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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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abnahm. Aber das machte nichts. Er rollte den Besucherstuhl heran und nahm Platz. Den blauen Schnellhefter legte er auf den Schreibtisch und tippte mit einem Finger auf das Deckblatt.
    »Darüber haben wir schon gestern abend kurz gesprochen. Ich meine, über den Inhalt.«
    »Geht es um die Gräber?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Können das nicht die Kollegen übernehmen?« erkundigte ich mich vorsichtshalber, denn ich sah uns schon im Geiste über Friedhöfe wandern - und das bei diesem Wetter.
    »Sie haben es übernommen«, wurde ich belehrt, »aber sie sind nicht weitergekommen.«
    »Um was geht es genau, Sir?«
    Unser Chef ließ seine Hand auf dem Deckel liegen. »Wenn ich das so konkret wüßte«, gab er zu.
    »Es scheint kein direkter Fall für uns zu sein, aber ich habe den Kollegen versprochen, daß wir uns trotzdem darum kümmern werden, denn auch sie haben uns schon des öfteren einen Gefallen getan. Um Sie beide zu informieren, muß ich Ihnen mitteilen, daß es in den letzten Wochen auf Friedhöfen in London und der näheren Umgebung zahlreiche Grabaufbrüche gegeben hat. Die Täter räumten die Gräber aus. Sie nahmen regelmäßig die Gebeine mit!«
    Ich schaute den Alten schräg von der Seite her an. »Ist das was Neues, Sir? Das hat es schon zu allen möglichen Zeiten gegeben.« Ich fügte noch einen Scherz hinzu. »Es sei denn, da möchte jemand einem Ghoul das Essen rauben.«
    Sir James grinste nur säuerlich, mehr war bei ihm nicht drin. »Davon brauchen wir wohl nicht auszugehen. Es bleiben die aufgebrochenen, geplünderten Gräber. Es gibt Menschen, die Gebeine rauben. Einfach so. Ich weiß nicht, was sie damit anstellen, aber ich könnte mir vorstellen, daß sie ihre Beute verkaufen.«
    »Und an wen?« fragte Suko.
    Sir James lächelte, und seine Augen funkelten hinter den Brillengläsern. »Nach dieser Bemerkung sind Sie schon einen Schritt weiter, Suko. Ich weiß nicht, was damit geschieht. Wichtig wäre doch nur, den oder die Täter aufzuspüren.«
    »Kann es sein«, fragte Suko, »daß ich etwas von einer Überwachung der Friedhöfe gehört habe?«
    »Zumindest haben Sie sich nicht verhört.«
    Jetzt mischte ich mich ein. »Die Friedhöfe werden also überwacht, wenn ich richtig gehört habe.«
    »So ist es.«
    »Was sollen wir da noch? Auf zwei Posten mehr oder weniger kommt es doch wohl nicht an. Oder sind wir degradiert worden?«
    Unser Chef schüttelte unwillig den Kopf. »Lassen Sie Ihren Sarkasmus, John. Niemand hat von einer Degradierung gesprochen, auch wenn es Ihnen so vorkommen mag. Ich finde nur, daß Sie beide den Fall von einer anderen Seite anpacken können. So könnten Sie möglicherweise dank Ihrer Beziehungen herausfinden, wer hier in London so scharf darauf ist, an Gebeine heranzukommen. Sekten und Zirkel, die dem Teufel zugetan sind, existieren ja leider genug. So möchte ich Ihre Aufgabe definieren, nicht als Wachposten vor dem Friedhofstor stehend.«
    »Das wird auch schwer genug werden«, sagte ich.
    »Was ist schon leicht?«
    Ich hätte ihm tausend Dinge aus der Werbung aufzählen können, weil mit Light-Produkten immer wieder Reklame gemacht wurde, aber ich hielt den Mund, um ihn nicht noch mehr zu verärgern.
    »Ich denke, wir haben uns verstanden. Tun Sie Ihr Bestes und unterstützen Sie die Kollegen. Schönen Tag noch.« Sir James klopfte noch einmal auf die Akte und ging.
    »Welch ein Tag!« jubelte ich und dachte dabei an eine Bierreklame, die ich in Deutschland gesehen hatte.
    »Zum Jubeln?« fragte Suko.
    »Nein, zum Abgewöhnen.« Ich blickte auf meine Hände. »Kannst du mir sagen, wo wir anfangen sollen zu suchen?«
    »Bestimmt nicht im Telefonbuch.«
    »Ha, ha.«
    Da tutete das Telefon. Es gibt ja Momente, wo dieses verdammte Geräusch einfach störte, an diesem Morgen jedoch war ich froh, es zu hören, weil ich ahnte, daß der Tag noch einen Kick bekommen würde. Deshalb schnappte ich mir auch schnell den Hörer.
    »Mr. Sinclair«, hörte ich die Stimme des Kollegen vom Empfang. »Da ist jemand, der mit Ihnen sprechen möchte.«
    Ich verdrehte die Augen. Suko, der mithörte, grinste nur. »Hat er einen Namen genannt?«
    »Ja, er heißt Jason Leary, und er behauptet, daß Sie ihn kennen würden, Mr. Sinclair.«
    Ich dachte nach. Jason Leary. Ja - doch, den Namen hatte ich schon mal gehört. Aber direkt hatte ich mit dem Mann noch nichts zu tun gehabt, sonst hätte ich nicht erst zu überlegen brauchen.
    »Sind Sie noch dran, Sir?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und
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