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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow
Autoren: Tom Clancy
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fragte John.
    »Um die Erde zu retten!« keifte Carol Brightling.
    »Das sagen Sie , Gnädigste. Finden Sie nicht, daß Sie sich eine ziemlich abscheuliche Weise dafür ausgedacht haben?« erkundigte er sich in höflichem Ton. Höflichkeit kostet ja nichts, dachte John. Vielleicht brachte sie das zum Sprechen, und er kam ihnen so auf die Schliche.
    »Von Ihnen habe ich auch nicht erwartet, daß Sie es begreifen.«
    »Dafür bin ich wohl nicht intelligent genug, stimmt's?«
    »Sehr wahr«, nickte sie. »Sind Sie auch nicht!«
    »Na schön. Aber eins möchte ich doch gern klarstellen. Sie waren drauf und dran, nahezu jedes menschliche Leben vom Antlitz des Planeten zu tilgen. Dazu wollten Sie biologische Kampfstoffe einsetzen. Und all das, um ein paar Bäume zu retten?«
    »Der Planet kann sich selbst nicht helfen«, erwiderte John Brightling stellvertretend für alle anderen.
    »Na gut.« Clark zuckte die Schultern. »Vermutlich hat selbst Hitler geglaubt, die Juden zu ermorden, hätte irgendeinen Zweck. Setzen Sie sich jetzt hin und verhalten Sie sich ruhig!«
    Er machte kehrt und schaltete das Funkgerät ein; Mit denen konnte man sich nicht verständigen, soviel war klar.

    ***

    Conolly war flink, aber Wunder konnte auch er nicht bewirken. Um den Generatorenraum kümmerte er sich nicht. Das Kühlhaus im Hauptgebäude stellte das größte Problem dar. Dafür borgte er sich einen Gabelstapler aus - ein paar davon standen herum - und transportierte mit ihm zwei Ölfässer dorthin. Viel Zeit für Formalitäten hatte er nicht, und so durchbrach er mit seiner Fracht einfach die Glasveranda. Unterdessen flog Malloy das halbe Team schon wieder nach Manaus zurück, wo er tankte und sofort wieder aufbrach. Alles in allem dauerte es fast drei Stunden. Während dieser Zeit redeten die Gefangenen so gut wie gar nicht, baten nicht einmal um Wasser, so heiß und unbequem es auch auf dem Rollfeld war, auf dem man inzwischen Spiegeleier hätte braten können. Clark machte sich nichts draus. Besser, wenn er sich gar nicht erst um Verständnis für sie bemühte. Am meisten irritierte ihn, daß es allesamt gebildete Leute waren, denen er unter normalen Umständen durchaus Respekt gezollt hätte - wäre da nicht der kleine Unterschied gewesen. Schließlich traf Conolly bei ihm ein; er hielt ein kleines Kästchen in der Hand. Clark nickte und schaltete den Sprechfunk ein.
    »Bear, hier Kommandant.«
    »Bear. Kommen«
    »Machen wir Schluß, Oberst.«
    »Verstanden. Bear ist schon unterwegs.« In einiger Entfernung begannen die Rotorblätter des Night-Hawk zu kreiseln.
    Clark kehrte zu den Gefangenen zurück.
    »Umbringen wollen wir Sie nicht. Aber wir fliegen Sie auch nicht in die Staaten zurück«, teilte er ihnen mit. Erstaunen malte sich auf ihren Gesichtern.
    »Was dann?«
    »Sie wollten doch mit der Natur in Harmonie leben, oder?«
    »Wenn uns die Erde lieb ist, sollten wir das tatsächlich tun!« entgegnete John Brightling. Seine Frau warf dem Rainbow-Kommandanten wütende, haßerfüllte Blicke zu und zeigte doch unverkennbare Neugier.
    »Verstehe«, nickte Clark. »Dann stehen Sie jetzt auf und ziehen sich aus. Das gilt für alle. Legen Sie ihre Kleidung hier ab.« Er zeigte auf eine Ecke der Rollbahn.
    »Ja, aber...«
    »Los jetzt!« brüllte Clark sie an. »Sonst lasse ich Sie hier erschießen - und zwar auf der Stelle.«
    Langsam kamen sie seinem Befehl nach. Einige zogen sich schnell aus, einige langsam und widerstrebend, aber nach und nach häufte sich die Kleidung in der Mitte der Rollbahn. Carol Brightling zierte sich merkwürdigerweise noch am wenigsten.
    »Und jetzt?« fragte sie.
    »Gut. Hier sind die Spielregeln. Wenn Sie unbedingt in Harmonie mit der Natur leben wollen, dann tun Sie's jetzt. Falls es nicht ganz klappt - die nächste Stadt ist Manaus, rund 150 Kilometer in dieser Richtung. Er streckte den Zeigefinger aus. »Paddy, laß knacken!«
    Wortlos begann Conolly, die Knöpfe an seinem Kästchen zu betätigen. Das erste, was hochging, war das Tanksilo. Die Doppelladung schlug zwei Löcher in jede Seite und entzündete den Dieselkraftstoff. Die Stichflamme loderte wie der Feuerschweif einer Rakete aus dem Tank heraus; die Silowände wurden fünfzig Meter weiter auf das Kraftwerk geschleudert. Hier traf der Tank auf und zerbarst; brennendes Diesel ergoß sich über das ganze Areal.
    Wie das Kühlhaus zerstört wurde, sahen sie nicht, aber auch hier ging der Dieselkraftstoff in Flammen auf, brach eine Wand
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