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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel
Autoren: Larry Brent
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versteh ich
überhaupt nichts mehr.«
    Was
man ihm nicht verübeln konnte.
    Im
Gehirn eines PSA-Agenten gingen eben nun einmal Dinge vor, die nicht jeder auf
Anhieb begriff.
     
    ●
     
    Der
Mann am Steuer des tomatenroten Morris hatte einen Borstenschnitt und einen
wilden, roten Vollbart. Rot war auch die Nase. Aber das kam nicht von der
draußen herrschenden Kälte, sondern von den scharfen Getränken, die dieser Bär
von einem Mann des öfteren in sich hineinschüttete.
    Zwischen
dem Bart steckte dort, wo man den Mund vermutete, der Rest dessen, was einmal
eine Zigarette gewesen war. Der Raucher holte die letzten Züge aus der Kippe.
    Das
Innere des Morris war völlig eingeräuchert.
    Ein
Beifahrer hätte die Luft, in der sich der kräftige Mann offensichtlich wohl
fühlte wie ein Fisch im Wasser, nicht ertragen.
    Die
Marke, die der wild aussehende Fahrer rauchte, war nicht jedermanns Sache und
auch nicht freiverkäuflich. Der Tabak stammte aus einem abgelegenen Winkel
Rußlands, und der Tabak war schwarz wie die Nacht und entwickelte ein Aroma,
bei dem man schon nicht mehr von Duft reden konnte. Er stank ganz gemein, und
einem Asthma-kranken konnte ein Zug aus einer solchen Zigarette den Rest geben.
    Der
Fahrer wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum.
    »Na,
das gibt’s doch nicht.« Er nahm die Zigarette aus dem Mund und drückte den
letzten Rest im Ascher des Armaturenbrettes aus. »Da muß ich mich doch wundern.
Soviel Rauch hab’ ich doch sonst nie vor der Nase. Sollte mir das Mädchen
diesmal die falsche Ware geschickt haben?«
    Er
kurbelte das Fenster zu seiner Rechten herab.
    »Nebel…
nichts als Nebel«, stellte er beruhigt fest.
    Die
Sichtverhältnisse hatten sich seit dem Morgen weiter verschlechtert.
    Der
Mann wollte nach Tonklin.
    Er
war nicht mehr weit vom Ort entfernt.
    Er
hoffte, dort mehr über das Schicksal Morna Ulbrandsons und Larry Brents zu
erfahren. Seine Absieht war es, so schnell wie möglich ein Gespräch mit
Ensebeth Mallory herbeizuführen.
    Während
des Fluges nach Glasgow war er von X-RAY-1 über die letzten Neuigkeiten
unterrichtet worden.
    Die
Hinweise Larry Brents ließen auf äußerste Gefahr schließen, daß sich etwas
zuspitzte, was niemand erwartet hatte.
    Die
örtlichen Polizeidienststellen waren völlig überlastet und kamen mit den gestellten
Problemen nicht zurecht.
    Das
Royal Hotel wurde derzeit noch immer untersucht. Den Vogel jedoch, den Larry
Brent erlegt hatte, fand niemand, trotz ausgedehnter Suchaktionen.
    Aus
besonderen Nachrichtenquellen wußte die PSA inzwischen auch von den
Ereignissen, die Inspektor Jonathan Twister fast ins Verderben geschickt
hatten. Der Unfall war von den PSA-Hauptcomputern aufgrund der Mitteilungen,
die Twister an die Ärzteschaft machte, rekonstruiert worden.
    Immer
wieder Mrs. Mallory. Es war höchste Zeit, daß man endlich ihrem Wirken einen
Riegel vorschob.
    Der
Ring am Ringfinger seiner linken Hand gab das wohlvertraute akustische Signal.
Dann die leise Stimme.
    »X-RAY-1
an X-RAY-7, hallo, X-RAY-7, können Sie mich hören?«
    Der
Angesprochene führte die Hand näher zum Mund, damit das winzige hochwertige
Mikrofon auch alles, was er sagte, aufnehmen konnte.
    »Hier
X-RAY-7. Ich verstehe Sie gut.«
    »Wo
befinden Sie sich im Augenblick, X-RAY-7?«
    Der
Gefragte schilderte seinen momentanen Standort.
    X-RAY-1,
der geheimnisvolle, unbekannte Chef der Spezialabteilung, die sich der
Erforschung und Aufklärung des außergewöhnlichen Verbrechens verschrieben
hatte, hielt es für angebracht, daß X-RAY-7 noch vor seinem Besuch bei Ensebeth
Mallory einen kurzen Abstecher zum Hospital machte, das genau in
entgegengesetzter Richtung lag und an dem X-RAY-7 bereits vorbeigefahren war.
    »Dort
ist etwas Merkwürdiges passiert, worüber wir vor wenigen Augenblicken
Mitteilung bekommen haben. Dr. Holman, der Jonathan Twister behandelnde Arzt,
wurde ermordet. Eine Schwester hat Holman aber kurz darauf gesehen, wie er im
Krankenzimmer Twister einen Spritze verabreichen wollte. Die Spritze enthielt
ein hochwirksames Medikament, das in falscher Dosierung zum sofortigen Tod
führt, wenn es intravenös injiziert wird. Es war übrigens das gleiche
Medikament, an dem Holman zuvor gestorben ist.«
    »Jetzt
wird’s aber kompliziert, Sir. Da muß ich nachdenken. Sieht ganz so aus, als ob
der Job diesmal nach harter Arbeit riecht.«
    »Die
Schwester – Milli; Fedderson ist ihr Name – tauchte just in dem Moment auf, als
der falsche Holman die
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