anschließen müssen."
    „Nur zu." Die Computerstimme klang belustigt. „Weit ist es mit euch gekommen, daß ihr solche vorsintflutlichen Modelle mir vorzieht."
    Gleich ist es soweit, dachte Jost. Er fuhr den kleinen Computer zum Hauptschaltknoten der Kontorpositronik, wo alle positronischen Funktionen des Kindergartens zusammenliefen.
    „Du wärst uns viel lieber, Albert", sagte Jost. „Aber leider steckt irgendwo in dir der Wurm."
    „Überzeuge dich vom Gegenteil."
    Jost löste die Konsole.
    „Warum schwitzt du?" fragte der Computer.
    „Ich fürchte, daß du mir mit einem Laser den Pelz versengen könntest", sagte Jost. Es war nur die halbe Wahrheit, denn er schwitzte auch vor Anspannung und Erregung.
    Wenn die Positronik ihm gestattete, den Computer an ihr Netz anzuschließen, dann konnte der Plan gelingen. Vorausgesetzt natürlich, die Vermutung stimmte, daß eine der Fehlerquellen in diesem Computerzellverband lag.
    Eigentlich konnte gar nichts schiefgehen. Albert, oder das, was aus ihm geworden war, würde nichts gegen einen solchen Anschluß haben, weil ihm das Gelegenheit dazu gab, sich auch dieses externen Computers zu bemächtigen. Albert wußte nur nicht, daß es Jost gerade darauf abzielte.
    Das war der Plan: Etwas von dem einzufangen, das für das Versagen des Kontorcomputers verantwortlich war.
    Jost nahm den Anschluß vor.
    „Es tut gar nicht weh", sagte er scherzhaft.
    „Ich bin ein geduldiger Patient", erwiderte der Computer im gleichen Ton.
    Jost befürchtete halb und halb, daß Albert sein Prüfgerät kurzschließen könnte. Doch nichts passierte. Jost beobachtete den Monitor, der wie unter einem Mikroskop das Innenleben des Computerzellverbands freilegte. Er durchleuchtete Element Um Element, ohne irgendwo eine Unstimmigkeit feststellen zu können.
    Das Innenleben des Computerverbands bot einen vertrauten Anblick. Jost erinnerte sich des Vergleichs mit einem fremdartigen Organismus, den Alja Symens gemacht hatte, und er fand ihn treffend. Aber es geschah zum erstenmal, daß er das Innere eines Computers von dieser Perspektive betrachtete. In der Tat, es war, als durchleuchte er ein fremdartiges Lebewesen.
    Jost verdoppelte die Bildintensität und wechselte die Frequenzen, aber es bot sich ihm immer nur das vertraute Bild.
    „Bist du zufrieden?" fragte der Computer, der über Josts Meßergebnisse auf dem laufenden geheilten wurde, weil er mit dem externen Computer verbunden war.
    „Ich kann nichts finden", gestand Jost und nahm eine Vergrößerung vor. Das Bild schien ihn förmlich anzuspringen. Er stoppte die Vergrößerung, als ein einzelner mikroskopisch kleiner Computerstrang den gesamten Bildschirm einnahm.
    Doch der bot ihm keinen vertrauten Anblick. An den Computerzellen hafteten Fremdkörper, wucherten förmlich und veränderten und verlagerten sich so rasch, daß er es mit den Augen beobachten konnte.
    Was, zum Teufel, war das?
    Während Jost noch auf den Bildschirm sah, verschwand die Formation von Fremdkörpern, löste sich auf. Zurück blieb - nichts.
    Und dann wechselte das Bild auf dem Monitor, ohne daß Jost die Einstellung verändert hätte. Nun war wiederum ein ganz normaler Zellverband zu sehen, wie ihn Jost von jeder herkömmlichen Computeranlage her kannte.
    Was aber war das gewesen, das er zuvor gesehen hatte?
    Jost war sicher, daß er sich nicht getäuscht hatte. Was immer das gewesen war, es war über die Verbindung in den externen Computer geschossen. Es mußte sich förmlich hinüberkatapultiert haben. Denn der Vorgang war blitzschnell vor sich gegangen, so schnell, daß das menschliche Auge nicht folgen konnte.
    Nun hatte es die Anlage übernommen und produzierte ein Falschbild. Aber Jost hatte sein Ziel erreicht. Er besaß eine Probe von jenem Etwas, das offenbar für das Fehlverhalten und Versagen der Positronik verantwortlich war.
    „Okay", sagte Jost. „Das genügt. Ich werde die Verbindung lösen."
    „Nicht so hastig", meldete sich da Albert. „Mach
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