Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0984 - Tränenwelt am Abgrund

0984 - Tränenwelt am Abgrund

Titel: 0984 - Tränenwelt am Abgrund
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
reden. »Wir können auch fliegen. Indirekt zumindest. Ist es das?«
    »Genau das befürchte ich. Und Maas Jünger sind wie Schemen, nicht greifbar. Man darf sie nicht unterschätzen. Solltet ihr mir allerdings die nötigen Beweise liefern können, dann dürfte dieser Spuk bald wieder vorbei sein.«
    »Das werde ich jetzt tun.« Asmodis präsentierte die neun magischen Kristalle und aktivierte sie nacheinander. In der Luft vor Volkes Mutter waren plötzlich bewegte Bilder zu sehen.
    Ein riesiger Mach’uu im »Dunkelroten Gewand einer neuen, besseren Weltordnung«, von dem Kachan’uu behauptete, dass es Volkes Vater war, sprach immer wieder von schrecklichen magischen Experimenten, von Entführungen, vom »längst toten Schwarzgott Lezefaan« und dem »wahren Herrn Maa«, der alleine die langsam degenerierenden Mach’uu in ein neues goldenes Zeitalter führen könne. Die Mach’uu müssten erneut so schrecklich werden, wie es die fliegenden Vorfahren einst gewesen waren. Nur wenn sie sich selbst und andere wieder bekämpften, könnten sie zurück zu alter Stärke und Größe finden. Deswegen müsse auch das System mit Volkes Mutter abgeschafft werden, die Mach’uu müssten selbst Eier legen und befruchten dürfen, um eine große Vielfalt, natürliche Auslese und damit starke Individuen zu gewährleisten.
    Grausame Bilder von Experimenten an entführten Mach’uu waren zu sehen. Und jede Menge Morde.
    Asmodis zuckte leicht zusammen, als Volkes Mutter plötzlich ihre rechte Hand ausstreckte und den wimmernden Arachn’uu anfunkelte. »Hör auf damit. Das ist eines Eierbefruchters unwürdig, was du da tust. Ich bin zutiefst entsetzt über das, was ich hier sehe und höre. Das bist du, Arachn’uu, daran kann kein Zweifel bestehen. Was hast du dazu zu sagen?«
    »Das ist eine perfekte Fälschung, du Edle«, erwiderte Volkes Vater mit klackender Stimme. »Ich weiß nicht, wie Kachan’uu diese Bilder zustande gebracht hat. Wahrscheinlich mit einer mächtigen Magie. Wer weiß, mit wem er sich verbündet hat. Wahrscheinlich ist er sogar selbst der Anführer der Rebellen. Ja, ich glaube, das ist die Lösung. Du musst mir einfach glauben, du Großartige.«
    »So, muss ich das?«
    »Bitte.«
    Volkes Mutter richtete den Oberkörper nun kerzengerade auf. Das Aufblähen ihres Unterleibs stoppte abrupt. »Nein, Arachn’uu, ich glaube dir nicht. Mit deinen jämmerlichen Ausreden kannst du mich nicht überzeugen. Zu klar sind zudem die Beweise, die Siid und Kachan’uu vorgelegt haben. So passiert nun etwas, was seit vielen Äonen nicht mehr vorgekommen ist. Ich verurteile Volkes Vater Arachn’uu hiermit zum Tode und ernenne den ›Priester an der Spitze‹, Kachan’uu, zum neuen Eierbefruchter. Arachn’uu, dein Name wird für alle Zeiten aus der Liste der großen Eierbefruchter getilgt, nichts mehr soll an dich erinnern. Das Urteil wird sofort vollstreckt.«
    »Niemals!«, brüllte Arachn’uu. Er war stark genug, sich dem Urteil der höchsten Autorität zu widersetzen. Unvermutet wirbelte er herum. Ein gezielter Fußtritt gegen Kachan’uus Augenfühler ließ diesen umkippen.
    Zum Engel, ich muss ihn fliehen lassen, schoss es Asmodis durch den Kopf. Nur so kann ich Kontakt zur Urmutter halten und nochmals hierher kommen. Wo ist nur diese verfluchte Träne?
    Im Gegensatz zum Erzdämon dachte die Urmutter nicht daran, den Verräter entkommen zu lassen. Ihr linkes Auge glühte plötzlich in einem grellen Gelbrot. Schwarze Schlieren waberten darin, nahmen Fahrt auf und verdichteten sich zu einem rasenden Wirbel. Der wurde blitzschnell größer und füllte fast das komplette Auge aus.
    Asmodis schrie vor Überraschung. Noch nie in seinem Leben hatte er so schnell gehandelt.
    Ein mächtiger Sprung brachte ihn direkt vor Volkes Mutter. Sein Arm schnellte vor, die Hand drang ins tobende Auge der Urmutter - und riss es mit einem Ruck heraus!
    Volkes Mutter brüllte grässlich auf. Sie zuckte auf ihrem Lager herum, ihr Unterleib platzte auf. Die Eier flogen explosionsartig nach allen Seiten weg. Gleichzeitig flammte das Auge in Asmodis’ Hand so grell wie nie zuvor. Das gelbrote Feuer fraß die schwarzen Schlieren und schleuderte Flammenspeere von sich, als sei es ein Komet. Gleichzeitig begann Lezefaans Odem wie wild zu pulsieren. Das schwarze Leuchten in der Höhle schien plötzlich zu atmen. Schemenhafte Wesen huschten plötzlich durch die Höhle und griffen Asmodis an. Er sah, selbst nach seinen Maßstäben, grauenhafte Fratzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher