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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss
Autoren: Susan Stephens
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Schultern.
    „Mac“, wiederholte das Mädchen schüchtern.
    Erneut sahen sie einander lange an, als sie sich per Handschlag begrüßten. Lucy hatte warme Hände und einen festen Händedruck. Leider entzog sie ihm ihre Hand schneller, als ihm lieb war. Die Beurteilung, die er über sie angefordert hatte, beschrieb Lucy als diszipliniert, ruhig, intelligent, gut im Organisieren, mehrsprachig und Sterneköchin. Von den letzten beiden Talenten hatte er sich noch nicht überzeugen können, den Rest konnte man getrost vergessen.
    Dann erlebte er eine Überraschung.
    „Ich bitte nochmals um Entschuldigung“, sagte sie und riss sich ganz offensichtlich zusammen. „Hoffentlich hat das kleine Malheur Ihnen nicht den Appetit verdorben.“
    „Ganz im Gegenteil.“ Tom lächelte aufmunternd, wurde jedoch sofort wieder ernst, als er Razis warnenden Blick auffing.
    Aber irgendetwas duftete verlockend. „Was haben Sie denn für uns zubereitet?“, fragte Razi daher selbst.
    Sie taute sichtlich auf und beschrieb das Menü so, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief.
    „Frische französische Zwiebelsuppe mit einer Scheibe Baguette und Parmesankäse überbacken, gefolgt von knuspriger Entenbrust an Jus, anschließend Schokoladentorte und Karamelleis.“
    „Na so was!“, rief Tom begeistert, während seine Freunde in freudiger Erwartung seufzten und bereit waren, Lucy alles zu verzeihen. Selbst Razi war geneigt, ihr eine zweite Chance zu geben. Wenn das Menü so gut schmeckte, wie es klang, konnte sie bleiben.
    „Tom“, sagte er, wobei er Lucy noch immer tief in die türkisblauen Augen schaute. „Sei so gut, die Chaletverwaltung anzurufen.“ Obwohl sie gerade mit ruhiger, melodiöser Stimme gesprochen hatte, bewies ihr Blick, dass sie noch immer durcheinander war. Und jetzt las er auch Angst in ihren Augen. Angst, dass er sie feuern könnte. Das gab den Ausschlag. Sehr zu seiner eigenen Überraschung fügte er hinzu: „Du kannst ihnen mitteilen, dass wir kein weiteres Personal benötigen. Lucy soll bleiben. Abu und Omar kümmern sich um den Rest.“
    Erleichtert atmete Lucy auf, wirkte aber immer noch beunruhigt.
    „Keine Sorge, Sie sind ganz sicher bei uns“, versprach er trocken, als sie unwillkürlich zurückwich. „Wir sind zum Skifahren hier.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Sie werden uns kaum sehen.“
    „Ja, das dachte ich mir“, erwiderte sie und errötete.
    „Das wäre dann alles“, hätte er jetzt vermutlich gesagt, wenn sich die Szene im alten Palast von Isla de Sinnebar abgespielt hätte. Doch die Situation hier war eine andere. Verglichen mit dem riesigen Palast war das Chalet eher klein und intim. Lucy hatte dem Haus ihre persönliche Note verliehen. Auf dem Tisch standen ein bunter Blumenstrauß, eine Schale mit frischem Obst, Kuchen und Kekse, die aromatisch dufteten, sowie ein Stapel Bücher und Kartenspiele. Er ließ sich gern verwöhnen, und Lucy hatte sich große Mühe gegeben, das Chalet so gemütlich wie möglich für ihn und seine Freunde herzurichten. Selbstverständlich konnte sie bleiben.
    Irgendetwas schien sie noch immer zu bedrücken. Besorgt fragte er: „Möchten Sie, dass ich Omar und Abu bitte, Ihnen zu helfen?“
    „Nein, nein!“ Mit großen Augen schaute sie ihn an – offensichtlich beseelt von dem Wunsch, ihm alles recht zu machen. Razi wurde es heiß, und er stellte sich vor, wie sie ihn mit ihren perlweißen Zähnen spielerisch biss. „Das ist sehr nett gemeint, aber in meiner Küche ist zu wenig Platz“, erklärte sie.
    „Und es ist Ihnen lieber, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen?“, fragte er und atmete ihren blumigen Duft ein. Überrascht stellte er fest, dass er ihren subtilen Charme aufregend fand.
    „Ich liebe meine Arbeit, und bin dabei am liebsten ungestört.“
    „Tatsächlich?“ Er lächelte. „Dann werde ich dafür sorgen, dass Ihnen keiner zu nahe kommt.“
    „Sie nehmen mich auf den Arm“, antwortete sie unsicher.
    „Tu ich das?“
    Lucy errötete erneut. „Es tut mir leid, was vorhin passiert ist.“
    „Das vergessen wir jetzt einfach. Fangen Sie noch einmal von vorn an!“ Das Aufleuchten ihrer strahlend blauen Augen entzückte ihn. „Sie haben es mit fünf ausgehungerten Männern zu tun.“
    Erstaunt ließ sie den Blick an ihm vorbeigleiten. Ihre Miene verriet, dass sie seine Freunde vergessen hatte.
    Das konnte er ihr nicht einmal zum Vorwurf machen, denn ihm ging es ebenso.
    Lucy verschwand in der Küche und bereitete schnell neue
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