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1001 - Der Alptraum beginnt

1001 - Der Alptraum beginnt

Titel: 1001 - Der Alptraum beginnt
Autoren: Jason Dark
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in die Zange nehmen. Die Killer hier waren normale Menschen, und sie haben einen Auftrag bekommen…«
    »Von wem,« unterbrach ich sie.
    »Das kann ich dir leider nicht sagen. Es sind aber Kreise, die kein Interesse daran haben, daß das Geheimnis der Bundeslade gelüftet wird.«
    »Politische und verbrecherische Kreise?« hakte ich nach.
    »Keine Ahnung«, wisperte sie. »Zumindest sind es Menschen. Moderne Menschen. Personen der Gegenwart, wenn ich das mal so sagen darf. Bei deinen Eltern verhält es sich anders. Ihnen sind wirklich andere Feinde auf der Spur.«
    Ich war von Donatas Worten beileibe nicht angetan. Sie hatte sich zwar etwas orakelhaft ausgedrückt, aber ich sah keinen Grund, ihr nicht zu glauben, und deshalb stieg allmählich ein bedrückendes Gefühl in mir hoch. Es ging nicht um mich, sondern um meine Eltern. In ihrem Alter war es nicht einfach, sich gegen die Mächte der Finsternis zu wehren, außerdem hatten sie nicht meine Erfahrung.
    Ich hätte mich am liebsten zu ihnen gebeamt, leider war das nicht möglich, und so saß ich weiterhin am Steuer des Leihwagens und versuchte, meine Besorgnis zu unterdrücken.
    »Kannst du mir keinen Hinweis geben?«
    »Es ist schwer, so schwer«, murmelte sie. »Ich gäbe etwas darum, wenn die Bilder klarer wären, doch ich muß mit dem auskommen, was ich fühle.«
    »Es sind keine Menschen – oder?«
    Ich erhielt ein zögerliches »Nein« als Antwort.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Ich würde von Geschöpfen sprechen, uralten Geschöpfen, die schon längst hätten vermodert sein können. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Und sie jagen meine Eltern?«
    »Das befürchte ich.«
    Meine Lippen lagen so fest aufeinander, daß der Mund nur einen Strich bildete. Ich dachte daran, daß in meiner Tasche ein Handy steckte. Ich brauchte es nur herauszuziehen und versuchen, meine Eltern anzurufen. Seltsamerweise zögerte ich. Wie jemand, der die Wahrheit nicht wissen wollte.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte Donata leise. »Ich an deiner Stelle würde mich aber vergewissern.«
    Noch immer umklammerte ich das Lenkrad. »Es fällt mir wirklich nicht leicht.«
    »Aber du willst doch informiert sein.«
    »Ja«, gab ich zu. »So oder so.«
    »Dann tu es.«
    Ich schnallte mich los, um so leichter an den Apparat heranzukommen, schaltete ihn ein, wählte und hoffte, daß einer er beiden abhob.
    Nichts geschah. Es schien niemand zu Hause zu sein. Möglicherweise aber war es ihnen unmöglich, ans Telefon zu gehen. Diese Vorstellung war schrecklich. Sie trieb mir nicht nur den Schweiß auf die Stirn, auch meine Handflächen wurden feucht. Eine davon hinterließ Spuren auf dem Handy.
    »Ich habe keine Verbindung bekommen«, sagte ich leise. »Aber das hast du ja selbst erlebt.«
    »Soll ich dich jetzt fragen, was du denkst?«
    »Nein, lieber nicht.«
    Sie bewegte sich. Der kalte Hauch streifte mich, und plötzlich sah ich ihr Gesicht direkt vor mir. »Du solltest nicht das Schlimmste annehmen, John.«
    »Es läge aber auf der Hand.«
    »Ja, vielleicht. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Deine Eltern haben vielleicht das Haus verlassen, sind weggefahren.«
    »Das wäre zu schön, um wahr zu sein.«
    »Möglicherweise ist es wahr.«
    »Bei meinem Schicksal. Bei dem Fluch, der über dem Namen Sinclair schwebt? Das kann ich mir kaum vorstellen. Die anderen Kräfte sind einfach zu mächtig. Die schlagen erbarmungslos zu, darauf kannst du wetten, Donata.«
    »Es gibt eine Möglichkeit.«
    »Welche?«
    » Mich !«
    Mir stockte beinahe der Atem, als sie dieses Wort aussprach. Dabei lag es so nahe. Aber ich hatte mich gedanklich wohl zu weit entfernt und mich auch um andere Probleme gekümmert. Es war natürlich eine Möglichkeit, aber meine Zustimmung fiel trotzdem zögernd aus, denn irgendwo verspürte ich auch Angst vor der Wahrheit. Bis jetzt befand ich mich in einem zwiespältigen Zustand, nun aber war es knüppeldick gekommen, und der Magen drehte sich wieder.
    »Bist du nicht dafür, John?«
    Ich verzog den Mund. »Doch, Donata, ich kann damit leben. Trotzdem fürchte ich mich.«
    »Vor der Wahrheit?«
    »Ja. Vor der endgültigen Wahrheit.«
    »Das kann ich verstehen«, erklärte sie mir. »Es ist deine Entscheidung, und du solltest damit auch nicht zu lange warten. Jede Minute, die verrinnt, kann eine verlorene sein.«
    »Das ist mir klar«, erklärte ich. Für mich war der Wagen zu einer Sauna geworden. Die Furcht hatte mir den Schweiß aus den Poren
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