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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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hatte. Davon war nichts zu sehen. Auch dann nicht, als Harry die Umgebung des Fahrzeugs absuchte. Die Rätsel wurden nicht kleiner, aber Ramona konnte ihm sicherlich bei der Auflösung helfen.
    Er kehrte zu den beiden Frauen zurück, die sich nicht mehr umarmt hielten und ihm entgegenschauten. Dabei hielt Dagmar Hansen die Hand ihrer Freundin fest. Auf den Stirnen der beiden malte sich jeweils das dritte Auge ab. Es war ihr Erbe, aber Harry wußte auch, daß es durch die Geister aus der Zukunft verändert worden war.
    »Ich weiß nicht, wer Sie sind«, flüsterte Ramona, »aber Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Harry wurde verlegen. »Es war wirklich Zufall, daß wir im richtigen Moment am richtigen Ort gestanden haben.«
    »Trotzdem - danke.«
    »Schon gut.« Stahl räusperte sich. »Kommen wir zu den anderen Dingen.« Er deutete auf den Wagen. »Dieses Auto war sicherlich nicht nur mit dem Fahrer besetzt - oder?«
    »Das stimmt«, flüsterte Ramona Sendi und senkte dabei ihren Blick.
    »Die anderen beiden sind tot.«
    »Bitte?«
    Auch Dagmar war überrascht worden. »Sie sind tot?« flüsterte sie. »Aber wir haben keine Leichen gefunden. Auch nicht im Wagen - oder?« Dabei schaute sie Harry an.
    »So ist es.«
    »Es war das Licht«, sagte Ramona leise und fing an zu zittern. Mit der freien Hand wies sie auf ihr Auge. »Dieses Licht, das so grell und kalt aus dem Auge strömte. Es stammte nicht von dieser Welt, das ist einfach unmöglich, aber es hat die beiden getötet. Urplötzlich brach es aus mir hervor. Die Männer hatten keine Chance. Sie wurden verdampft, glaube ich…« Ihre Stimme erstickte. Sie konnte nicht mehr reden und mußte plötzlich weinen.
    »Mein Gott!« entfuhr es Dagmar. »Das - das kann ich kaum glauben. Unser Auge soll gemordet haben? Ist das alte Erbe so zu betrachten, Harry? Müssen wir das?«
    Stahl hob die Schultern. »Ich weiß nicht, Dagmar. Ich glaube es auch nicht. Das Licht muß nicht unbedingt etwas mit eurem Psychonautendasein zu tun haben. Ich denke eher daran, daß es eure Entführung war, die dafür gesorgt hat. Durch sie hat sich die Kraft des Auges verändert. Anders kann ich es mir nicht vorstellen. Was immer man mit euch angestellt hat, es muß mit dem Licht zu tun gehabt haben. Eben mit dieser Kraft, die wir sonst nur aus den SF-Serien im Fernsehen kennen. So sehe ich das.«
    Dagmar Hansen mußte schlucken. »Wenn das zutrifft, wäre es einfach schrecklich. Dann hätten wir noch ein zweites Erbe auf dem ersten bekommen.«
    »So könnte man es sehen.«
    Ramona Sendi hatte sich wieder gefangen. Sie stand jetzt etwas abseits und schneuzte ihre Nase. »Man wollte mich töten«, berichtete sie.
    »Einfach auslöschen. Wie auch Estelle.«
    »Und warum wollten sie das?« fragte Harry.
    »Ich soll ihnen sagen, was geschehen ist. Damals, als wir entführt wurden. Aber ich konnte ihnen doch nichts sagen. Ich habe das nicht so mitbekommen. Da können Sie Dagmar fragen oder Thamar. Wir waren einfach aus dem Rennen. Wir waren nicht mehr wir selbst. Man hat mit uns anstellen können, was man wollte, und das ist wohl auch so geschehen.«
    Weder Dagmar noch Harry widersprachen. Was die Frau sagte, traf genau zu. Der Geheimdienst hatte es wieder einmal nicht geschafft, und Harry glaubte nicht mehr daran, daß sich noch andere Verfolger und Überwacher in der Nähe befanden. So konnten sie sich jetzt auf das große Ereignis in der nahen Zukunft konzentrieren.
    Daran dachte auch Dagmar Hansen. »Sie werden kommen, Harry, das weiß ich. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Hindernisse sind aus dem Weg geräumt worden. Jetzt haben sie freie Bahn, und sie werden uns zu sich holen.«
    »Werdet ihr gehen?«
    Dagmar konnte nicht anders und mußte lachen. »Himmel, was sagst du da? Es bleibt uns nichts anderes übrig. Du darfst die Fremden nicht unterschätzen. Sie sind verdammt stark. Wir Menschen sind mit unseren Kräften gegen sie nur Winzlinge. Da haben wir keine Chance. Wenn sie da sind, wirst du es erleben.«
    »Aber ich möchte dich nicht verlieren«, sagte Harry stockend. Es war so etwas wie eine indirekte Liebeserklärung, die Dagmar auch verstanden hatte, denn sie errötete leicht.
    »Das ist unser Schicksal, Harry.«
    »Wir könnten fliehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn. Sie würden uns auf den Fersen bleiben. Immer und immer wieder. Wir sind ausgesucht worden. Wir sind ihre Studienobjekte. Damit müssen wir uns nun einmal abfinden. Deshalb werden wir
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