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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel
Autoren: Larry Brent
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ich…«
    »Nein,
natürlich nicht. Sie können es gern mitnehmen.«
    Sie
wollte noch etwas hinzufügen… Das Signallicht über der Tür flammte auf.
    Draußen
auf dem Gang entstand im gleichen Augenblick Unruhe. Jemand rief nach einem
Arzt. Gerenne, Rufen. Türen klappten, Schritte.
    Millie
Fedderson stürzte nach draußen.
    »Zimmer
neunzehn! Inspektor Twister!« rief eine aufgeregte Stimme.
    Jemand
verschwand um die Ecke. Millie folgte nach. Auch Kunaritschew kam.
    Gleich
hinter der Gangbiegung ein Menschenauflauf.
    Patienten,
die neugierig und tuschelnd herumstanden, Ärzte, Schwestern.
    Die
Tür zu einem Zimmer stand offen. Es war Twisters Zimmertür.
    Ein
Mann lag stöhnend und röchelnd auf dem Boden, man kümmerte sich um ihn.
    Twister!
    »Wie
ist denn das passiert?« vernahm Iwan eine Schwester.
    Eine
Bahre wurde eilends herangerollt. Bleiche Gesichter, hilflos, ratlos.
    Twister
stöhnte. Jedermann sah, daß sein Leib unnatürlich aufgebläht war wie ein
Ballon.
    Zwei
Ärzte und drei Schwestern liefen mit dem aufgebahrten Inspektor zum
Operationssaal. Er mußte sofort operiert werden.
    »Hoffentlich
schaffen sie es«, murmelte Millie Fedderson, als sie auf der Schwelle zum
Zimmer stand. »Es sieht nicht gut aus«, fügte sie hinzu, obwohl sie den
Abtransportierten nur flüchtig gesehen hatte. Sie deutete auf die drei leeren
Bierflaschen neben dem Bett. »Er hatte innere Verletzungen. Dr. Lousy hatte
eine Bauchoperation durchführen müssen. Und dann trinkt dieser Mann
vierundzwanzig Stunden später drei Flaschen Bier aus. Haben Sie dafür eine
Erklärung, Mister Kunaritschew?«
     
    ●
     
    Wer
hatte Twister das Bier auf das Zimmer gebracht? Niemand wußte es.
    Er
selbst konnte es sich nicht besorgt haben, aber wie in Trance mußte er eine
Flasche nach der anderen geleert und dann erst erkannt haben, was er damit
anrichtete.
    Wahnsinnige
Schmerzen hatten ihn aus dem Bett getrieben. Frischoperiert und schwach, wie er
war, hatte er sich zur Tür geschleppt und war dort zusammengebrochen.
    Das
kam heraus durch die Aussage eines anderen Patienten, der den Vorfall
beobachtet und sofort die Rufanlage betätigt hatte.
    Hier
war eine große Schweinerei im Gange.
    War
es der zweite Anschlag auf Twisters Leben?
    Diesmal
hatte der Mörder nur eine andere Variante gewählt, aber er wollte unter allen
Umständen sein Ziel erreichen.
    Er
war noch im Hause.
    Dies
waren Kunaritschews Überlegungen.
    Die
Operation war vorbereitet. Man kümmerte sich um Twister.
    Das
bedeutete: Der Mörder wußte noch nicht, ob sein erneuter Anschlag von Erfolg
sein würde.
    Hatte
er sich abermals getarnt und hielt sich in diesem Augenblick mit dem
Operationsteam im OP auf, um den Schlußstrich zu ziehen, falls er erkannte, daß
Professor Lousy eventuell erfolgreich sein sollte?
    »Besorgen
Sie mir einen Kittel, ein paar Handschuhe und ein Mundtuch, Schwester«, sagte
Iwan schnell.
    Millie
Fedderson blickte ihn groß an.
    »Ich
muß in den Operationssaal«, fügte er erklärend hinzu. »In dem Aufzug, wie ich
mich befinde, ist das schlecht möglich.«
    Sie
schluckte. »Wenn Lousy das merkt, werde ich entlassen. Ein Außenstehender…«
    »Ich
übernehme die Verantwortung, Schwester. Es ist, glauben Sie mir, in diesem
besonderen Fall ganz gut, wenn nicht nur Ärzte und Assistenten an der Operation
teilnehmen, sondern wenn auch ein polizeilich geschultes Auge über dem Ganzen
wacht. Und da braucht derjenige, den ich im Team vermute, nicht gleich zu
merken, daß ich in der Nähe bin.«
    X-RAY-7
preßte fest seine Rechte zusammen und spürte das kleine, geheimnisvolle
Medaillon.
     
    ●
     
    Die
Operation war in vollem Gange.
    Es
fiel nicht auf, daß noch zwei Personen zusätzlich hinzukamen.
    Alles
konzentrierte sich auf den Mann, der inzwischen betäubt worden war.
    Dr.
Lousy arbeitete schnell, aber ohne Hast. Es ging um Leben und Tod. Das war wohl
bei jeder Operation der Fall und für das Team, das hier wirkte, nichts
Besonderes. Instrumente klapperten, flüsternd wurden Befehle gegeben.
    Der
Anästhesist kontrollierte seine Meßapparate, die Operationsschwester reichte
die Tupfer und frische Instrumente. Alles ging Hand in Hand, alles schien so zu
sein wie eh und je.
    Kunaritschews
Augen befanden sich in stetiger Bewegung.
    Millie
Fedderson war vom Mißtrauen angesteckt. Je mehr sie darüber nachdachte, desto
logischer erschien ihr das, was in Kunaritschews Kopf vorging.
    »Puls
und Herzschlag normal«, meldete der Anästhesist
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