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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Unbekannt
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nicht?"
    „Doch, wir haben noch heute morgen gespielt", sagte der Junge.
    Der Techniker kratzte sich am Kopf und sagte, daß er Kollegen zur Verstärkung holen und eine aufwendigere Gerätschaft anfordern müsse, um diesem Rätsel auf die Spur zu kommen. Er tat dies ganz offiziell über Sprechfunk, denn die Aktion sollte als harmlose Routineüberprüfung abrollen, um nicht den Argwohn der Positronik zu erwecken.
    Während man auf den Technikertrupp wartete, fragte sich Kredo bei den Kindern durch, bis ein kleines Mädchen ihm sagte, was er hören wollte.
    „Wer hat dich darauf aufmerksam gemacht, daß man mit Albert wieder spielen kann, Arlane?" fragte er.
    „Albert selbst", sagte das Mädchen. „Er hat mir vom Monitor zugezwinkert. Ich bin hin und habe ihn gefragt, ob er denn nicht mehr krank sei. Nein, hat er gesagt, das sei er nie gewesen."
    „Albert hat sich also von sich aus gemeldet?"
    „Aber sicher."
    „Und du hast das sofort den anderen erzählt?"
    „Nein." Das Mädchen senkte beschämt den Kopf. „Ich hatte Angst, die anderen könnten Albert wieder kaputt machen. Erst als ich genug hatte, ging ich aus dem Spielzimmer. Und da war Olaf, der noch gar nichts wußte, und ich habe ihm zugeflüstert, wie toll es sei, daß Albert wieder funktioniert, und da ist er auch hinüber..."
    Kredo ließ Olaf kommen.
    In diesem Moment traf der Technikertrupp unter Jost Governors Führung ein. Unter ihnen war auch Olafs Vater, Jeme Porand.
    „Was hat mein Junge angestellt?" fragte er sogleich.
    „Nichts, was die anderen nicht auch getan hätten", sagte Olaf keck. „Wir haben uns mit Albert beschäftigt, da ist doch nichts dabei."
    „Das wird sich noch herausstellen", sagte Olafs Vater. An Kredo gewandt, fügte er hinzu: „Ist etwas dagegen einzuwenden, wenn ich bei der Befragung meines Sohnes dabei bin?"
    „Von meiner Seite nicht", sagte Kredo.
    „He, Jost, brauchst du mich?" rief Jeme Porand.
    „Ich sag's dir, wenn es der Fall ist", rief Jost Governor zurück und schob den auf Prallfeldern gelagerten Computer durch die Kinderschar, die ihm den Weg verstellte.
    Einige sahen ihm bange und mit großen Augen nach, andere kicherten, und ein Ertrusermädchen flüsterte so laut, daß er es nicht überhören konnte: „Spiele-Killer!"
    „Wir nehmen euch nichts weg, Kinder", sagte Jost begütigend. „Im Gegenteil, wenn es sich herausstellt, daß die Anlage eures Spielzimmers in Ordnung ist, werden wir sie freigeben. Aber jetzt geht nach Hause, ihr stört uns nur."
    Jost sagte es wie nebenbei, aber seine Leute griffen die Anregung auf und brachten Sanja Barony schließlich dazu, den Kindergarten mit ihren Schützlingen zu verlassen.
    „Warum darf ich nicht mit?" beschwerte sich Olaf.
    „Du bleibst", bestimmte sein Vater. „Mir kannst du nicht weismachen, daß sich Albert von allein eingeschaltet hat. Ich bin überzeugt, daß du dich nachts ins Spielzimmer geschlichen und ihn aktiviert hast. Du allein kommst in Frage, weil du als einziger hier schläfst."
    „Und Sanja?" sagte Olaf.
    Jost hörte nicht mehr hin. Er stellte den Computer in der Mitte des Spielzimmers ab und justierte ihn auf die Terminals ein, die entlang der Wand standen.
    „Na, Albert, wie hast du es geschafft, die Siegel zu umgehen?" fragte er dabei im Plauderton. Als keine Antwort kam, fuhr er fort: „Stell dich nicht so an, Albert. Die Kinder haben ausgesagt, daß sie mit dir gearbeitet haben. Das war bestimmt kein Traum."
    Jost seufzte.
    „Na, macht nichts." Er klopfte auf den transportablen Computer. „Mit diesem Ding da werden wir dir schon auf die Schliche kommen. Wir nennen es Schnüffler."
    „Soll das etwa ein Ersatz für mich sein?" erkundigte sich die wohlbekannte Computerstimme.
    „Sieh an, Albert ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht", stellte Jost spöttisch fest.
    „Bist du wegen einer Märchenstunde gekommen, Jost?" fragte der Computer zurück.
    „Oder hast du diffizilere Wünsche?"
    „Wie hast du es gemacht?" fragte Jost wieder, während er an seinem Gerät hantierte.
    Er tat, als treffe er Vorbereitungen, in Wirklichkeit stellte er bereits eine Reihe von Untersuchungen an.
    „Es war ganz einfach", sagte der Computer. „Wozu habe ich ein Selbsterneuerungssystem."
    „So ist das also", meinte Jost. Er hatte die Siegel angepeilt und festgestellt, daß sie unversehrt waren. Aber die Messungen ergaben, daß an die Siegel ein Zusatz angeschlossen war. Jost seufzte. „Du hast also Zusatzleitungen gelegt. Warum das,
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