Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0975 - Hier wohnt der Tod

0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: 0975 - Hier wohnt der Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte.
    Dieser gemeine und hinterlistige Angriff jedoch hatte damit nichts zu tun.
    Ich war sicher, daß mir durch ihm schon wieder das Tor zu einem neuen Fall geöffnet worden war.
    Noch immer kniete ich neben dem Bewußtlosen. Mit der kleinen Leuchte strahlte ich ihn an.
    Sein Gesicht hatte eine dunkle Hautfarbe. Er trug keinen Bart. Ich ging davon aus, daß er aus einem arabischen Land stammte. Nur wußte ich nicht, was ich damit zu tun hatte.
    Außerdem störte mich seine Kleidung. Ein helles Gewand, wie es auch die alten Templer getragen hatten, nur eben nicht mit dem Tatzenkreuz der Templer als Druck darauf.
    So wie er kleidete sich normalerweise niemand. Es sei denn, er gehörte einer gewissen Organisation an, möglichst einer, die im geheimen arbeitet. Selbst im verrückten London würde er auffallen, wenn er sich in diesem Aufzug durch die Stadt bewegte.
    Er war in die Garage eingedrungen und hatte auf mich gewartet. Allein oder lauerte noch ein Helfer im Hintergrund?
    Dieser Gedanke machte mich nicht eben fröhlicher. Er ließ die Spannung in mir hochsteigen. Ich merkte, wie es wieder in mir zu kribbeln anfing.
    Ich lauschte meine Umgebung ab. Die Lampe brannte nicht mehr. Es gab hier unten nur so etwas wie eine Notbeleuchtung, die mehr Schatten zuließ als Helligkeit.
    Ein rotes, rundes Auge glühte in der Dunkelheit. Es befand sich direkt neben der Tür zum Aufzug. Wenn ich den Knopf drückte, kam der Lift, oder es öffneten sich die Türen, wenn er schon unten stand.
    Wohl jedenfalls war mir nicht in meiner Haut. Vier Augen sehen sowieso mehr als zwei. Die beiden anderen Augen sollten Suko gehören, den ich von oben aus seiner Wohnung holen wollte. Dabei war es mir egal, ob er schon im Bett lag.
    Gebückt glitt ich zum Rover. Mein eigenes Handy hatte ich nicht mit, denn im Kino hatte ich nicht angerufen werden wollen. Ich öffnete die Tür und stellte sofort das Licht der Innenbeleuchtung ab. Ich hätte sonst eine zu gute Zielscheibe abgegeben.
    Halb im Rover sitzend und halb draußen tippte ich Sukos Rufnummer in das Telefon ein und konnte mich nur wundern, daß bereits nach dem zweiten Tuten abgenommen wurde. Begeistert klang Sukos Stimme allerdings nicht, und seinen Namen nannte er auch nicht.
    »Okay, du bist da«, sagte ich nur.
    »John!« Sofort war er voll dabei. »Was ist los, zum Teufel? Warum rufst du an?«
    »Du hast ja noch nicht geschlafen, hoffe ich.«
    »Nein, nur gesurft.«
    »Das ist gut«, sagte ich, »denn es gibt da ein kleines Problem. Du mußt mir helfen.«
    »Gut, dann laß ich das Surfen sein. Shao ist dabei sowieso lieber allein. Wo kann ich dich finden?«
    »In der Tiefgarage.«
    »Bei uns hier?«
    »Sicher.«
    »Und weiter?«
    »Komm runter, aber vergiß deine Kanone nicht.«
    »Alles klar, keine Fragen mehr, ich bin gleich da.«
    Ich war beruhigter, als ich das Telefon wieder zur Seite legte. Auf Suko konnte ich mich hundertprozentig verlassen. Aber wer war der Killer, der mich aus dem Hintergrund so heimtückisch angegriffen hatte? Bestimmt hatte er nicht aus eigenem Antrieb gehandelt. Jemand mußte ihm den Auftrag erteilt haben.
    Feinde hatte ich eine ganze Menge. Auch Todfeinde. So viele, daß es keinen Sinn hatte, über sie nachzudenken. Oder sich immer nur dann mit ihnen zu beschäftigen, wenn gewisse Dinge akut waren.
    So wie jetzt.
    Jemand hatte mich töten wollen. Einer, der jetzt durch Handschellen gefesselt zwischen den beiden Fahrzeugen lag. Er trug eine helle Kutte, einen roten Gürtel und eine ebenfalls rote Kopfbedeckung. Das wies auf eine Gruppe oder einen Geheimbund hin, denn diese Kleidung wirkte schon wie eine Uniform.
    Bisher allerdings war ich noch auf keinen dieser Leute gestoßen. Dieser Typ war auch für mich eine Premiere, und ich dachte darüber nach, wann und wie ich ihm auf die Füße getreten haben konnte. Zwar sah er arabisch aus, ob er aber auch zu dieser Volksgruppe gehörte, stand in den Sternen. Ich wollte ihn später befragen, wenn wir ihn in meine Wohnung geschafft hatten.
    So gut wie möglich hatte ich mich in der Garage in Deckung gestellt. Ein Stützpfeiler gab mir den nötigen Sichtschutz. Von diesem Platz aus war es mir zudem möglich, einen Teil der Tiefgarage unter Kontrolle zu halten.
    Meine Rechnung ging nicht auf. Einen zweiten Helfer entdeckte ich nicht.
    Es war keine Bewegung zu sehen, abgesehen von der Fahrstuhltür, als Suko den Lift verließ.
    Er bewegte sich vorsichtig. Sofort schaute er nach rechts und links, dann hörte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher