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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel
Autoren: Larry Brent
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Spritze ansetzen wollte. Da geschah etwas Seltsames.
Holman Nummer zwei schrie auf wie von Sinnen, ließ die Spritze fallen und jagte
davon. Auf dem Weg zur Tür verlor er sein Gesicht.«
    »Klingt,
als ob Dr. Satanas mal wieder seine Hand im Spiel hatte.«
    »Die
Voraussetzungen sind andere. Es sieht deshalb nicht nach Satanas aus, weil der
echte Dr. Holman unversehrt gefunden wurde. Das kennen wir von Satanas nicht.
Der Mann, der Twister ausschalten wollte, nahm ein häßliches und bösartiges
Aussehen an. Schwester Millie gebrauchte Worte wie, Frankenstein und Ausgeburt
der Hölle. Durch das Auftauchen der Krankenschwester wurde offenbar etwas
ausgelöst, was nur durch sie geschehen konnte. In einer ersten Aussage macht
sie ihren Talisman dafür verantwortlich. Stellen Sie bitte fest, was für ein
Talisman das ist. Ich würde Wert darauf legen, eine Untersuchung darüber
anstellen zu lassen. Es wäre vielleicht auch nicht schlecht, wenn Sie diesen
Talisman bei Ihrem Besuch im Hause Ensebeth Mallorys dabei hätten. Da könnten
Sie ihn möglicherweise gleich auf seine Wirksamkeit überprüfen.«
    »Okay,
Sir. Ich bin bereits auf dem Rückweg. Sie könnten mich freundlicherweise im
Krankenhaus anmelden, damit ich durch unnötige Erklärungen nicht zuviel Zeit
verliere.«
    »Schon
geschehen, X-RAY-7. Man wird Sie mit offenen Armen empfangen.«
    »Choroscho«,
sagte der Russe, »dann ist es gut.«
     
    ●
     
    Er
drehte auf offener Straße, als er stutzig wurde.
    Ferne,
aufgeregte Schreie drangen an sein Ohr.
    Der
PSA-Agent lauschte.
    Wie
spitze Nadeln bohrten sich die Schreie in sein Bewußtsein. Jemand mußte
Schreckliches durchmachen.
    Der
Russe rollte drei Meter weiter nach vorn, entdeckte die Abzweigung. Dort stand
ein Schild.
    »New
Cemetery.« Zum neuen Friedhof…
    X-RAY-7
gab Gas. Der Morris holperte über den Pfad. Nebelschwaden fetzten an ihm
vorbei.
    Dreihundert
Meter weiter erblickte er hinter den Nebelschleiern die Umrisse der hohen
Bruchsteinmauer.
    Der
Ankömmling sprang aus dem Wagen.
    Die
hektischen Schreie nahmen kein Ende. Es klang, als ob jemand den Verstand
verlöre.
    Die
Stimme eines Kindes.
    Was
war los hinter der trüben Luft, durch die er mit großen Sprüngen jagte, um so
schnell wie möglich zum Ort des Geschehens zu kommen.
    Kahle
Bäume, Büsche, abgedeckte Gräber. Er fuhr zusammen, als er einige aufgerissen
sah, einen Sarg erblickte, der aussah, als wäre er mit Hammer und Meißel
behandelt worden. Die Leiche lag halb im Sarg, halb von Tannengrün bedeckt.
Unter dem wabernden Nebelschleier sah es aus, als ob die ausgestreckten Arme
sich bewegten.
    Wieder
Schreie. Jetzt aus der Nähe schrill und qualvoll. Langgezogen und schrecklich.
    Sie
kamen aus dem Gerätehäuschen.
    X-RAY-7
lief darauf zu. Das Fenster war zersplittert, der Holzrahmen angeknabbert, als
hätte ein Heer von Ratten versucht, sich hier durchzunagen.
    Drinnen
in der Hütte hockte ein Kind in einer Ecke und brüllte wie am Spieß.
    Der
Russe fegte durch die Tür.
    Das
Mädchen blickte nicht einmal auf. Es schrie unverändert weiter.
    Er
ging neben ihm in die Hocke. »Schon gut«, sagte er beruhigend. »Du brauchst
keine Angst mehr zu haben.«
    Es
schlug auf ihn mit seinen kleinen Fäusten ein. Es hatte einen Schreikrampf und
konnte nicht mehr aufhören.
    Der
Agent erkannte die Lage, in der sich das Kind befand, auf den ersten Blick.
    Iwan
Kunaritschew, um niemand anders handelte es sich bei dem Bär von einem Mann,
nahm das Kind auf. Die kleinen Fäuste trommelten auf ihn nieder.
    »Na,
dann schlag mal schön zu«, lachte er. »Aber das kitzelt, da muß ich dauernd
lachen.«
    Das
Mädchen reagierte nicht.
    Er
fragte es nach seinem Namen. Es gab keine Antwort. Es konnte nur schreien.
Seine Stimme war schon ganz rauh. War die Kleine allein hierhergekommen? War
sie zu Hause weggelaufen und hatte nun Angst vor ihrem eigenen Mut bekommen?
    Beim
Verlassen des Geräteschuppens entdeckte der Russe auf dem Boden einen schwarzen
Stoffetzen.
    Kunaritschew
ging der Spur nach. Hinter dem Schuppen, im kahlen Gestrüpp, stieß er auf
Anabelle Roland.
    Die
Kleidung völlig zerrissen. Es war an den aufgelösten Haaren gerade noch
erkennbar, daß es sich um eine Frau handelte. Aus dem blutigen Rest ließ sich
nicht mehr viel herauslesen.
     
    ●
     
    Etwas
Grauenvolles war hier passiert.
    Dies
war nicht Menschenwerk – und wenn, dann mußte es sich um einen Pervertierten
handeln, der kein Recht auf den Schutz der Gesellschaft hatte und
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