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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow
Autoren: Tom Clancy
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heraus und schleuderte einen Teil des Gebäudes auf die brennende Ruine. Die übrigen Häuser explodierten eins nach dem anderen, und auch die Satellitenschüssel blieb nicht verschont. Das Wohngebäude der Zentrale ging als letztes hoch; der Kern aus Gießbeton schien zunächst zu widerstehen, kippte dann aber langsam und fiel in sich zusammen, wobei er den Rest des Gebäudes mit sich riß. In einer Zeitspanne von nur einer Minute war alles zerstört, was irgendwie hätte nützlich sein können für ein Überleben im Dschungel.
    »Heißt das, Sie schicken uns in den Dschungel, ohne uns auch nur ein Messer mitzugeben?« wollte Henriksen wissen.
    »Suchen Sie sich Feuersteine und schnitzen Sie sich Speere«, schlug Clark vor, als gerade der Night-Hawk-Hubschrauber landete. »Das haben wir Menschen doch vor ungefähr einer halben Million Jahre schon gelernt. Sie wollten in Harmonie mit der Natur leben. Dann harmoniert mal schön!« rief er zurück, nachdem er sich bereits abgewandt hatte, um an Bord zu gehen. Sekunden später saß er angeschnallt auf dem Fallschirmspringersitz hinter den Piloten, und Oberst Malloy riß den Hubschrauber steil nach oben, ohne noch eine Runde zu drehen.
    Es gab eine Faustregel, an die sich Clark noch aus seiner Zeit in Vietnam erinnerte. Die einen springen aus dem Huey und rennen wie von der Tarantel gestochen in den Dschungel. Und dann gibf s die anderen. Die bleiben gemächlich stehen und blicken dem entschwebenden Hubschrauber nach. Er hatte immer zur ersteren Gruppe gehört - weil er wußte, was er wann zu tun hatte. Den anderen bereitete es Kopfzerbrechen, daß der Hubschrauber sie allein in der Wildnis zurückließ.
    Als er ein letztes Mal hinunterschaute, sah er, wie sich noch immer alle Blicke auf ihn hefteten und dem Night-Hawk folgten, der ostwärts schwenkte.
    »Eine Woche vielleicht? Oder länger, Mr. C?« fragte Ding, der seine Gedanken lesen konnte. Er hatte die Ranger-Ausbildung absolviert und war ziemlich sicher, daß selbst er an diesem Ort so lange nicht überleben würde.
    »Wenn sie Glück haben«, antwortete Rainbow Six.

Epilog
    NACHRICHTEN

    Als Chavez vom allmorgendlichen Training zurückkehrte, lag die International Tribüne schon auf seinem Schreibtisch. Bequem lehnte er sich zurück, um sie zu studieren. Das Leben in Hereford war eintönig geworden. Sie hatten trainiert und trainiert, ihre Fertigkeiten immer wieder geübt - und waren zu keinem einzigen Einsatz mehr gerufen worden. Seit sie vor einem halben Jahr aus Südamerika zurück waren, hatten sie die Kaserne nicht verlassen.
    Goldmine in den Rocky Mountains entdeckt , lautete die Überschrift einer Titelgeschichte. Im Artikel hieß es, man sei in Montana, auf dem Grundstück eines russischen Staatsbürgers, auf eine reichhaltige Goldmine gestoßen. Der Unternehmensberater Dmitrij A. Popov hatte das Land erworben, das er als Ranch, Kapitalanlage und auch zur Erholung nutzen wollte, als er rein zufällig die Entdeckung machte. Mit der Ausbeutung der Mine sollte im nächsten Monat begonnen werden. Umweltschützer vor Ort hatten zwar protestiert und versucht, juristisch gegen ihn vorzugehen, doch das zuständige Bundesgericht hatte im Eilverfahren entschieden, daß auf diesen Fall die Bergbaugesetze von 1800 anzuwenden seien, und die Klage abgewiesen.
    »Hast du das gelesen?« fragte Ding seinen Schwiegervater.
    »Dieser unersättliche Bastard!« knurrte John und bemerkte die neuesten Fotos von seinem Enkel auf Chavez' Schreibtisch. »Ja, ich hab's gelesen. Eine halbe Million hat er ausgegeben, um das Land aus dem Nachlaß von Foster Hunnicutt aufzukaufen. Der alte Knabe hat ihm anscheinend noch mehr erzählt als das, was Brightling vorhatte...«
    »Anzunehmen.« Chavez blätterte weiter. Dem Wirtschaftsteil entnahm er, daß die Aktien der Horizon Corporation wieder gestiegen waren, seit man das neue Medikament gegen Herzkrankheiten auf den Markt geworfen hatte. Dies kompensierte den Wertverlust, der den Papieren nach dem Verschwinden von Dr. John Brightling, dem Konzernchef, vor einigen Monaten zugesetzt hatte. Der Kommentator fügte hinzu, dieses Verschwinden sei immer noch ein Mysterium, das darauf warte, gelüftet zu werden. Das neue Medikament Kardiklear verringere das Rückfallrisiko bei Herzinfarkt um 56 Prozent, wie Langzeitstudien erwiesen hätten. Außerdem sei Horizon mit lebensverlängernden Medikamenten beschäftigt und engagiere sich in der Krebsforschung.
    »John, ist eigentlich jemand von
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