Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Entfernung noch rund 52 Meter.«
    »Hier Pierce. Verstanden, Kommandant.«

    ***

    Sergeant Pierce kauerte sich nieder, hielt nach Süden Ausschau und ließ den Blick in einem Umkreis von neunzig Grad schweifen. Zwei Meter weiter tat es Loiselle ihm gleich. Allmählich legte sich die Beklommenheit angesichts der fremden Umgebung; er straffte sich in Erwartung der Gegner.
    In Wäldern kannte sich Dr. John Killgore aus; er verstand etwas von der Jagd. Jetzt bewegte er sich behutsam vorwärts. Bei jedem Schritt senkte er den Blick, um nicht auf einen Ast zu treten und ja kein Geräusch zu verursachen, dann hob er den Kopf wieder und suchte ringsum nach verdächtigen Schatten. MacLean und er brauchten nur gute Anstände zu finden wie bei der Rotwildjagd auch. Da suchte man sich einen schattigen Platz, wo man die Beine hochlegen und warten konnte, bis das Wild sich zeigt. Noch ein paar hundert Meter, dachte er, dann war es soweit.

    ***

    Dreihundert Meter weiter konnte Clark mit Bildschirmanzeige und Sprechfunk seine Leute in geeignete Positionen manövrieren. Die neuen technischen Möglichkeiten waren erstaunlich. Wie mit Radar war es ihm möglich, Menschen zu orten, lange bevor er und irgendwer sonst sie zu Gesicht bekam oder hörte. Dieses neue elektronische Spielzeug war ein Segen für jeden Soldaten, der damit umzugehen verstand.
    »Jetzt sind alle auf Posten«, stellte Noonan fest, seelenruhig wie der Moderator einer Sportübertragung, und tippte auf den Monitor.
    »Pierce und Loiselle, hier Kommandant. Zwei weitere Subjekte nähern sich von Südost, noch etwa zweihundert Meter entfernt.«

    »Verstanden, Kommandant. Sollen wir losschlagen?« fragte Pierce. Von seinem Hinterhalt aus warf ihm Loiselle einen Blick zu, statt nach vorn zu schauen.
    »Genehmigt!« gab Clark durch. Dann: »Rainbow, hier ist Six. Feuer frei! Ich wiederhole: Ab sofort Feuer frei.«
    »Verstanden. Wiederhole: Feuer frei«, bestätigte Pierce.

    ***

    »Warte, bis wir sie beide vor die Flinte kriegen, Louis«, flüsterte Pierce.
    » D'accord «, stimmte Sergeant Loiselle zu. Beide Männer spähten nach Süden, scharfäugig und auf den ersten knackenden Zweig lauschend.

    ***

    Gar nicht mal übel, dachte Killgore. Er war schon in unwegsamerem, weit geräuschvollerem Gelände auf die Pirsch gegangen. Hier gab es wenigstens keine Fichtennadeln. Ihr ärgerliches weiches Knirschen unter den Fußsohnen konnte das Wild über weite Entfernungen hören. Überall Schatten, nur kleinste Teile des Wegs lagen in der Morgensonne. Wären hier bloß nicht soviele Mücken gewesen, hätte er sich richtig wohlfühlen können. Die Mücken brachten ihn fast um den Verstand. Wenn er das nächstemal herkam, würde er Insektenspray mitbringen, dachte der Arzt und bewegte sich langsam weiter. Ein Zweig kam ihm in die Quere. Vorsichtig bog er ihn mit der linken Hand zur Seite, um nur ja keinen Lärm zu machen.

    ***

    Da - Pierre hatte es genau gesehen. Im Gebüsch drüben hatte sich ein Zweig bewegt, obwohl unter dem Blätterdach nicht der geringste Lufthauch wehte.
    »Louis«, wisperte er. Der Franzose fuhr herum. Pierce hielt einen Finger hoch und deutete ins Gebüsch. Loiselle nickte und spähte wieder nach vorn.
    »Ich kann ein Ziel ausmachen«, meldete Pierce über Sprechfunk. »Bewegung hundertfünfzig Meter südlich.«

    ***

    MacLean war nicht gut zu Fuß, weit lieber wäre er geritten. Er tat sein Bestes, um Killgores Fortbewegungsart zu imitieren, aber es gelang ihm nicht, zugleich geräuschlos zu schleichen und Schritt zu halten. Unversehens stolperte er über eine vorspringende Wurzel und stürzte zu Boden, was einen Höllenlärm machte. Leise fluchend rappelte er sich wieder auf.

    ***

    » Bonjour «, murmelte Loiselle vor sich hin. Für ihn hatte das Gepolter die gleiche Wirkung, als hätte jemand das Licht angeknipst. Jedenfalls konnte der Sergeant jetzt mit bloßem Auge erkennen, wie sich eine menschliche Gestalt rund hundertfünfzig Meter entfernt durch den Schatten pirschte. »Mike?« flüsterte er und deutete auf die Stelle, an der sich das Ziel zeigte.
    »Alles klar, Louis«, entgegnete Pierce. »Laß sie noch näher rankommen, Mann.«
    »Ja.«
    Jeder der beiden hob die MP-10 in Schulterhöhe, obwohl die Distanz noch ein wenig zu groß war.

    ***

    Falls hier etwas lauerte, was über Insektengröße hinausging, konnte Killgore nichts davon hören. Angeblich war der Jaguar in diesem Dschungel heimisch; leopardengroße jagende Katzen, deren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher