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10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron

10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron

Titel: 10 - Geheimagent Lennet und der Spinnenbaron
Autoren: Vladimir Volkoff
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schleimig gefunden haben. Aber kümmern Sie sich jetzt nicht darum. Gehen Sie schnell wieder ins Dorf. Telefonieren Sie mit Teddy oder Jenny und sagen Sie ihnen, sie sollten Bick befreien. Sie dürfen aber nichts ihren Eltern verraten!«
    »Aber was können die beiden tun?«
    »Sie sind schon im Schloß drin. Geben Sie ihnen eine neue Feile. Sie müssen die Kapelle kennen, die in ein Büro umgewandelt worden ist. Sie sollen durch die vergitterte Loge gehen, die Treppe hinabsteigen, bis zu einem Gitter, und dort erwarte ich sie.«
    »Bick-Dick! Wir werden alles versuchen, um Sie hier herauszukriegen!«
    Lennet ging zurück durch den Gang bis zu dem Gitter und setzte sich auf den Boden. Wie lange mochte das Ganze dauern? Jules und Lionette würden ins Dorf fahren, eine neue Feile kaufen, die Burtons anrufen, ihnen alles erklären, sie um Hilfe bitten. Aber würden die Amerikaner das Risiko eingehen wollen?
    Lionette ging ans Telefon und verlangte Jenny oder ihren Bruder zu sprechen.
    »Ich verbinde Sie mit Mademoiselle Burton«, sagte der Butler im Schwarzen Schloß.
    »Hallo?« machte die Stimme Jennys.
    »Jenny, wir haben keine Zeit zu verlieren. Hier ist Lionette de Cresilian. Erinnern Sie sich an Bick?«
    »Ich freue mich, Ihre Stimme zu hören. Cresilian war so hübsch, und wir haben so schöne Tage…«
    »Kein Blabla jetzt. Erinnern Sie sich an Bick?«
    »Aber sicher. Er war so ein netter…«
    »Er befindet sich im Augenblick zehn Meter unter der Erde gefangen im Schwarzen Schloß. Wollen Sie ihm helfen?«
    »Aber natürlich, ich begreife bloß nicht…«
    »Gut. Kein Wort zu Ihren Eltern. Verlassen Sie mit Ihrem Bruder sofort das Schloß. Gehen Sie in Richtung Dorf. Wir geben Ihnen dann eine Feile, die Sie Bick bringen müssen. Bis gleich!« Ohne die Antwort abzuwarten, hängte Lionette auf.
    Die Franzosen erwarteten ihre amerikanischen Verbündeten bei einem kleinen Waldstück an der Straße.
    Als Teddy Jules erblickte, wurde er leichenblaß.
    »Ich habe ja immer gesagt, daß in Europa alles möglich ist«, murmelte er. »Hier laufen sogar die Toten herum.«
    Aber Jules ging auf ihn zu und verbeugte sich.
    »Monsieur Burton, ich bitte Sie um Verzeihung für den üblen Scherz. Wenn Sie eine Entschädigung verlangen, werde ich sie Ihnen gern liefern, aber jetzt müssen wir gemeinsam Ihren und unseren Freund, den geheimnisvollen Bick-Dick befreien!«
    »Hat man ihn entführt? Mich wundert schon gar nichts mehr«, Teddy schüttelte fassungslos den Kopf.
    Während sie zurück zum Schwarzen Schloß gingen, erzählte Lionette rasch, was sie wußte.
    »Das scheint ernster zu sein, als ich zuerst gedacht habe«, meinte Teddy. »Ich habe vorsichtshalber die Smith and Wesson meines Vaters geklaut. Wir sind also bewaffnet. Die Kapelle ist im ersten Stock des Schloßturms. Bourbons-Valoys und seine unrasierten Spitzbuben befinden sich im Erdgeschoß.
    Auch Baron Neuwasser ist bei ihnen. Aber wir können über den Rundweg in der zweiten Etage gehen und dann in die Kapelle hinabsteigen.«
    »Könnt Ihr mich nicht ins Schloß schmuggeln, ohne daß jemand mich sieht?« erkundigte sich Jules. »Wenn es zum Kampf kommt, möchte ich gern dabeisein!«
    »Leicht. Der Zugang zum Rundweg ist nicht bewacht, und alle Dienstboten sind auf der anderen Seite untergebracht.«
    »Ich gehe auch mit«, entschied Lionette.
    »Ich auch«, meldete sich Jenny.
    Die vier jungen Leute gingen zum Eingang des Schlosses, doch statt sich zum bewohnten Hauptflügel zu wenden, kletterten sie ungesehen über die Trümmer eines alten Turms zum Anfang des Rundwegs, der zum Turm führte. Die Tür war nicht verschlossen. Sie stiegen hinab und gelangten zu dem Gitter, hinter dem Lennet ungeduldig wartete.
    »Dickie«, flüsterte Lionette.
    »Bick?« hauchte Jenny. »Mein armer Bick!«
    »Ich bin Leutnant Lennet.«
    »Was, ein französischer Offizier?«
    »Ja, Lionette.«
    »Sie sind nicht Bernard von Champs-Denis?«
    »Nein, Jenny.«
    »Dann sind Sie ja gar kein Adliger!«
    »Jenny«, unterbrach Teddy, »du hast jetzt eine sensationelle Gelegenheit, nämlich die, den Mund zu halten!«
    Jenny hatte unterdessen Lennet schon die Feile gegeben, und dieser machte sich mit seinen zerschundenen Händen an die Arbeit, das alte Gitter durchzufeilen.
    Als er endlich eine Stange durchgefeilt hatte, versuchte Teddy, sie wegzubiegen, doch es gelang nicht. Lennet mußte noch eine zweite Stelle durchfeilen.
    »Danke«, sagte er einfach, als er bei den anderen
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