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0966 - Der Weg des Jägers

0966 - Der Weg des Jägers

Titel: 0966 - Der Weg des Jägers
Autoren: Oliver Fröhlich und Stefan Albertsen
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las.
    »… Zeuge vernommen. Mehr nicht!«
    »Wieso? Ist das so ungewöhnlich?«
    Saal blickte Dylan konsterniert an. »Nein! Oder besser ja, denn es kommt schon vor, dass vermeintliche Zeugen die wahren Täter sind. Zumindest bleiben sie im engeren Kreis der weiteren Ermittlungen. Nur in diesem speziellen Fall…«
    Wieder ein Stocken des Kommissars.
    »… scheint sich alles im Sande verlaufen zu haben. Der leitende Beamte war sicher, dass der Mörder mit seinen Opfern verbrannt ist.«
    »Und was hat das jetzt mit dem Kalendereintrag zu tun?«, wollte Dylan wissen.
    »Ach so, ja, das hätte ich beinahe vergessen.« Saal räusperte sich. »Die Toten hießen Volker und Lena Kerth.«
    »Kerth! Der Name aus dem Eintrag.«
    Saal nickte, ohne seinen Blick von der Akte zu nehmen. »Aber da ist noch was. Die beiden hatten zwei Söhne. Ich vermute, dass einer von denen mit der Notiz gemeint war.«
    Dylan runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht. Warum sollte sich einer der Jungs dafür bedanken, dass Steigner als Zeuge aufgetreten ist? Da muss mehr dahinterstecken.«
    Saal schlug die Akte zu und legte sie auf die Schreibtischplatte. »Ich will ehrlich sein. Vorhin habe ich versucht, auf gut Wetter zu machen. Ich wollte Sie nicht entmutigen, aber ich glaube nicht daran, dass wir bei ihm zu Hause mehr finden werden.« Er deutete auf die Akte. »Diese Sache ist zumindest ein kleines Puzzlestück zu Steigners Vergangenheit. Mehr jedenfalls, als wir im restlichen Haus gefunden haben. Vielleicht führt diese Spur ins Nichts, aber ehe Sie vollkommen unverrichteter Dinge abreisen, sollten Sie ihr weiter folgen.«
    Nun war Dylan derjenige, der erstaunt wirkte.
    »Aber wohin sollte ich ihr denn folgen? Da ist doch nichts.«
    »Stimmt nur beinahe. Dieser Aktenvermerk ist wirklich so kurz, dass er mir kaum aufgefallen ist, aber er enthält etwas sehr Wertvolles für Sie.«
    »Und was genau?«
    »Den Namen des damals leitenden Beamten.« Saals Lippen formten ein zufriedenes Grinsen. »Und da Sie ein lieber Kerl sind und ich Sie mag, werde ich den Mann ausfindig machen und ein Treffen arrangieren.«
    ***
    »Und so war es dann auch,« beendete Saal seinen Bericht. »Ein paar Anrufe später hatte ich die gesuchte Nummer herausgefunden. Der Mann heißt Günther Knudsen, ist mittlerweile pensioniert, lebt aber noch in Neumünster.«
    Zamorra spürte ein altbekanntes Gefühl in sich aufsteigen. Jagdfieber. »Und? Konnte er etwas zu diesem Fall sagen?«
    Saal gab ein undefinierbares Geräusch von sich. »Zuerst war der alte Herr ein wenig verstockt, doch dann kamen wir auf Jo Steigner und dessen Schicksal zu sprechen. Natürlich habe ich ihm nicht all das berichtet, was Dylan mir erzählt hat, aber Knudsen lenkte ein und war zu einem Gespräch bereit. Jedoch nur persönlich und unter vier Augen.«
    Nun verstand Zamorra, was Dylan in seiner letzten SMS gemeint hatte. Eine heiße Spur führt in den kühlen Norden. »Ich kann mir vorstellen, dass damals etwas Furchtbares passiert ist. Etwas, das sich mit normalen Mitteln nicht erklären lässt. Und sowohl Steigner als auch Knudsen steckten tief in dieser Sache drin.«
    »Das nehme ich auch an.«
    »Bitte geben Sie mir Knudsens Adresse und Telefonnummer. Es führt kein Weg daran vorbei: Ich muss ebenfalls mit ihm in Kontakt treten.«
    »Ich könnte auch ein wenig nachforschen, wenn Sie wollen.«
    »Nein, nein, Frank. Sie haben genug getan. Es ist ja noch nicht einmal sicher, dass etwas passiert ist. Sie müssten Ihren Vorgesetzten zu viel erklären, wenn sich alles als harmlos erweist. Andererseits, wenn Dylan in Schwierigkeiten steckt, fallen diese höchstwahrscheinlich sowieso in meine Zuständigkeit.«
    »In Ordnung, dann gebe ich Ihnen die Daten.«
    Zamorra schrieb mit und wiederholte die Angaben, ehe er sich bei Saal bedankte und die beiden ihr Gespräch beendeten.
    Guter Mann , dachte der Meister des Übersinnlichen, während er die Nummer von Kommissar a. D. Günther Knudsen eintippte.
    Es meldete sich niemand. Nicht einmal ein Anrufbeantworter sprang an.
    Zamorra fluchte! Seine Serie von nicht angenommenen Telefonaten an diesem Tage wurde fortgeführt. Auch ein zweiter und dritter Versuch schlugen fehl. Das ungute Gefühl in seinem Inneren wuchs sich zur Gewissheit aus. Da stimmte etwas nicht!
    Der Professor hämmerte mit der Faust auf den Schreibtisch und eilte aus dem Arbeitszimmer. Er wollte Nicole Bescheid geben, dass sie schnellstmöglich nach Deutschland aufbrechen mussten.
    Die
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