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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi
Autoren: Stefanie Ross
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seid ihr definitiv zu alt. Der Gedanke, dass ihr die heutige Nacht im Gefängnis verbringt, hat etwas sehr Verlockendes.« Sie tippte Sven auf die Brust. »Du kannst deinen Freund darüber aufklären, was das für ihn bedeutet. Und dann will ich niemanden von euch mehr sehen.« Alex und Matthias würdigte sie keines Blickes. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. »Eins noch. Der Deal mit Kranz ist endgültig vom Tisch. Ich habe Haderer klar gemacht, dass Kranz nichts anzubieten hat, was Sven nicht lückenlos belegen könnte. Ich wusste zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht, dass der Herr Kommissar seinen Beruf nur noch selektiv in Abhängigkeit der betroffenen Personen ausübt.«
    Alex hielt sie zurück.
    »Was sollte der Auftritt mit den beiden Polizisten? Warum hast du nicht einfach bei Sven angerufen und ihn gefragt? Auch wenn mir das Ergebnis gefällt, finde ich es unmöglich, was du da abgezogen hast.«
    »Vielleicht versetzt du dich auch mal in meine Lage. Die Vorwürfe von Frau Meinke klangen überzeugend. Was weiß ich denn schon von Mark? Erst ist er Wirtschaftsprüfer, dann plötzlich SEAL. Mir sind noch nicht einmal die Zusammenhänge zwischen dieser Reederei, Kranz und Al-Qaida klar. Ich war erst sicher, dass alles in Ordnung ist, als Sven Mark angeboten hat, ihm zur Flucht zu verhelfen. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich meinen Job gemacht habe.« Sie knallte die Tür zu und war weg.
    »Puh, so sauer habe ich sie lange nicht mehr erlebt.« Alex starrte auf die Tür. »Aber meistens beruhigt sie sich schnell wieder. Was bedeutet das jetzt juristisch?«
    »Da es keinen hinreichenden Tatverdacht gibt, wird kein Verfahren eröffnet. Mark, wenn du jetzt behauptest, das hättest du gleich gesagt, kriegst du Ärger mit mir.«
    »Keine Angst, ich habe nicht vor, zu diesem Thema noch ein einziges Wort zu sagen.«
    »Schade, ich hätte da noch etwas«, mischte sich Matthias ein. Mit zielsicherem Griff nahm er einige zusammengeheftete Blätter von Svens Schreibtisch und reichte sie Mark. »Hier, das sind sieben Seiten Formulare und Erklärungen, die ich wegen eines zerschossenen Blaulichts ausfüllen musste. Hast du eine Vorstellung, wie lange ich daran gesessen habe?«

Epilog
    Mit einer Bierflasche in der Hand beobachtete Sven das Treiben in Dirks Wohnzimmer und fragte sich, warum er sich eigentlich so lange von allen Menschen zurückgezogen hatte. Aber damit war es definitiv vorbei. Er freute sich schon darauf, die nächsten Wochen mit Dirk zusammenzuarbeiten, und wer wusste schon, was danach kam.
    »Ich hoffe, du weißt die Ehre zu schätzen.« Pat prostete ihm zu und schien einen Dank zu erwarten, aber das konnte er vergessen. Der Rotkopf hatte oft genug betont, dass bei den Treffen nach erfolgreichen Einsätzen ausschließlich SEALs zugelassen waren. Dieses Mal hatten Marks Männer jedoch darauf bestanden, auch Andi, Dirk und Sven einzuladen. Sämtliche Formalitäten waren erledigt, seitenweise Protokolle geschrieben, so dass dem Rückflug der Amerikaner nichts mehr im Wege stand.
    »Sei lieber du froh, dass Dirk euch Chaoten ins Haus gelassen hat.«
    »Stimmt, eindeutig besser als das Hotelzimmer vom Boss. Haben sich die Frauen schon wieder beruhigt?«
    »Nicht so richtig.«
    »Dann gib deine leere Flasche her. Ich besorge Nachschub. Bereite du dich lieber seelisch auf das Treffen mit Britta vor.«
    Schmunzelnd sah er Pat nach, aber so ganz verkehrt lag der SEAL nicht. Als Britta und Alex gehört hatten, dass es sich um eine reine Männerveranstaltung handelte, waren sie tödlich beleidigt gewesen, und Natascha hatte sich ihnen sofort angeschlossen. Aus gutem Grund hatten weder Sven noch Dirk die Unmengen an Wein und Prosecco kommentiert, die die Frauen zu Britta geschleppt hatten. Er stellte sich besser nicht vor, wie dort inzwischen die Stimmung war. Vermutlich ließen die Frauen ihrem Ärger freien Lauf.
    Auf dem Rückweg aus der Küche blieb Pat bei Dirk stehen und drückte Mark kurzerhand die für Sven gedachte Flasche in die Hand.
    Kopfschüttelnd brachte Mark ihm das Bier.
    »Irgendwann erschieße ich den Iren. Aber sieh dir die beiden an. Da haben sich die richtigen gefunden.«
    »Stimmt, die gönnen sich nichts. Aber mir ist das recht, Pat hat meinen neuen Partner mit einigen netten Storys über dich und euer Team versorgt. Der Gesprächsstoff wird uns also nicht so schnell ausgehen.«
    »Na, großartig.« Mark trank einen Schluck. »Dann sind die Tage als Einzelkämpfer
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