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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo
Autoren: Volker Krämer
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denn der See absorbierte die enorme Vernichtungskraft der A-Bombe komplett. Mithilfe des herbeigeeilten Gryf konnte Zamorra entkommen. Doch ihm war absolut klar, dass sein Weg erneut nach Kolumbien führen musste. Die Frage war nur, ob das Militär und die CIA ihn nahe genug an das Areal herankommen lassen würden.
    Und nun zeigte ihm Robert Tendyke aktuelle Satellitenaufnahmen dieser Region.
    Zamorra blickte den Freund an.
    »Okay, seit meiner Rückkehr aus Kolumbien sehe ich mir diese Aufnahmen mindestens zweimal am Tag im Internet an. Warum also hast du den weiten Weg auf dich genommen, um mir das hier vorzuführen?«
    Robert Tendyke lachte kurz bitter auf.
    »Was du und alle anderen User dieser Seiten zu sehen bekommen, das entscheidet die CIA.«
    Zamorra war verblüfft.
    »Du meinst, die aktuellen Aufnahmen sind manipuliert? Können die das denn?«
    Tendyke stellte sich direkt hinter den Professor, der direkt vor dem Bildschirm Platz genommen hatte.
    »Die können so ziemlich alles, Zamorra, das darfst du annehmen. Diese Bilder hier, die ich dir mitgebracht habe, zeigen den tatsächlichen Zustand von Ort. Vergleiche sie mit deinen Aufzeichnungen.«
    Zamorra nahm entsprechende Schaltungen vor - er teilte den Bildschirm in zwei Hälften und rief in der einen die Internet-Bilder auf, in der anderen Tendykes Dateiinhalt. Der Franzose sog scharf die Luft ein. Es war ganz einfach zu erkennen. Auf den Bildern, die Robert Tendyke als real bezeichnete, hatte sich das Todesareal ausgedehnt. Nicht gleichmäßig, sondern partiell mehr oder weniger. Am deutlichsten war das in dem Bereich zu erkennen, in dem das Militär sein provisorisches Hauptquartier errichtet hatte. Zamorra war sich dieser Ausdehnung durchaus bewusst gewesen, doch nun erkannte er, dass sie weitaus größer ausgefallen war, als er befürchtet hatte. Die Energie der A-Bombe hatte genau das Gegenteil von dem bewirkt, was die Geheimdienste und das Militär mit der Zündung hatten erreichen wollten. Die Bombe war ein ausgezeichnetes Futter für den schwarzen See gewesen.
    Zamorra blickte über die Schulter zu Tendyke.
    »Wie kommst du an diese Bilder?«
    Robert grinste schräg.
    »Die CIA hat ihre Methoden und Möglichkeiten - Tendyke Industries jedoch auch. Die Geheimdienste können nicht jeden an der Nase herumführen. Aber ich bin nicht nur hier, um dir die Ausdehnung vor Augen zu führen.«
    Tendyke deutete mit dem Zeigefinger auf ein Randgebiet des Areals.
    »Dort ist der Grund für meine Sorgen zu finden. Zamorra, weißt du, wo Artimus sich derzeit aufhält?«
    Der Professor drehte seinen Bürosessel herum, sodass er Tendyke direkt anblicken konnte.
    »Warum fragst du? Soweit ich weiß, sollte er sich irgendwo in Algerien aufhalten. Zumindest ist das der Stand meiner Informationen.« Er ahnte bereits, was Tendyke ihm nun offenbaren wollte. Robert ließ sich in den Sessel neben dem Parapsychologen fallen.
    »Die Info ist leider völlig überholt. Artimus ist in…«
    »… Kolumbien.« Zamorra vollendete Tendykes Satz und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Dieser Unglücksrabe! Welcher verirrte Dämon hat ihn denn auf diese Idee gebracht? Aber jetzt sag mir bitte nicht noch, dass er sich in der Nähe des Areals befindet.«
    Tendyke zuckte die Schultern.
    »Doch, genau das tut er. Dort gibt es ein Anwesen, dass von einem Vampirclan bewohnt wird, die sich Kinder gefügig machen, und schließlich für ihr schmutziges Geschäft einsetzen: Drogenhandel. Du kannst dir den Rest denken.«
    Zamorra seufzte tief. Kinder in Gefahr - das reichte, um bei van Zant alle Alarmglocken klingeln zu lassen. Niemand konnte den Physiker in so einem Fall aufhalten. Tendyke fuhr fort.
    »Er hat sich mal wieder mit den Falschen angelegt, denn mit diesem Vampirclan ist nicht zu spaßen. Ihr Anführer nennt sich El Rojo und ist brandgefährlich. Was genau passiert ist, kann ich dir auch nicht sagen, doch schließlich griff das Militär Artimus mit zwei Kindern auf, die er offenbar von dort befreit hat. Und die Militärköppe hatten nicht Besseres zu tun, als unseren Freund in eine Zelle zu sperren. Ich habe erst davon erfahren, als bereits drei Wochen vergangen waren. Es war nicht einfach, aber es ist mir durch meine Beziehungen gelungen, ihn dort heraus zu bekommen. Er sollte anschließend sofort wieder zurück in die Staaten gebracht werden.«
    Zamorra hob abwehrend beide Hände.
    »Sprich nicht weiter - natürlich hat er sich geweigert und wieder einmal einen
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