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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo
Autoren: Jason Dark
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sehen, war nicht mein Fall. Mir reichte schon der jammernde Todesschrei.
    Dann wurde es still.
    Ich hatte den Kopf nach vorn gedrückt und saß noch immer auf dem Boden. Mit hochgezogenen Beinen, damit ich die verschränkten Arme auf meine Knie stützen konnte. Den Kopf hielt ich gesenkt.
    Meine Stirn berührte die Hände, und ich mußte in dieser Lage wirken wie jemand, der vom Leben nichts mehr sehen will.
    Die letzten beiden Stunden waren der nackte Horror gewesen.
    Drei Tote hatte es gegeben, und das inmitten einer der schönsten Kathedralen der gesamten Welt.
    Den Begriff für Zeit hatte ich irgendwie verloren. Ich fühlte mich wie in einem Vakuum hockend und wünschte mir in diesen Augenblicken, bei meinen Freunden zu sein, gemütlich am Kamin zu hocken und ein Glas Wein zu trinken.
    Ein hell klingendes Kratzen brachte mich wieder zurück in die Wirklichkeit. Es blieb nicht gleich, denn es nahm an Lautstärke zu.
    Etwas näherte sich mir. Es wollte einfach, daß ich mich aus meiner geduckten Lage erhob.
    Nein, ich blieb sitzen, hob nur den Kopf an. Jetzt fiel mir wieder die Kälte in der Kathedrale auf. Sie umgab meinen Körper wie ein Hemd aus Eis.
    Ich hob den Blick.
    Von der rechten Seite her trat jemand in meinen Sichtbereich. Es konnte nur die Totenfrau sein, und es war auch Donata. Das Schwert hatte sie mitgebracht. Mit der Klinge schleifte es über den Boden. Daher also das Geräusch. Jetzt nicht mehr, denn nun sah ich es dicht vor mir. Der goldene Streifen im Innern der Klinge schimmerte.
    »John…«
    Donatas Stimme war noch immer ein etwas schrilles Wispern, als wäre sie von ihrem Geist getrennt.
    Ich hob den Kopf. »Danke«, sagte ich leise.
    Sie wehrte ab. »Nicht jetzt, eigentlich nie, John. Ich bin nur gekommen, um dir das Schwert zu geben…«
    »Wieso denn?«
    »Es gehört jetzt dir. Ja, es ist für dich bestimmt. Schon seit altersher.«
    Noch blieb ich sitzen, ohne meine Haltung zu verändern. Ich wagte auch nicht, das Schwert zu berühren. Leise fragte ich: »Warum sollte es mir gehören?«
    »Es ist das Schwert des Königs Salomo…«
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 800 »Das Orakel«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 993 »Das Rätsel der Schattenfrau«
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