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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens
Autoren: Manfred H. Rückert
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nach JABOTH beauftragt hatte. Alle anderen Sucher beseitigte LUZIFER danach, um die Existenz des Fluchs geheim zu halten. Vassago jedoch nicht. Warum er ihn verschonte, blieb jedoch bis zum heutigen Tag offen.
    Doch nicht etwa, weil ich ein Weggefährte der ersten Stunde war?, mutmaßte Vassago. Niemals! Das wäre eine ganz und gar ungewohnte Seite am Herrn des Schattenreichs. Niemals hätte LUZIFER das gemacht. Er handelte eher nach dem Spruch des Asmodis: »Mit Schwund muss man rechnen.«
    Oder nach der Aussage des Agares: »Nur die Starken überleben.«
    Vassago wollte einfach nicht länger darüber nachdenken. Die Suche nach einer neuen Welt für seine Sippe war auf jeden Fall wichtiger. Und die Suche nach seiner Tochter Kassandra…
    Er fragte sich, was der Ruf seiner Gefährtin Carrie zu besagen hatte. Allzu viel Bedeutung maß er ihm nicht bei, denn wer konnte ihr schon gefährlich werden? Sie befand sich schon mehr als einen Tag nicht in der Höhle, die als ihre Zuflucht diente. Seit sie eine vollwertige Dämonin wurde, verbrachte Carrie viel Zeit damit, ihre neuen Fähigkeiten auszuprobieren.
    Gerade als Vassago sich wieder zurück in die Meditation versenken wollte, erhielt er einen weiteren Ruf, aber dieses Mal einen, der alles für ihn veränderte.
    ***
    Nicole Duval blickte den beiden Gosh nach, die gerade durch den Gang verschwanden, aus dem sie gekommen war. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, denselben Weg wieder zurückzugehen. Die Gosh konnten an allen möglichen Stellen Fallen für sie anbringen oder sie an unübersichtlichen Orten offen angreifen.
    Sie konnten sich ebenso selbstverständlich durch einen der zahllosen Nebengänge in Sicherheit bringen und auf die nächste Gelegenheit warten, unschuldige Menschen zu Opfern zu nehmen. Nicole presste die Lippen aufeinander, sie konnte jetzt endlos lange überlegen, aber schlussendlich hatte sie wohl keine andere Wahl, als auf genau diesem Weg zurückzugehen, denn sie wusste nicht, wo die anderen Gänge endeten.
    Sie spielte kurz mit dem Gedanken, Zamorra mit dem TI-Alpha anzurufen, doch dann verwarf sie die Idee wieder. Bis der Meister des Übersinnlichen hierher gelangen konnte, würde viel Zeit vergehen. Außerdem war sie nicht sicher, ob sie mit dem TI-Alpha Verbindung zu Zamorras Gerät bekäme. Die Mobiltelefone besaßen leider nicht die überlichtschnelle, abhörsichere Transfunk -Verbindung.
    Ich kann hier unten absolut nichts mehr erreichen. Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu gehen, dachte Duval gottergeben. Sie sandte eine Gedankenbotschaft an das Amulettbewusstsein: Übrigens, vielen Dank, Taran. Ohne deine Warnung hätte mich der Gosh-Drecksack erwischt.
    Sie erhielt keine Antwort, aber daran hatte sie sich mittlerweile gewöhnt. Taran meldete sich zumeist dann, wenn man nicht mit ihm rechnete. Zamorra hatte schon oft sein Unverständnis über dieses Verhalten geäußert. Aber wer konnte ein Bewusstsein, das in einem magischen Amulett entstanden war, schon verstehen?
    Nicole verließ den zerstörten Onyx-Altar und kletterte zurück auf die Galerie. Von dort aus überblickte sie ein letztes Mal die Höhle und knipste mit dem TI-Alpha ein paar Fotos als Beweis, dann machte sie sich unverzüglich auf den Rückweg. Sie gab dem Dhyarra erneut den Befehl, dass sie durch das Gestein hindurchlaufen wollte, ohne Schaden zu nehmen.
    Sie steckte das TI-Alpha in die Innentasche ihrer Jeansjacke, holte vorsichtshalber die Taschenlampe heraus und schritt Richtung Ausgang. In diesem Augenblick erloschen die unzähligen Fackeln, Kerzen und Leuchter, die den gesamten Höhlenbereich und sogar die Nebengänge beleuchteten.
    »Ist das die normale Reaktion darauf, dass jemand die Höhle verlässt, oder beginnt ihr Dreckskerle jetzt mit eurer Show?«, murmelte Duval vor sich hin. Beide Möglichkeiten kamen infrage, aber sie mochte nicht ausschließen, dass die erste Variante die richtige war.
    Sie schaltete die Taschenlampe an. Deren Lichtkegel erhellte den Gang vor ihr, doch dieses Mal kam er Nicole bedrohlicher vor als beim Hinweg. Bei jedem Schatten, der ins Licht der Lampe geriet, zuckte die Französin zusammen und machte sich bereit, sofort anzugreifen. Dabei lagen die Licht- und Schattenverhältnisse zumeist an den leicht gebogenen Gangwänden.
    Verdammt, ich darf mich nicht verrückt machen lassen, redete sich Nicole Mut zu. Sonst bin ich in einer Viertelstunde reif für den Nervenarzt.
    Sie versuchte den Rückweg so schnell wie
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