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1000 - Das Schwert des Salomo

1000 - Das Schwert des Salomo

Titel: 1000 - Das Schwert des Salomo
Autoren: Jason Dark
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Innere der Kirche von ungewöhnlichen Lichtinseln durchzogen wurden. Sie verteilten sich auf den Steinfliesen in der Mitte der Kirche, in ihrem Mittelschiff, wo Spitzbögen und Pfeiler die hochaufragenden Wände stützten, damit all die Botschaften, die hier vermittelt wurden, nicht zusammenfielen.
    Aber nicht nur innen, auch außen gab es sie, denn auch dort waren die in Stein gemeißelten Botschaften zu sehen, oft vom flüchtigen Betrachter und Touristen nicht bemerkt, doch der Kenner wußte Bescheid. Zwar wollte ich mich nicht unbedingt als Kenner ansehen, aber meine Kenntnisse lagen schon über dem Durchschnitt.
    Ich dachte dabei unter anderem an das Nordportal der Kathedrale, wo die zahlreichen Steinfiguren standen. Stumme Zeugen der jahrtausendealten Kirchengeschichte.
    Die Kathedrale war zu Ehren der Mutter Maria errichtet worden.
    So gab es mehrere Abbildungen der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind, aber auch die Propheten des Alten Testaments waren zu bestaunen, ebenfalls die berühmten Patriarchen wie Melchisedek, der rätselhafte Priesterkönig von Salem, oder Abraham, Moses, David, Elias und Petrus. Das war in Stein gehauene biblische Geschichte, die sich an der gesamten Kathedrale fand, zusammen mit Figuren und Ornamenten, die für den Betrachter fremd wirkten. Dämonische Gestalten, oft aus der Mythologie stammend, einfach abstoßend.
    Ich kannte die Figuren, denn ich war schon einmal hier gewesen.
    Aber das lag zurück, trotzdem war mir diese Kathedrale in Erinnerung geblieben, ebenso wie die Figuren des Königs Salomo und der rätselhaften Königin von Saba. Gleichzeitig auch die ihres gemeinsamen Sohnes, der auf den Namen Melenik hörte und nicht eben als heilig eingestuft werden konnte.
    Allmählich gewöhnte ich mich an die Ruhe der großen Kirche. Ich fand sie sogar wunderbar. Ob ich mich allerdings allein in der Kirche befand, wußte ich nicht. Es gab einfach zu viele Seitenschiffe, mit Altären bestückte Nischen oder Betstellen, an denen sich der eine oder andere Gläubige aufhalten konnte. Den Mönch hatte ich noch nicht gesehen, was mich auch nicht weiter störte, denn wir hatten keine Zeit abgemacht. Außerdem war dieses Treffen über eine dritte Person, eben Abbé Bloch, eingefädelt worden. Ich wußte nicht mal den Namen des Mannes. Mir war nur bekannt, daß er etwas Besonderes sein sollte und sich auch in einer Gefahr befand, wie mir der Abbé erklärt hatte.
    Auf mein Nachfragen hin hatte mir der Templer-Freund leider keine Antwort gegeben und mir nur erklärt, daß ich alles selbst herausfinden müsse. Er hatte mich nicht zu sehr beeinflussen wollen.
    Ich hatte den Reißverschluß der Jacke aufgezogen. Darunter trug ich ein Hemd und einen Pullover mit V-Ausschnitt. Eine schwarze Hose aus kräftigem Jeansstoff bedeckte meine Beine. Schuhe mit weichen Sohlen ermöglichten es mir, mich beinahe lautlos zu bewegen.
    Es herrschte auch niemals das gleiche Licht. Wenn es durch die prächtigen Buntglasfenster sickerte, sah es aus, als wenn Kerzenlicht die Kirche beherrschte.
    Es spielte kein Organist. Unter der mächtigen Decke war es meist dunkel. Die Bilder an den Wänden stimmten mich nicht eben fröhlich. Sie zeigten Motive des Leidens und der stummen Verehrung.
    Dann hörte ich Schrittgeräusche. Sofort war ich wieder hellwach, lauschte in die Runde, denn es waren Geräusche aufgeklungen. Sie kamen von vorn, dort befand sich auch der prächtige Hauptaltar.
    Mir war der Blick teilweise durch eine Säule auf ihn genommen. Außerdem lag er noch ziemlich weit weg, und ich mußte schon sehr genau hinschauen, um den Mann sehen zu können, der sich am Altar vorbeibewegte, geduckt ging und auf eine Nische im Hintergrund zueilte. Als er in ihr verschwunden war, hörte ich kurz danach das Schlagen einer Tür. Dann wurde es wieder still.
    Der geheimnisvolle Mönch jedenfalls war es nicht gewesen, denn er hätte sich anders verhalten müssen, weil er ebenso auf der Suche war wie ich.
    Den Platz an der Säule fand ich nicht schlecht. Zwar war es mir nicht möglich, von hier aus die gesamte Kathedrale in einer bestimmten Richtung zu überblicken, dazu war sie einfach zu groß, aber einen Teil sah ich schon, ebenso die herrlichen Fenster, deren Motive Geschichten erzählten. Bei längerem Hinschauen hatte ich das Gefühl bekommen, als wären die einzelnen Scheibenstücke dabei, sich zu verändern. Als säßen sie nicht mehr so fest in ihren Rahmen, als würden sie sich bewegen und ihr Eigenleben
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