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1004 - Das Phantom in der Fremde

1004 - Das Phantom in der Fremde

Titel: 1004 - Das Phantom in der Fremde
Autoren: Jason Dark
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in der Stadt. Sie gehören zu den Truppen der Regierung. Diese Männer werden die Prozession unter Kontrolle halten, das ist immer so gewesen. Und in diesem Jahr wird es noch schlimmer sein, weil man die Rebellen fürchtet. Die Gruppe, die dem alten König Lalibela treu ist und…«
    »Ja, ich kenne die Geschichte. Sie möchten die Lade ebenfalls in ihren Besitz bringen.«
    »Richtig. Und die Männer wollten nach den alten Regeln herrschen. Nach den Gesetzen des Königs Lalibela. Es sind Fundamentalisten, die vor nichts zurückschrecken, das hast du ja selbst in Chartres erlebt.«
    »Richtig.«
    Ich hörte von draußen Stimmen und wieder Musik. Menschen näherten sich der Kirche. Mikail zupfte mich am Arm. »Komm jetzt, es wird Zeit. Wir haben eine Chance, solange die Prozession andauert.«
    Ich blieb noch stehen. »Wieso? Wie meinst du das?«
    »Das werde ich dir draußen sagen.«
    Es paßte mir nicht. Nein, es paßte mir überhaupt nicht. Die Situation entwickelte sich zu meinen Ungunsten. Es war doch nicht schwer, die Plane anzuheben, um einen Blick auf die Bundeslade zu werfen. Nur einen kurzen Blick. Da reagierte ich wie ein Kind.
    Ich ging nicht mehr hin.
    Ich konnte es auch nicht.
    Plötzlich hörte ich die Stimmen, die durch die Kirche dröhnten. Es waren keine Gebete, sie kamen mir eher vor wie ein Geschnatter, denn die Männer sprachen durcheinander.
    Meine Chance war vertan. Wenn ich jetzt versucht hätte, an die Lade heranzukommen, hätte mich wahrscheinlich auch das Schwert des Salomo nicht geschützt.
    Also folgte ich Mikail, den Blick allerdings nach hinten gerichtet, wo die Lade stand. Schon bald war ich von Priestern umringt, die wieder ihre Gefäße mit dem Weihrauch schwenkten und das Allerheiligste so einnebelten.
    Wir traten hinaus ins Freie. Hinein in die Hitze. Hinein in das Sonnenlicht, das mich blendete. Beides machte mich für einen Moment benommen. Der Unterschied war so krass, daß ich mich etwas benommen fühlte. Ich brauchte etwas Zeit, um mich an die neue Umgebung zu gewöhnen.
    Der von mir überwältigte Wärter lag noch immer neben der Mauer und rührte sich nicht. Auf meiner linken Schulter lag die Hand des neuen Freundes Mikail, der mich ansprach. Er sagte etwas, das mich fast umhaute.
    »Glaubst du denn, daß wir die Kirche verlassen hätten, wenn dort die echte Lade stehen würde, John…?«
    ENDE des f�nften Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1003 »Die Templer-Säule«
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