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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft
Autoren: Jason Dark
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den dunklen, schattigen Wäldern an den Hängen.
    Dagmar, Thamar und Ramona blieben stehen. Sie mußten jetzt den Ort erreicht haben, wo sie damals abgeholt worden waren.
    Auch jetzt warteten sie und hatten sich so hingestellt, daß wir nicht nur ihre Rücken sahen. An den Stirnen schimmerte das rötlich-gelbe Licht ihrer dritten Augen. Es war schon eine unheimliche Erscheinung, die sie da überfallen hatte. Auf mich wirkten sie plötzlich so fremd und auch weit entfernt.
    »Es dauert nicht mehr lange!« flüsterte Harry Stahl, der einfach reden mußte. »Es kann nicht mehr lange dauern. Urplötzlich werden wir ein Licht sehen, und dann wird es da sein und hier landen.«
    »Du weißt aber gut Bescheid«, sagte Suko.
    »Dagmar hat es mir gesagt.«
    Suko verfolgte einen anderen Gedanken, denn er sagte plötzlich: »Könnt ihr euch eigentlich vorstellen, daß auch wir uns in einer nicht zu unterschätzenden Gefahr befinden? Bisher haben wir nur von den Frauen gesprochen, aber uns kann es ebenso erwischen, denke ich mir. Oder seid ihr anderer Ansicht?«
    »Nein«, gab ich zu.
    »Vielleicht wäre das gar nicht mal so schlecht«, flüsterte Harry.
    »Zumindest würden wir eine neue Erfahrung bekommen.«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Was sagst du, John?«
    »Ich kann darauf verzichten.«
    Er wollte einen weiteren Kommentar abgeben, aber die Ereignisse überstürzten sich. Das Licht am Himmel entdeckten wir gleichzeitig. Es schimmerte durch die dünne, hohe Bewölkung und gehörte demnach nicht zu den Gestirnen, die sich nur sehr schwach abzeichneten.
    Das war kein Stern, das war ein künstliches Licht, das mußte einfach das UFO sein.
    Jetzt spürte ich die innere Aufregung. Ich merkte sehr deutlich den kalten Schauer auf dem Rücken, der gleichzeitig mit einem Schweißausbruch verbunden war. So etwas Ähnliches wie eine kalte Metallhand krallte sich in meinem Nacken fest. Was wir bisher erlebt und auch besprochen hatten, war die reine Theorie gewesen. Und wieder dachte ich daran, welche Mühe sich die Amerikaner damals gemacht hatten, das UFO zu verstecken. Hier erlebten wir es hautnah, beinahe wie die normale Landung eines Hubschraubers.
    »Ich glaube es nicht!« keuchte Harry. »Ich will es einfach nicht glauben.«
    Er hatte sich nach vorn gebeugt und sah dabei aus wie ein Sprinter kurz vor dem Start.
    »Abwarten!« sagte ich leise. Das Licht hatte ich nicht aus den Augen gelassen. Es bewegte sich meiner Ansicht nach kaum. Es stand am Himmel wie ein beobachtender Punkt. Sehr klar und auch sehr scharf.
    Bis zu dem Moment, als es sich wieder bewegte. Und plötzlich raste es in einem Zickzackkurs auf die Erde nieder. Es war so schnell, daß wir den Weg mit unseren Augen nicht verfolgen konnten, aber es erreichte mit einer hundertprozentigen Zielsicherheit die Lichtung und schwebte plötzlich darüber.
    Es war zwar ein Bild, aber damit konnte man es nicht vergleichen, denn wir erlebten eine gewaltige und beinahe schon unglaubliche Szene, die eher in einen Spielberg-Film gepaßt hätte. Nicht aber in die Wirklichkeit.
    Selbst Harry Stahl, der bisher nicht hatte an sich halten können, blieb stumm. Ob wir in einem ehrfürchtigen Erstaunen erstarrt waren, konnten wir selbst nicht sagen, jedenfalls waren wir nicht mehr in der Lage, uns zu artikulieren, weil uns die Szenerie einfach stumm gemacht hatte. Es war unwahrscheinlich, es war einfach auch unglaublich, denn das UFO war nicht auf dem Boden gelandet. Es schwebte über der Lichtung. Es sah tatsächlich aus wie eine riesige, silbrig schimmernde Untertasse, auf die man noch einen ebenfalls silbrigen Hut gesetzt hatte.
    Aus irgendwelchen Öffnungen, die wir nicht sehen konnten, fielen vier helle Strahlen in die Tiefe. Sie berührten den Boden, und sie stützten das Objekt wie Säulen ab.
    Jeder von uns war stumm. Wir alle mußten dieses kaum zu beschreibende Bild und den gewaltigen Eindruck erst einmal verdauen, denn so etwas war unglaublich: Die drei Frauen standen nicht in dem Kreis, sondern an dessen Rand.
    Trotz des weißen Lichts mit dem bläulichen Schimmer darin wirkten sie selbst wie Schatten.
    Uns passierte nichts. Wir merkten nicht mal die Auswirkungen. Es traf uns kein Strom fremder Magie. Nichts wurde zerstört, und auch am Boden flackerten keine kleinen Feuer auf. Automatisch fiel mir der Vergleich mit der Ruhe vor dem Sturm ein.
    Wir warteten.
    Auch die Frauen rührten sich nicht. Die Zeit war bedeutungslos für uns geworden. Das UFO war bestimmt nicht unbemannt
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