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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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vorstellen, daß Sie sich nicht damit abgefunden haben. Ein Mann wie Sie ist doch konsequent.« Ich trug jetzt dick auf. »Er wird das nicht einfach hinnehmen. Oder liege ich da falsch?«
    »Könnten Sie sich etwas genauer ausdrücken?«
    »Gern, Mr. Leary. Haben Sie während Ihrer freien Zeit nicht versucht, auf dem Friedhof ein wenig Detektiv zu spielen, um eventuell herauszufinden, wer die Gräber schändet?«
    Da sich sein Kopf rötete, wußte ich, daß ich ins Ziel getroffen hatte.
    »Nun?«
    »Habe ich«, gab er zu.
    »Wunderbar.«
    Mein Kommentar erstaunte ihn. »Und Sie haben nichts dagegen, daß ich so etwas tat? Ich meine, das steht mir ja nicht zu, da bin ich auch ehrlich.«
    »Was sollte ich denn dagegen haben.« Ich setzte mich entspannt hin und lächelte. »Bei Ihnen kann ich mir vorstellen, daß Sie sogar einen Erfolg erzielten.«
    Er schwieg.
    Ich zwinkerte Suko zu, und der nickte zurück. Dabei hob er noch den rechten Daumen. Volltreffer.
    »Warum sagen Sie nichts, Mr. Leary?«
    »Sie kennen die Menschen, Mr. Sinclair«, gab er leise zurück. »Sehr gut sogar.«
    »Sie haben also etwas herausgefunden.«
    »Ja.«
    »Sehr gut.«
    »Aber ich weiß nicht, ob ich das alles so sagen kann, denn ich möchte keinen Menschen in Mißkredit bringen. Das ist doch auch für Sie verständlich - oder?«
    »Aber immer.«
    »Deshalb tue ich mich ja auch so schwer.«
    »Waren es Jugendliche, war es eine Bande, die die Gräber öffnete und die Gebeine hervorholte?«
    »Wenn es das mal gewesen wäre«, murmelte Leary, »aber so war es bei allen Heiligen nicht.«
    »Wie denn?« drängte ich. »Himmel, Leary, lassen Sie sich doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.«
    »Aber der Schutz…«
    »Wir werden alles genau überprüfen. Das kann ich Ihnen hoch und heilig versprechen.«
    Er rieb sein rechtes Auge. »Ich glaube Ihnen auch, es ist trotzdem schwer für mich.«
    »Hier wird auch nichts heimlich aufgenommen. Darauf können Sie sich ebenfalls verlassen.«
    Er entspannte sich und wurde lockerer. »Das habe ich gehofft bei Ihnen. Es ist auch so eingetreten, aber der Verdacht, den Sie vorhin äußerten«, sprach er schnell weiter, »der trifft einfach nicht zu.«
    »Sie meinen die Bande?«
    »Ja. Es ist keine Bande im eigentlichen Sinne. Es sind nur drei Leute, und einen davon, wohl der Anführer, den kenne ich. Sogar relativ gut.«
    »Das ist ein Ding!« Ich sprach Suko an. »Was meinst du dazu?«
    »Der kleine Hammer.«
    »Vielleicht sogar der große. - Reden Sie bitte weiter, Mr. Leary, wir mußten nur mal kurz Dampf ablassen.«
    »Das verstehe ich sehr gut. Nun ja, dieser Anführer kennt sich wohl auf einem bestimmten Friedhof noch besser aus als ich, weil er dort sein Berufsleben verbracht hat.«
    »Ist er Totengräber?« fragte Suko.
    »Er war es. Jetzt ist der Mann pensioniert. Er muß ja am besten wissen, wo die besten Knochen oder Gebeine zu holen sind. Das hat er dann auch zusammen mit zwei Helfern getan. Ich habe sie bei Dunkelheit beobachtet, als sie ein Grab aushoben und die Knochen in eine Reisetasche legten.«
    »Hat man Sie entdeckt?«
    »Nein, Mr. Sinclair.«
    »Wann haben Sie das denn gesehen?« fragte Suko. »Oder wie lange ist es her?«
    »Mehr als zwei Wochen.«
    »Und Sie haben nichts gemeldet?«
    Er wurde rot. »Nein, das tat ich nicht. Ich wollte den Mann nicht anschwärzen, den ich kenne.«
    »Es stand aber in den Zeitungen, daß Zeugen gesucht werden.«
    »Schon, Mr. Suko.« Leary holte tief Luft. »Ich habe es damals nicht getan, aber als ich Mr. Sinclair kennenlernte, dachte ich eben anders darüber.«
    »Schon gut«, beruhigte ich ihn. »Ihnen wird nichts geschehen, Mr. Leary, aber wir brauchen den Namen des Mannes, der da die Gräber plündert.«
    »Ich weiß«, flüsterte er.
    »Es fällt Ihnen schwer, wie?«
    Leary nickte.
    »Möchten Sie einen Schnaps?«
    Über die Frage erschrak er richtig. »Was, schon so früh am Morgen? Ich bitte Sie!«
    »Manchmal kann ein Whisky auch Medizin sein.«
    »Gut, dann versuche ich es.«
    Die Flasche stand ebenso versteckt in meinem Schreibtisch wie die Gläser. Leary staunte, daß ich nur ein Glas füllte und wir selbst nichts tranken. Er zögerte noch, nach dem Drink zu greifen, ich nickte ihm aufmunternd zu, dann nahm er das Glas, holte schnaufend Luft und leerte das kleine Gefäß mit einem Zug.
    Suko und ich grinsten uns an, weil wir wohl beide das gleiche dachten. So wie Jason Leary den Drink in die Kehle gekippt hatte, das ließ schon auf eine
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