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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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ihre Landung auch erwarten.«
    »Und wo genau?«
    »Auf der Lichtung.«
    Die Antwort hatte sich bestimmend angehört, und Harry Stahl mußte sie akzeptieren. Auch wenn es ihm schwerfiel, nickte er. »Also gut, dann laßt uns gehen.«
    Die beiden Frauen zögerten noch. »Eigentlich fehlt noch die dritte«, sagte Dagmar.
    »Glaubst du denn, daß John, Suko und Thamar es rechtzeitig schaffen werden? Wenn ja, woher sollen sie wissen, daß wir uns gerade hier aufhalten.«
    »Thamar weiß Bescheid. Vergiß nicht, daß sie zu uns gehört, Harry.«
    »Ja, da hast du recht.«
    Dagmar legte Ramona, die sie wie einen Schützling behandelte, die Hand auf die Schulter. »Komm, wir werden es gemeinsam durchstehen.«
    »Ja, vielleicht.«
    Der Weg zur Lichtung war nicht weit, dafür etwas beschwerlich, weil sie den flachen Hang hinabgehen mußten, wo ihnen Gestrüpp den Weg versperrte. Sie bogen die Zweige zur Seite, stiegen über Steinbrocken hinweg und sahen den Himmel düsterer werden. Das Tageslicht zog sich zurück. Es mußte dem Grau der Dämmerung Platz schaffen, die mit ihren klaren und langen Schatten in jede Lücke hineindrang.
    Harry Stahl grübelte verzweifelt darüber nach, wie er eine Entführung vereiteln konnte. Das war wohl nicht möglich. Er war diesen Wesen oder Geistern aus der Zukunft unterlegen. Da gab es keine Chance für ihn, den »kleinen« Menschen.
    Er kannte seine Kollegin Dagmar noch nicht lange, aber er wollte sie nicht verlieren. Sie war trotz der knappen Zeit für ihn mehr als eine Kollegin. Er wollte an ihrer Seite bleiben, und deshalb überlegte er, ob er ihr nicht in das UFO hinein folgen sollte.
    Der Gedanke hätte ihn noch vor wenigen Tagen erschreckt. Nun nicht mehr, da ihm Dagmar doch einiges bedeutete.
    Beide Frauen hatten die Lichtung beinahe erreicht. Auf einem Feldweg an deren Rand warteten sie auf Harry.
    Hinter ihnen und jenseits der Lichtung, die sehr groß war und schon mehr einer flachen Schüssel glich, malten sich die dunklen Berge ab.
    Wie Schattenwächter standen sie dort. Über ihnen war der Himmel noch heller. Das letzte Tageslicht sorgte für scharfe Konturen. Von einem sich nähernden UFO sah Harry nichts. Er rechnete auch damit, daß es sehr schnell gehen würde.
    Da keiner von ihnen sprach, hielt die Stille des frühen Abend sie umfangen. Nur Harry war zu hören, als er sich den beiden Frauen näherte.
    Dagmar wies nach vorn. Allerdings meinte sie nicht die Lichtung, der hatte sie ihr linkes Profil zugewandt, sondern den schmalen Weg, den sie auch gefahren waren.
    »Da kommt ein Auto!«
    Harry drehte sich ebenfalls. Er sah die blassen, tanzenden Lichter eines Scheinwerferpaars und zog sicherheitshalber seine Waffe. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß die Agenten der NSG auf Nummer Sicher gehen wollten und noch mehr Männer im Einsatz hatten.
    Der Wagen stoppte.
    Es war ein BMW.
    Sofort wurde die rechte Hintertür aufgedrückt, und ein Mann verließ das Auto.
    Harry Stahl schloß für einen Moment die Augen. Dann lachte er und ließ die Waffe wieder verschwinden. »John! John Sinclair…« Er lief mit langen Schritten auf seinen Freund zu und streckte ihm beide Arme entgegen.
    ***
    So leicht würde ich das glückliche Gesicht des Deutschen nicht vergessen. Wie froh war Harry Stahl gewesen, uns zu sehen, und er hatte uns erklärt, daß es jetzt wieder Hoffnung gab.
    Aber nicht nur das. In den folgenden Minuten waren wir eingeweiht worden und durchschauten die Zusammenhänge. Thamar hatte sich zu ihren beiden Freundinnen oder Schicksalsgenossinnen gesellt. Sie flüsterten miteinander. Ihre Stimmen zischelten an unsere Ohren. Immer wieder blickten sie dabei über die Lichtung. Ich konnte mir vorstellen, daß sich ihre Gedanken mit der Vergangenheit und auch mit der nahen Zukunft beschäftigten. Das war alles möglich.
    Auch wir redeten. Es war sicherlich das gleiche Thema, nur betrachteten wir es aus einer anderen Perspektive. Wohl war uns bestimmt nicht. Ich berichtete Harry Stahl in dürren Worten von unserer ersten Begegnung mit den Außerirdischen, die in den Staaten damals stattgefunden hatte.
    Jetzt würde es zu einer zweiten kommen.
    Dagmar Hansen löste sich von ihren beiden Freundinnen und kam zu uns. Ihr Gesichtsausdruck war ernst, und sie schaute Harry Stahl dabei an. »Sie werden bald hiersein, Harry.«
    »Woher weißt du das?«
    »Wir haben es gespürt. Sie befinden sich bereits auf dem Weg hierher. Über das Auge haben wir einen entsprechenden Kontakt
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