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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi
Autoren: Stefanie Ross
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dass Matthias erschrocken zur Seite sprang.
    »Was soll das denn jetzt?«
    Svens Überraschung schlug in Entsetzen um, als die Polizisten aus dem Wagen sprangen und ihre Waffen auf Mark richteten. Ohne zu zögern ging er dazwischen.
    »Ich habe keine Ahnung, was das soll, aber wenn du abhauen willst, helfe ich dir«, bot er Mark leise an.
    Jetzt war auch Natascha ausgestiegen und interpretierte sein Verhalten sofort richtig.
    »Was immer du vorhast, lass es sein, Sven. Du wirst ihm jetzt die Waffe abnehmen und vorläufig festnehmen.«
    »Das werde ich ganz bestimmt nicht tun.«
    »Gut, dann übernehmen das die Kollegen, und du hältst dich da raus.«
    Einer der Steifenbeamten griff zu den Handschellen an seinem Gürtel, aber Alex riss sie ihm aus der Hand und warf sie zu Boden. Dann stürmte sie auf Natascha zu.
    »Weißt du eigentlich, was du tust? Lass gefälligst Mark in Ruhe und verschwinde!«
    Die Ablenkung nutzte Mark. »Lass es, ich will nicht, dass du Probleme bekommst. Selbst wenn es um Kranz geht, habt ihr keine Beweise«, flüsterte er ihm zu.
    »Ich begreife das einfach nicht. Außer mir … wir klären das, Mark. Das schwöre ich dir.«
    Langsam nahm Mark seine Sig aus dem Holster und gab sie Sven.
    »Wenigstens sind wir jetzt quitt.«
    Die Anspielung auf die Szene in der Bank war typisch für Mark, darauf hätte Sven jedoch verzichten können. Andererseits ahnte er, was es Mark kostete, sich freiwillig von seiner Waffe zu trennen.
    Sven gab den uniformierten Kollegen ein Zeichen, sich zurückzuhalten und sah Natascha an.
    »Komm mir nicht mit Handschellen. Ich übernehme die Verantwortung und du später die Entschuldigung. Da mir kein Grund für die Festnahme einfällt, darfst du diesen Part gern schon einmal einüben.«
    Natascha ignorierte seinen ätzenden Tonfall.
    »Mark Rawlins, Ihnen werden Erpressung oder Nötigung eines Polizeibeamten, tätlicher Angriff auf eine Polizeibeamtin sowie Gefährdung der öffentlichen Sicherheit vorgeworfen. Sie sind vorläufig festgenommen.«
    Die letzten beiden Anklagepunkte deuteten daraufhin, dass es um die Schüsse auf Kranz ging. Aber davon konnte außer ihnen niemand wissen, und die angebliche Erpressung machte überhaupt keinen Sinn.
    Die Staatsanwältin ignorierte Alex, die weiter aufgebracht auf sie einredete, und wandte sich an Sven.
    »Können wir uns in deinem Büro weiter unterhalten?«
    »Willst du es nicht einfach beschlagnahmen?«
    Auch nachdem sie in Svens Büro gewissermaßen unter sich waren, blieb die Atmosphäre eisig. Alex war immer noch hochrot im Gesicht. Sven konnte sie verstehen. Es sprach einiges dafür, Natascha anzubrüllen.
    Die Staatsanwältin hatte sich wie selbstverständlich hinter Svens Schreibtisch gesetzt und einen Block gezückt. Bisher war sie die Einzige, die saß. Matthias und Alex lehnten sich gegen die Wandschränke, Mark und Sven hatten sich die Fensterbank ausgesucht.
    Als das Schweigen andauerte und Natascha keine Anstalten machte, irgendetwas zu sagen, platzte Sven der Kragen.
    »Wen soll Mark erpresst haben?«
    »Wir warten noch auf jemanden.«
    »Auf wen und wie lange? Wenn du dir meinen Schreibtisch ansiehst, stellst du fest, dass ich noch einiges zu tun habe.«
    »Glaubst du, mir macht das Spaß?«
    »Soll ich jetzt vielleicht noch Mitleid mit dir haben? Ich dachte, du hättest gestern genug mitbekommen, um zu wissen, wen du hier gerade anklagst.«
    »Sven, lass gut sein. Wenn es drauf ankommt, kann ich mich selbst verteidigen«, wandte Mark leise und beherrscht ein. »Natascha kennt meinen Job und weiß, was gestern passiert ist. Wir haben uns gestern Abend in Ahrensburg noch kurz getroffen.«
    »Dann verstehe ich gar nichts mehr. Jetzt sag endlich, wen Mark erpresst haben soll.«
    »Dich, und jetzt halt solange den Mund, bis ich dich etwas frage.«
    Die Ermahnung war überflüssig. Sven brachte nach diesem absurden Vorwurf keinen Ton über die Lippen.
    Kopfschüttelnd verschränkte Mark die Arme vor der Brust.
    »Ich soll Sven erpresst haben?«
    »Mir ist das auch neu.« Abwehrend hob Sven die Hände, als Natascha ihm einen scharfen Blick zuwarf. »Schon gut, ich kommentiere das erst, wenn du mir die Erlaubnis dazu gibst.«
    Gespannt blickte er auf die Tür, als es leise klopfte und Sandra den Raum betrat. Sie schien keineswegs überrascht zu sein, sondern sah die Staatsanwältin erwartungsvoll an.

32
    Natascha deutete auf einen der Besucherstühle.
    »Setzen Sie sich, Frau Meinke. Und ich würde es vorziehen,
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