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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo
Autoren: Jason Dark
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stellen. »Wer bist du?« Ducru hatte nicht damit gerechnet, schnell eine Antwort zu bekommen, aber die Person in der Nische gab ihm tatsächlich eine, und die konnte ihm nicht gefallen.
    »Ich bin deine Henkerin…«
    Nein, das war kein Scherz. Ducru wußte es genau. Diese seltsame und unerklärliche Person dachte im Traum nicht daran. Aber er war auch jemand, der nicht scherzte. Ducru trat sogar noch einen kleinen Schritt vor und trat beinahe in die Nische hinein, als er die Waffe etwas anhob und so auf die Brust zielte. Automatisch auf die linke Seite, das war ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Dann schoß er!
    Der Schalldämpfer hielt einiges zurück, und die Kugel traf.
    Aber sie jagte durch die Erscheinung hindurch, und sie hämmerte in das Bild. Hinterließ dort ein Loch in der alten Leinwand und blieb im Mauerwerk stecken.
    »Ähhhggg…« Mehr brachte Ducru nicht hervor. Gleichzeitig wußte er, daß es besser für ihn gewesen wäre, wenn er zur Flucht ansetzte, aber er blieb stehen, als wäre er festgeleimt worden. Der Zusammenbruch der Realität war für ihn einfach nicht zu fassen.
    Damit hätte er nie im Leben gerechnet.
    Er schoß noch einmal. Das Bild bekam ein zweites Loch, mehr war nicht geschehen. Dafür aber hob die Gestalt ihr Schwert an. Nicht einmal schnell, sondern fast gemächlich.
    Ducru ging zurück. Sie kam ihm nach. Der zweite, der dritte Schritt. Er hatte die Nische verlassen, und er hörte sich selbst laut keuchen. Ein Killer wie er hatte bisher selten an Flucht gedacht, hier aber war es am besten, wenn er sich aus dem Staub machte.
    Rückwärts konnte er nicht schnell genug laufen. Deshalb drehte er sich um. Aus dem Augenwinkel hatte er wahrgenommen, wie die Erscheinung ihre Waffe angehoben hatte, und er wußte auch, daß es gefährlich war, wenn er ihr den Rücken zudrehte, doch eine andere Chance gab es nicht. Er mußte schneller sein.
    Ducru kam nicht weit. Das Schicksal war schneller. Wieder streifte ihn dieser eisige Hauch.
    Eine Warnung.
    Das Pfeifen hörte er auch noch, als die Klinge hinter ihm die Luft durchschnitt. Ducru glaubte auch, die erste Berührung des Metalls an seinem schweißbedeckten Nacken zu spüren, dann nahm er nichts mehr wahr. Das ewige Dunkel umfaßte ihn. Sein Körper fiel zu Boden. Sein Kopf auch, der aber rollte blutbeschmiert noch ein paar Meter weiter…
    ***
    »Was war das?« flüsterte Armand.
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich habe nichts gehört!«
    Der Killer schaute mich lauernd an. Seinen Zigarillo hatte er inzwischen zertreten, was mich allerdings nicht jubeln ließ. Er hatte sicherlich noch mehr davon. »Doch, da ist etwas gewesen. Ich habe es gehört. Und du auch, Sinclair.«
    »Nein!« wiederholte ich.
    Armand schüttelte unwillig den Kopf. Er befand sich plötzlich in einer Zwickmühle. Zwar kniete ich vor ihm, und er war auch noch bewaffnet, aber das Geräusch hatte ihn schon unsicher und mißtrauisch werden lassen. Er hatte sich nicht geirrt. Dieses Geräusch war keine Einbildung gewesen, auch ich hatte es gehört, aber ich würde einen Teufel tun und es zugeben. Damit mußte der Killer schon allein fertig werden. Zudem war es aus der Richtung aufgeklungen, in die Ducru verschwunden war. Und wenn ich mich nicht zu sehr täuschte, dann hätte dieser Laut auch von einem schallgedämpften Schuß stammen können.
    Es passierte nichts.
    Für mich war es von Vorteil. Nicht für den Killer. Der wartet ab, und seine Unruhe nahm dabei zu mit jeder Sekunde, die verstrich, denn Ducru kehrte nicht zurück.
    Des öfteren bekam ich einen scharfen Blick zugeworfen, den ich allerdings gleichgültig erwiderte. Dadurch machte ich Armand noch unsicherer, der seinem Kumpan am liebsten nachgegangen wäre, sich aber wegen mir nicht traute.
    Gut, er hätte mich erschießen können, aber die beiden Hundesöhne wollten schließlich noch wissen, was tatsächlich zwischen dem Mönch und mir im Beichtstuhl gesprochen worden war, so mußte mich Armand zwangsläufig am Leben lassen.
    »Du brauchst nicht zu triumphieren, Sinclair. Wir kriegen dich noch, keine Sorge.«
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Deine Blicke sprechen Bände.«
    »Sorry, aber ich kann nicht anders schauen:«
    Meine lässig gegebene Antwort regte ihn noch mehr auf. Er sah aus, als wollte er mir an die Kehle fahren, überlegte es sich allerdings und schwieg.
    Ich wußte, daß Armand auf heißen Kohlen stand. Am liebsten wäre er seinem Killerkumpan nachgegangen. Nur konnte er es sich
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