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1001 - Die Jäger von Chircool

Titel: 1001 - Die Jäger von Chircool
Autoren: Unbekannt
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irgendwo draußen im Dschungel, sondern in ihrer Koje starben. Etwas später fand Ysabel ein solches Wesen, und die beiden sind seitdem beinahe unzertrennlich. Ysabel ist über einhundertdreißig Jahre alt, aber sie geht alleine in den Dschungel, und ich bin beinahe sicher, daß ihr dort draußen niemals etwas geschehen wird."
    Die drei Jäger sahen den Heiler verwundert an.
    „Aber es ist nur ein Tier", sagte Brether Faddon schließlich. „Es ist niedlich und nett, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es einen Menschen beschützen könnte."
    Scoutie lächelte plötzlich.
    „Es könnte trotzdem so sein", meinte sie. „Vorhin, als die Chircools die Dorfstraße herunterrasten, da wollte ich genau wie ihr versuchen, ihnen den Weg abzuschneiden.
    Aber plötzlich hatte ich das Gefühl, daß das nicht gut war. Ich richtete mich danach - und das Ergebnis kennt ihr!"
    „Du solltest von jetzt an auf solche Gefühle achten", nickte Doc Ming. „Je besser du dich auf das Schnüffeltierchen und diese Gefühle einstellst, desto öfter werden solche Dinge sich ereignen."
    Er stand auf und deutete nach Osten.
    „Jetzt weiß ich, daß ich die richtige Wahl getroffen habe", sagte er leise. „Geht - und bringt um Himmels willen etwas mit, was viel Fleisch hergibt. Ich werde ein paar andere Gruppen hinausschicken. Sie sollen Früchte, Blätter und Wurzeln holen, so viele wie mög-lich. Ich fürchte, uns bleibt nicht mehr viel Zeit."
    „Wir drei alleine werden nicht viel heranschaffen können", gab Mallagan zu bedenken.
    „Das ist mir klar", sagte der Heiler ernst. „Aber wen - außer euch dreien - sollte ich jetzt wohl auf die Jagd schicken?"
     
    *
     
    „Ich verstehe nicht, wozu wir St. Vain brauchen", sagte Brether Faddon, während sie ih-re Ausrüstung durchsahen und sich mit frischen Pfeilen versahen. „Doc Ming wäre ein viel besserer Kapitän!"
    „Du vergißt, daß der Kapitän gewählt wird", bemerkte Mallagan. „Die Schiffsbewohner würden Doc Ming keine einzige Stimme geben."
    „Könnt ihr an nichts anderes denken?" fragte Scoutie ärgerlich. „Habt ihr schon völlig vergessen, daß Jörg und Djin verschwunden sind?"
    „Nein", sagte Mallagan gelassen. „Aber was hätten wir für die beiden in der Nacht tun sollen?"
    „Jetzt ist nicht mehr Nacht!"
    „Da hast du völlig recht. Und weil das so ist, werden wir jetzt ganz nebenbei nach den beiden Ausschau halten."
    Scoutie sah ihn mißtrauisch an.
    „Du willst mir hoffentlich nicht einreden, daß du das die ganze Zeit über vorhattest?"
    fragte sie.
    „Natürlich hatte ich das", antwortete er seufzend. „Es war doch völlig klar, daß Doc Ming uns früher oder später losschicken würde, und da wir wissen, daß es im Westen zur Zeit von Chircools nur so wimmelt, war es auch klar, daß wir genau in die Richtung gehen würden, in die auch Jörg sich gewandt hat."
    „Die Spur ist jetzt schon alt", gab Scoutie zu bedenken. „Wir hätten nicht so lange warten sollen."
    Mallagan sah sie nur schweigend an. Die Chance, daß sie die beiden Jungen lebend fanden, war ohnehin denkbar gering. Nicht ohne Grund waren es fast ausnahmslos Drei-er-Teams, die auf die Jagd gingen. Ein einzelner Betschide konnte sich vielleicht eine ge-wisse Zeit durchschlagen, aber er würde so gut wie keine Beute, die immerhin mithelfen mußte, rund zweihundertfünfzig Menschen zu ernähren, ins Dorf heimbringen.
    Bei zwei Personen bestand stets die Gefahr, daß der eine den Gefahren des Dschungels zum Op-fer fiel und der andere zwar sich selbst, nicht aber die Beute zu retten vermochte. Mehr als drei Betschiden dagegen waren zu auffällig und lockten das Raubzeug an.
    Jörg war genaugenommen alleine, und er hatte noch dazu den kranken Jungen bei sich. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Jörg für sich und Djin ein sicheres Ver-steck gefunden - oder beide Jungen waren tot.
    „Wenn wir noch mehr Zeit verschwenden", knurrte Brether Faddon, „dann finden wir so-wieso nichts mehr von ihnen."
    Scoutie fuhr entsetzt auf, und Mallagan warf dem Freund einen ärgerlichen Blick zu.
    „Das ist doch wahr, oder nicht?" fragte der Jäger wütend. „Packt eure Sachen ein und kommt!"
    Sie begegneten vielen aufgeregten Betschiden, als sie die Dorfstraße hinuntergingen.
    Es schien, als hielte es plötzlich niemand mehr in den „Kabinen" aus. Nur wenige von de-nen, die scheinbar ziellos herumliefen, hatten wirklich etwas draußen zu tun. Die anderen reagierten lediglich ihre Angst
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