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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo
Autoren: Jason Dark
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Ducru.
    »Dann gib mir die Kugel!«
    »Die bekommst du später, Sinclair.« Ducru kicherte. Er hatte seinen Spaß, und auch der zweite Killer grinste.
    Ich kam damit nicht zurecht. Was waren das nur für Menschen?
    Hatte es derartige Monstren schon immer gegeben, oder waren sie erst in der letzten Zeit entstanden, weil auf unserer Welt die Menschlichkeit immer mehr verlorenging? Ich kam mit ihnen nicht zurecht, aber sicher, Typen wie Armand und Ducru hatte es schon immer gegeben, nur waren sie nicht so sehr in den Vordergrund gerückt worden. Nur in einem Medienzeitalter blieb nichts geheim. Da wurden die Greuel der zahlreichen Kriege den Zuschauern zum Dinner serviert, und so stumpften die Menschen eben ab.
    Armand steckte das Ende des Zigarillos wieder zwischen die Lippen. Während er saugte, nickte er. Ich sah nur die Glut, die für meinen Geschmack immer größer wurde und sich in eine rote Sonne verwandelt hatte, um alles zu verbrennen.
    Er saugte zweimal.
    Er wollte es heiß haben.
    Mit der freien Hand zerwedelte er den Qualm. Dann war er zufrieden, nahm sein Zigarillo wieder zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt es so, daß die Spitze direkt auf meinen Mund wies.
    »Ein gut zu erkennendes Ziel!« flüsterte er.
    Ich schwieg.
    Ich war naß. Der Schweiß klebte mir an jeder Stelle des Körpers.
    Ich empfand eine irre Angst vor dieser menschenverachtenden Folter, und ich merkte auch, wie sich meine Augen unruhig bewegten.
    Dabei überlegte ich wirklich, ob es Sinn hatte, den beiden die Wahrheit zu erzählen. Nein, es brachte nichts, sie wollten die Folter und würden sie auch eiskalt durchziehen.
    Die Glut kam näher und näher.
    Ich schmeckte bereits den Rauch, der mir in die Nase stieg. Hinter dem hochsteigenden und gekräuselten Faden sah ich Armands Gesicht. Die blinkenden Augen, in denen für mich der Wahnsinn abgebildet war. Ich sah das Grinsen und spürte sogar seinen Atem, der leicht gegen mein Gesicht blies.
    »Jetzt«, sagte er.
    »Nein!«
    Ducru hatte gesprochen und sich dabei halb gedreht, wobei die Waffe trotzdem noch auf mich zeigte.
    »Was ist los?«
    »Ich will nicht, daß er schreit!«
    »Und warum nicht?«
    »Ich glaube, wir sind nicht mehr allein«, flüsterte Ducru…
    ***
    War das die Rettung?
    Aber wer, zum Henker, hätte hier in der Kathedrale erscheinen sollen, um mich zu retten. Gehört hatte ich nichts. Keine Schritte, keine Atemgeräusche, überhaupt nichts.
    Armand hatte sich blitzschnell entschieden. Er war zurückgewichen und hielt wieder seine Waffe mit dem Schalldämpfer fest. Sein Zigarillo steckte in der linken Mundhälfte.
    »Gib du auf ihn acht!« flüsterte Ducru. Es hörte sich an wie das Zischen einer Schlange.
    Armand schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, was ist denn überhaupt los?«
    Ducru warf seinem Kumpan einen knappen Blick zu. »Wir haben Besuch bekommen.«
    »Tut mir leid, aber ich habe nichts gesehen und auch nichts gehört. Du hast dich geirrt.«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Und jetzt?«
    »Ich schaue nach. Wahrscheinlich ist es ein Besucher.« Er lachte glucksend. »Oder auch einer, der beichten will, aber welcher Tote nimmt schon eine Beichte ab?«
    Armand hatte keinen Sinn für makabere Scherze. »Was hast du überhaupt gehört?«
    Ducru hob die Schultern. »Sagen wir – ein Geräusch, das mir nicht gepaßt hat.«
    »Okay, dann schau nach.«
    Ducru ging. Ich hatte den Kopf gedreht und schaute auf seinen Rücken. Dieser Mann bewegte sich wie eine große Katze, so leise schritt er dahin. Sein Umriß schwächte sich immer mehr ab, schließlich war er ebenfalls zu einem Schatten innerhalb der Schatten in diesem Kirchenschiff geworden.
    Ja, ich hatte aufgeatmet. Die große Folter war noch einmal an mir vorbeigegangen, aber befreit fühlte ich mich nicht. Ich hatte niemanden gesehen und wußte auch nicht, wer mir hätte zu Hilfe kommen können.
    Armand starrte mir ins Gesicht, während er auf mich zielte. »Freu dich nur nicht zu früh, Sinclair. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden dich noch schreien hören, nur ist es im Moment etwas ungünstig für uns.«
    »Ich weiß. Darf ich die Arme runterlassen?«
    »Nein, und wenn du dich zu Tode zitterst. Du bleibst so sitzen.«
    »Darf ich denn eine Frage stellen?«
    Armand verengte die Augen. »Nur eine.«
    »Wer hat euch geschickt? Wer hat euch befohlen, den alten Mönch zu töten?«
    Armand spie aus.
    Für mich war es Antwort genug…
    ***
    Ducru hatte Sinclair und seinen Freund hinter sich
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