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0999 - Heimkehr

Titel: 0999 - Heimkehr
Autoren: Unbekannt
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Kosmokraten begegnest? Meinst du nicht, daß ein solches Tref-fen im Lauf der Zeit unvermeidlich ist?"
    „Unvermeidlich sicher nicht", antwortete Rhodan. „Wir wollen unsere Rolle nicht überschätzen. Wir haben zwar einen gewaltigen Schritt nach vorn getan. Wir sind kein Volk mehr, dessen Lebens- und Kulturkreis sich auf einen einzigen Planeten, auf einige Sonnensysteme, auf einen Spiralarm unserer Milchstraße oder auf die Galaxis allein bezieht, sondern das sich in Richtung auf den Kosmos bewegt. Das wurde bei meinem letzten Gespräch mit ES ganz klar."
    „ES hat wieder an Substanz gewonnen. Es wird sich nicht so ohne weiteres verdrängen lassen."
    Rhodan blickte überrascht auf.
    „Ich habe nicht vor, ES zu bekämpfen und aus seiner Position zu vertreiben", erklärte er. „Auf keinen Fall. Es wäre mehr als anmaßend, wenn wir Menschen glaubten, so etwas tun zu können."
    „Was planst du dann?" fragte der Erste Terraner.
    „Ich plane überhaupt nichts. Ich mache mir lediglich meine Gedanken. Gut, es ist gelun-gen, die Materiequelle zu sanieren. Dabei wollen wir jedoch nicht übersehen, in welcher Situation sich ES befand. Begann nicht alles damit, daß ES uns den Auftrag erteilte, die PAN-THAU-RA zu suchen?"
    „Das geschah, um diesen Teil seiner Mächtigkeitsballung vor dem Untergang zu retten."
    „Richtig, aber nicht nur das ist wichtig dabei. Wir hörten auch einen Notruf von ES, das offenbar nicht in der Lage war, sich allein zu helfen. Die Expedition ging damit zu Ende, daß es gelang, ES zu finden und zu befreien. Aber was heißt denn das? ES ist angegriffen worden. ES ist in eine Falle gelockt und dort für eine geraume Weile ausgeschaltet worden. Währenddessen konnte der Feind von ES wirksam arbeiten."
    „Wer mag dieser Feind sein?" fragte Tifflor.
    Rhodan zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß es nicht. Aber irgendwo habe ich schon mal den Begriff Seth-Apophis gehört. Ich habe keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt, aber ich vermute, daß dies der Name des Feindes ist, mit dem ES zu kämpfen hat."
    „Ich verstehe", sagte Tifflor. „Du willst damit ausdrücken, daß wir Menschen nun nicht mehr an uns allein denken dürfen."
    „Richtig. Wenn ich behaupte, daß wir einen Schritt in Richtung kosmische Wesen getan haben, dann bedeutet das, daß ich damit rechne, früher oder später in die Auseinander-setzung zwischen ES und Seth-Apophis verwickelt zu werden. Ich glaube einfach nicht daran, daß es uns gelingen wird, uns herauszuhalten. Die Kosmokraten haben mit der Manipulation der Materiequelle diesen Teil des Universums angegriffen.
    Wir konnten den Angriff abwehren. Der nächste Angriff steht bevor. Sicherlich kommt er nicht aus der Rich-tung der Kosmokraten, sondern von jemand anderem, aber er bleibt nicht aus."
    „Bist du nicht zu pessimistisch, Perry? Ich hatte mich auf dieses Frühstück gefreut.
    Jetzt verdirbst du mir den Appetit." Tifflor blickte auf den Teller und die Tasse, die er von sich geschoben hatte. Viel hatte er in der Tat nicht zu sich genommen. Das lag jedoch nicht an mangelndem Appetit, sondern daran, daß er sich von den Worten und den Gedanken Rhodans hatte in den Bann schlagen lassen.
    Rhodan ging über den Versuch Tifflors, das Gespräch mit einem Scherz aufzulockern, hinweg.
    „ES ist nach wie vor in Gefahr", erklärte er. „Daher wird es nicht lange Ruhe geben."
    „Was heißt: lange?"
    Jetzt lächelte Rhodan. Er erinnerte sich an die Begegnung mit seinem Sohn. Die Frage Tifflors machte deutlich, wie relativ Zeitbegriffe für sie als Unsterbliche waren.
    „Was soll ich darauf antworten?" fragte er. „Sicherlich geht es noch nicht morgen, in einem oder in zwei Jahren los. Aber mehr als hundert oder zweihundert Jahre haben wir bestimmt keine Ruhe. Was sind schon hundert Jahre für Superintelligenzen, die gewohnt sind, in Jahrzehntausenden oder gar Jahrmillionen zu denken?"
     
    *
     
    Bert Callow und Gucky materialisierten in einem kleinen Garten vor einem Bungalow.
    Erleichtert atmete der Produktionsprogrammierer auf, als er sah, daß der Mausbiber ihn nicht mitten ins Haus gebracht hatte.
    „Bitte, bleibe noch einen Augenblick", bat Callow rasch, da er fürchtete, daß der Ilt sofort wieder verschwinden würde. „Sei so nett und horche mal telepathisch aus, wie es drinnen steht."
    Die Augen Guckys wurden für einen kurzen Moment dunkel und traurig. Er schüttelte den Kopf und teleportierte.
    Callows Herzschlag beschleunigte sich. Der Wandel in den Augen
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