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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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folgenden Minuten begann Jarrel mit seiner Untersuchung. Er ging dabei systematisch vor.
    Auf die Lampe verzichtete er, denn seine Helfer leuchteten ihm. Er ließ nur seine flachen Hände über das Gestein gleiten, und er setzte besonders seine sensiblen Fingerkuppen ein, um auf irgendeinen Hinweis oder Mechanismus zu stoßen, der ihnen ein Eingang öffnete.
    Jarrel ließ sich Zeit dabei, murmelt mal etwas vor sich hin, streichelte, drückte, verharrte wieder, suchte nach Vorsprüngen oder kleinen Hebeln. Obwohl er noch nichts gefunden hatte, war er euphorischerregt. Er war sicher, daß es bald soweit war. Das sagte ihm sein Gefühl. Nur noch etwas Geduld, dann war die Sache gelaufen.
    Hinter ihm warteten Santer und Gordy. Auch sie waren erregt, das hörte er an ihrem Keuchen.
    Und die beiden vernahmen plötzlich das Lachen ihres Chefs, der in einer halb eingeknickten Haltung erstarrt war. »Verdammt, ich hab's. Das muß es einfach sein!«
    »Wie?«
    »Schnauze, Santer! - Kommt her!«
    Die beiden stellten sich neben Jarrel, der seine Hand an der rechten Seite ein Stück nach oben bewegte und sie dann zur Ruhe kommen ließ. »Hier«, flüsterte er, »hier ist etwas. Ich spüre da einen kleinen Vorsprung. So etwas wie einen Hebel. Der wird den Mechanismus in Gang setzen, glaubt mir.«
    »Willst du es wirklich wagen?«
    »Ja, Gordy. Tretet zurück. In den nächsten Minuten wird sich entscheiden, ob wir reich werden.«
    James Jarrel war jetzt total aufgedreht, nervös. Er hatte sich nicht ganz unter Kontrolle. Das Blut pochte hinter seiner Stirn. Trotz der Feuchtigkeit waren seine Lippen trocken geworden. Wild fuhr er sich durchs Haar, dann packte er wieder den Hebel, holte noch einmal tief Luft und schob ihn nach oben.
    Nichts tat sich.
    Jarrel gab nicht auf und startete einen Versuch in die entgegengesetzte Richtung.
    Er spürte sogar einen kleinen Ruck, als sich der Hebel aus der Verankerung löste.
    Frei oder nicht?
    Etwas knirschte. Stein rieb über Stein, und Jarrel sprang so heftig zurück, daß er dem dicht hinter ihm stehenden Gordy auf die Füße trat, der aber nicht losschimpfte, so angespannt war er.
    Drei Augenpaare schauten zu, wie sich die niedrige Steintür in der Pyramidenmauer bewegte. Sie wich dabei nach innen, als wären unsichtbare Hände dabei, sie zu schieben.
    Stück für Stück öffnete sich vor ihnen das Grab. Sie konnten auch sehen, wie es geschah, denn der Mechanismus lief über Rollen.
    Die Tür schwang fast ganz auf. Das Grabmal konnte betreten werden.
    »Und das mitten in London«, hauchte Gordy.
    Jarrel konnte nur nicken.
    Bisher hatte sich noch keiner von ihnen getraut, in das Grabmal hineinzuleuchten. Möglicherweise hielt sie auch die schlechte Luft davon ab. Sie wehte ihnen entgegen wie ein alter Atem aus der Hölle. Verwesungsgerüche quälten die Nasen. Es stank wirklich erbärmlich, und nur ganz langsam wurde die Luft in der Pyramide besser, denn durch die Tür wehte frische Luft herein.
    »Okay«, sagte James Jarrel nach einer Weile, wobei er die Lampe wieder einschaltete, den Strahl aber noch zu Boden gerichtet hielt und auf den hellen Fleck starrte. »Wagen wir es.«
    »Du zuerst?«
    »Ja, Santer, ich zuerst.«
    »Hoffentlich werden wir auch reich.«
    »Ruhe jetzt!« zischte Jarrel scharf. Er stand unter dem gleichen Druck wie vor einigen Minuten, als er nach dem Mechanismus gesucht hatte.
    Der pensionierte Totengräber ging langsam. Schon vor dem eigentlichen Eingang bückte er sich, dann aber mußte er noch tiefer hinunter, um sich über die Schwelle schieben zu können. Hinter sich hörte er die Schritte seiner Helfer.
    Die Grabkammer war breit genug, um auch die drei Männer fassen zu können.
    Nebeneinander blieben sie stehen. Keiner von ihnen war besonders glücklich, aber sie mußten das jetzt einfach durchziehen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Kein Zurück mehr.
    »Schaltet eure Lampen ein!« sagte Jarrel.
    Sie taten es.
    Zu dritt hoben sie die Arme, leuchteten nach vorn, und was sie da sahen, verschlug ihnen den Atem…
    ***
    Es stimmte. Sie waren tatsächlich in einer Grabkammer gelandet, und die mußte Ähnlichkeit mit denen haben, die sich auch in den echten Pyramiden befanden.
    Die drei Männer hatten genau gesehen, was in der Mitte stand, doch es interessierte sie im Moment nicht, denn sie ließen die Lichtkegel über die Wände gleiten. Und so etwas hatte selbst der Totengräber Jarrel noch nicht gesehen.
    Bemalte Wände, dabei hell und kaum mit Staub
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