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0984 - Tränenwelt am Abgrund

0984 - Tränenwelt am Abgrund

Titel: 0984 - Tränenwelt am Abgrund
Autoren: Christian Schwarz
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Dauerkicherns angesagt zu sein. »Auch in der Folge klappte alles wunderbar und da darfst du mich durchaus beglückwünschen, Kühlwalda. Ich liebe Pläne, die funktionieren, vor allem, wenn es meine eigenen sind, wie du weißt. Durch geschickte Schachzüge ist es mir gelungen, Arachn’uu von seinen Soldaten wegzulocken und durch die Sandformer-Soldaten gefangen nehmen zu lassen. Da sich Arachn’uu schwerer Verbrechen schuldig gemacht hatte und nun nicht mehr intervenieren konnte, musste die Urmutter nun mich vorlassen, um sich die Beweise anzusehen. Nun ja, so hatte ich es mir zumindest ausgemalt, aber ich wusste natürlich, dass ab diesem Moment nicht mehr alles planbar war und ich auch eine gehörige Portion Glück brauchte. Möglicherweise besaß die Urmutter ja andere Möglichkeiten, um sich das Beweismaterial anzuschauen. Oder sie hätte es einfach auf magischem Wege zu sich holen können. Dann hätte ich mir einen anderen Weg ausdenken müssen. Es gab zudem einen weiteren kritischen Punkt. Du erkennst ihn, Kühlwalda, ja? Stimmt, ich war ja bereits in den magischen Schirm um das Wunderbare Haus gesprungen und hätte mich beinahe darin verheddert. War also die Urmutter in der Lage, meine Aura wieder zu erkennen? Nein, sie war es nicht, denn sie war degeneriert. Ich behaupte mal, dass ich im Goldenen Zeitalter von Maa keine Chance gehabt hätte, das Ameisenmonster zu überlisten. Am Ende war das Glück dann auf meiner Seite. Ich erkannte die Träne, die im Auge der Urmutter gehütet wurde, im letzten Moment. Und da bin ich nun mit ihr. Wohlbehalten und gesund und das freut dich, wie ich sehe.«
    Asmodis versank für einen Moment ins Grübeln. »Weißt du, LUZIFERs Tränen scheinen sich nicht komplett zu verwandeln, wenn etwas Neues aus ihnen erwächst. Sie stellen jeweils nur einen kleinen Teil ihrer Substanz zur Verfügung und bleiben sonst in ihrer Urform erhalten, sozusagen als Herz der neuen Schöpfung, die um sie herum entstanden ist. Das war auf dem Sandformer-Planeten so, das ist in Avalon so. Mir war bis zuletzt nicht klar, Was passieren würde, wenn man versucht, eine Träne aus der um sie entstandenen Schöpfung zu reißen. Würde die Schöpfung auch so weiterexistieren können? Oder würde sie zugrunde gehen? Oder würde es schlichtweg unmöglich sein, Träne und Schöpfung zu trennen? Nun weiß ich es genau. Und ehrlich, meine Schöne, ich bin sehr froh, dass mir dieser Versuch in Avalon nicht gelungen ist. Um die Mach’uu-Welt tut es mir zwar leid, aber die Zerstörung Avalons hätte ich niemals verkraftet. Zumal die Herrin vom See meine… Mutter ist. Das, meine Böse, ist etwas, was ich auch noch nicht verkraftet habe. Ist Avalon meine Heimat? Stammen Merlin und ich von dort? Hat mein toter Bruder deswegen so einen engen Bezug zu der Insel zwischen den Zeiten gehabt? Hat er vielleicht sogar mehr gewusst als ich? Und wenn das alles so ist, was ist dann einst mit uns geschehen?«
    Asmodis schauderte.
    »Ich werde es erfahren. Irgendwann. Nun heißt es aber erstmal, sich um die naheliegenden Dinge zu kümmern. Südamerika wartet auf mich. Und die Sphäre.«
    ***
    Der Erzdämon verließ Caermardhin. Er sprang nach Kolumbien, direkt an den Rand der Todeszone und landete nicht allzu weit von der neuen Militärbasis entfernt; die alte war zerstört worden, als sich die Sphäre ausgeweitet hatte.
    Die Soldaten schienen ziemlich schlechte Erfahrungen mit plötzlich auftauchenden Wesen gemacht zu haben. Sofort wurde Geschrei laut, als die Männer Asmodis erblickten. Auf den Wachtürmen ratterten Maschinengewehre los, die Wachen schossen ebenfalls mit ihren MPs auf ihn. Ein wahres Stahlgewitter deckte den Erzdämon ein, Dutzende von Einschlägen schüttelten ihn durch. Da er momentan keine Lust auf Spielchen hatte, ging er in einen weiteren Sprung. Weitab der Militärbasis tauchte er zwischen Bäumen wieder auf. Nur etwa zwanzig Meter vor ihm begann die Todeszone. Mit seinen Sinnen konnte er den Verlauf förmlich spüren.
    Der Erzdämon betrachtete die flammende Träne in seiner Hand. Würde es jetzt gelingen? Sein erster Versuch war nichts als ein Desaster gewesen.
    Asmodis’ Erinnerungen
    Asmodis trat über die unsichtbare Grenze. Von einem Moment zum anderen spürte er die unglaublich bedrückende, düstere Atmosphäre, die sich seltsamerweise streng innerhalb der selbst auferlegten Grenzen hielt. Es war eine Aura, die Asmodis nicht einordnen konnte. Er hatte sie noch nie zuvor gespürt, auch wenn sie
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