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1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt

Titel: 1. Die Connor Boys: Komm ich zeig dir wie man liebt
Autoren: Jennifer Greene
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Bisher hat niemand hier gewohnt. Harvey Bennett, der Anwalt, hat mich ein gestellt. Ich habe ihn nie persönlich gesehen, nur mit ihm telefo niert. Aber er wollte, dass ich nach dem Haus sehe. Dass regelmäßig jemand durch die Räume geht und lüftet, darauf achtet, dass der Rasen gemäht und der Schnee geschaufelt wird, damit es so aussieht, als ob jemand darin wohnte. Sicher können Sie sich vorstellen, wie rasch ein leerstehendes Haus verfällt. Ich kümmere mich auch um einige Ferienhäuser in Bar Harbor, besonders im Winter..."
    Es hatte keinen Zweck, sie zu unterbrechen. Er machte eine wegscheuchende Geste, wie bei einer lästigen Katze. Die Kleine merkte das sofort, wich angstvoll zurück und zog die Mutter an der Hand mit sich.
    Kirstin folgte ihr Schritt für Schritt rückwärts, beeilte sich allerdings nicht dabei. Gordon wollte nicht ausfallend werden, aber zu seinem Ärger verschlimmerten sich seine Kopfschmerzen. Was musste er denn machen, um sie endlich loszuwerden?
    „... vielleicht wollen Sie ja nicht mehr, dass ich mich kümmere, wo Sie jetzt selbst hier sind. Aber Sie haben wahrscheinlich gesehen, dass die Möbel überall noch abgedeckt sind. Ich fürchte, hier ist seit Jahren nicht mehr richtig aufgeräumt und sauber gemacht worden. Falls Sie eine Hilfe brauchen, ich könnte jeden Dienstag- und Freitagnachmittag kommen.

Vielleicht wollen Sie aber auch alles allein machen..."
    Sie war schon halbwegs aus dem Zimmer, aber bei ihrer letzten Bemerkung horchte Gordon auf und kam ihr hinterher. Ihn interessierte es nicht sonderlich, würde das ganze Haus verkommen, aber er hatte es nicht allein geerbt. Es gehörte auch seinen Brüdern. Er war hergekommen, um es sich anzusehen und alles in Ordnung zu bringen, damit sie hinterher entscheiden konnten, was damit geschehen sollte. Im Moment hatte er nicht einmal die Kraft, etwas zu essen, geschweige sich allein um dieses Ungetüm von einem Haus zu kümmern.
    „Dienstags und freitags sagten Sie?" Die Frage war ihm so herausgerutscht. Bei den Stichen im Kopf fiel es ihm einfach zu schwer, klar zu denken. Gordon wollte niemanden um sich haben, noch viel weniger eine Frau, die es schaffte, ihn in knapp zehn Minuten an die Wand zu reden. Aber er brauchte sich nur umzusehen, und schon fühlte er sich förmlich erschlagen von der Größe des Hauses. So restlos erschöpft, wie er war, brauchte er Hilfe beim Aufräumen. Wie schwer konnte es schon sein, ihr an den beiden Nachmittagen aus dem Weg zu gehen? Dennoch wollte er nichts übers Knie brechen. „Ich weiß nicht. Ich muss es mir' noch überlegen."
    „Wie Sie möchten. Sagen Sie mir Bescheid. Komm, Mellie, wir machen uns jetzt besser auf den Weg zu Grandpa... Ks freut mich, Sie kennen gelernt zu haben, Mr. Connor." Sie wollte ihm die I land reichen, lachte, zog sich den pinkfarbenen Wollhandschuh aus und reichte ihm erneut die Hand.
    Gordon ergriff sie diesmal. Ihre Hand war warm, feucht und die Haut so zart wie die eines Babys. Ihre Blicke begegneten sich. Er stand jetzt so nah bei ihr, dass er die Sommersprossen auf ihrer Nase, die blassen Brauen über ihren Augen und dir schmalen Wangenknochen in dem zierlichen ovalen Gesicht bemerkte.
    Zum ersten Mal verhielt sie sich still, und er konnte sehen, dass sie gar nicht so übel war. Sie war nicht im landläufigen Sinne schön und nicht besonders attraktiv, aber auf jeden Fall besaß sie eine natürliche Schönheit. Gordon konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt einer Frau begegnet war, die kein Make-up benutzte. Ihre Haut war makellos rein und ihre Augen auffallend leuchtendblau.
    Doch der freundliche, warme Blick, mit dem sie ihn ansah, gefiel ihm nicht, denn er machte die Sache nur kompliziert. Es war viel leichter, an seinem ersten Eindruck festzuhalten, nämlich dass sie eine tollpatschige, ahnungslose Schwätzerin war, als sich Gedanken darüber zu machen, ob sie sich nur bemühte, nett zu ihm zu sein, weil sie ihn inzwischen erkannt hatte.
    Er wollte keine nette Frau um sich haben und konnte auf jegliche Freundlichkeit verzichten. Von ihr. Von wer weiß wem. Er drückte ihr die Hand, ließ sie los, als hätte er sich verbrannt, und riss die Haustür auf. Mit dem heulenden Wind wehte Eiseskälte herein.
    Sie lächelte. „Ich bringe Ihnen was zu essen", versprach sie.
    „Nein."
    Er rief ihr ein zweites Nein nach, war aber nicht sicher, ob sie es wegen des Windes gehört hatte. Die beiden liefen schon geduckt und mit eingezogenen Köpfen auf einen
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