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0975 - Hier wohnt der Tod

0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: 0975 - Hier wohnt der Tod
Autoren: Jason Dark
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denkbar, daß zumindest einer von ihnen nicht mehr am Leben ist. Wahrscheinlich beide, denn die vergangene Nacht war die Nacht der Assassinen. Nichts hat er verlernt. Er findet sich in unserer Zeit ebenso zurecht wie in seiner, das habe ich festgestellt, und er gehört außerdem der Gruppe an, die begriffen hat, welche Kraft in dem Spiegel der Nofretari steckt. Ihre Kraft ist auch auf ihre Diener übergegangen. Sie wissen jetzt, daß ich nicht einfach jeden Assassinen rüberkommen lasse, sondern nur welche, die einer bestimmten Gruppe angehören. Und ich fühle mich selbst als einer von ihnen. Auch in mir steckt die Kraft des Skarabäus. Ich werde ihr Anführer sein.«
    Sir James nickte. »Das habe ich alles verstanden«, gab er zurück.
    »Doch sie scheinen sich nicht sicher zu sein, ob meine Leute noch leben oder nicht.«
    »Sie sind bestimmt tot!« flüsterte er.
    »Trauen Sie den Assassinen so viel zu?«
    »Ja.«
    »Wieviel sind gekommen?«
    »Zwei.«
    »Und das hat ausgereicht?«
    »Für Sinclair und Suko sogar einer. Aber Sie haben nach dem zweiten gefragt, Sir James. Ich will Ihnen die Antwort nicht schuldig bleiben. Er steht hinter Ihnen. Wenn Sie sich umdrehen, werden Sie Ihrem Mörder ins Gesicht schauen können…«
    ***
    Es war kein Bluff. Sir James glaubte Patterson jedes Wort. Nur ließ er sich Zeit. Er gönnte es dem anderen nicht, seine Furcht zu sehen und seine Besorgnis. Er blieb sehr ruhig, wartete noch immer ab und drehte sich erst dann langsam um.
    Das Licht hielt sich in Grenzen. Auf den Regalen waren Punktleuchten angebracht, die ihre Lichtmenge konzentrierten.
    Der Schatten vor der Tür allerdings war trotzdem nicht zu übersehen.
    Eine unheimliche Gestalt, die trotz ihrer hellen Kleidung gefährlich und bösartig wirkte. Das Gesicht sah Sir James nicht, doch die helle Kutte fiel ihm auf, und er konnte auch die Kopfbedeckung sehen, denn sie war durchaus dunkel.
    »Das ist er«, flüsterte Patterson. »Das ist der Mann aus der Vergangenheit und zugleich Ihr Mörder. Er weiß, daß er Sie töten soll, und er wird es auch tun. Später wird ihn niemand finden, denn durch den Spiegel kehrt er wieder zurück in seine Zeit. Wenn Sie es schaffen, dann denken Sie mal darüber nach, welche Möglichkeiten sich da bieten. Sie sind einfach phantastisch. Sie sind unwahrscheinlich. Sie eröffnen mir völlig neue Zukunftsperspektiven. Ich werde meine Dienste anbieten können. Ich werde zum Anführer einer bisher noch nicht dagewesenen Mord-AG hochsteigen. Ich werde herrschen können, und niemand wird in der Lage sein, mir etwas zu beweisen.«
    Das brauchte Patterson ihm nicht erst zu sagen, Sir James wußte auch so, woran er war. Und er glaubte dem Mann einfach jedes Wort, der so sicher und triumphierend vor ihm stand, dabei breit grinste und seinen Sieg genoß.
    »Ein guter Plan!« stimmte Sir James zu. »Aber nicht gut genug. Man weiß, daß ich zu Ihnen gefahren bin.«
    »Na und?«
    »Man wird Sie bestimmt nicht in Ruhe lassen. Ich will mir nichts einbilden, aber es wird schon einigen Wirbel verursachen, wenn ich nicht mehr am Leben bin.«
    »Richtig. Aber das ist nicht tragisch. Wer will mir etwas beweisen können? Wo ist der Mörder?« Patterson lachte und deutete auf den Spiegel. »Er wird bald wieder in seiner Zeit verschwunden sein. Wer sollte ihn dann noch finden können? Sie schaffen es nicht, und Ihre Leute können es nicht mehr.«
    »Ich denke, daß Sie uns unterschätzen, Harvey.«
    »Nein, auf keinen Fall. Ich bin besser. Wer hat je eine derartige Idee gehabt? Können Sie mir das sagen, Sir James?«
    »Ich müßte nachdenken.«
    »Das weiß ich. Aber Sie werden auf keine Lösung kommen, das garantiere ich Ihnen. Nichts, Sir James, wird darauf hinweisen, daß ich der Anführer bin. Einverstanden, Ihre Leute sollen kommen. Sie sollen sich hier umsehen. Sie werden die Spuren suchen und sie aufnehmen. Sie werden auch den Spiegel sehen. Aber glauben Sie denn im Ernst, daß jemand seine wahre Funktion erkennt?« Patterson lachte und sprach schnell weiter. »Die beiden, die es eventuell geschafft hätten, leben nicht mehr. Sinclair und Suko sind tot.« Er hatte im Brustton der Überzeugung gesprochen, und Sir James spürte schon das Frösteln auf seinem Rücken, denn die Chancen des Harvey Patterson standen tatsächlich gut.
    Er drehte sich wieder um und warf dem Spiegel einen Blick zu. Die Fläche zeigte keine Veränderung. Sie blieb weiterhin düster und wolkig, als wollte sie ein schreckliches
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