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0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet
Autoren: Unbekannt
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Strich durch die Rechnung."
     
    *
     
    Milder Dano stand Posten, während der Ilt die Sprengung der Traummaschine vorbereitete. In Ermangelung eines geeigneten Sprengkörpers bediente er sich seines Blasters, dessen primitive Elektronik er verwirrte, so daß sie glaubte, die Waffe werde dauernd abgefeuert und den Generator zur Maximalleistung antrieb.
    Da das Programm des Blasters hartverdrahtet war, brauchten nur ein paar Kontakte entfernt zu werden, um diese Wirkung zu erzielen. Die ununterbrochene Tätigkeit des Generators führte letzten Endes zur Überladung des Kapazitrons, aus dem die Waffe ihre Energie gezog, und damit zur Explosion, deren Wirkung rund 500 Tonnen TNT entsprach.
    Gucky plazierte den manipulierten Blaster inmitten des mächtigen Maschinenblocks. Dann winkte er Dano zu. Es war Zeit, den Rückzug anzutreten.
    Bei der Planung ihres Vorgehens hatten sie einen Punkt übersehen: Ihr Ziel lag in der Tiefe, wo sie die Besatzung der ERRANTHE vermuteten. Um zu den Gefangenen zu gelangen, mußten sie sich eines der Antigravschächte bedienen, deren Zustiege sich im Hintergrund des Fabrikgeländes befanden. Der Ilt hatte angenommen, daß die Kellner nach der Zerstörung der Feldaggregate kopflos in alle Richtungen fliehen würden. Die Kellner hatten dagegen trotz ihrer Panik sehr wohl gewußt, wohin sie sich im Augenblick der Gefahr zu wenden hatten, und waren eben durch jene Antigravschächte entkommen.
    Dadurch war Gucky und dem Astronomen vorübergehend der Weg verlegt. Bevor sie weiter vordrangen, mußten sie warten, bis sich die Lage einigermaßen wieder beruhigt hatte.
    Sie eilten am Rand des Schachtes entlang, den Weg zurück, den sie gekommen waren. Sie hatten das Fertigungsgelände knapp einen Kilometer hinter sich gelassen, als der Blaster explodierte. Ein gelblich glühender Feuerball entstand in der Tiefe des Felsspaltes. Schwere Erschütterungen rollten durch das Gestein, und der krachende Donner der Explosion hallte in den riesigen Schacht hinein und wurde von dessen Wänden in zahllosen Echos zurückgeworfen.
    Es dauerte Minuten, bis wieder Ruhe eintrat. Dort, wo sich die Fabrik der Kellner befand, wälzte sich eine aus Qualm und Gesteinsstaub bestehende Wolke über den Rand des Felsspalts und sank träge in den Schacht hinab.
    So dicht war die Wolke, daß sie vorübergehend das Licht der in der Tiefe scheinenden Sonnenlampen verdunkelte.
    „So", sagte Milder Dano zufrieden, „jetzt brauchen wir nur noch zu warten, bis sich die Szene abgekühlt hat, und dann geht es weiter."
    Er war so sehr damit beschäftigt, die Qualmwolke zu beobachten, daß das Schweigen des Ilts ihm zunächst nicht auffiel. Dann jedoch wurde er aufmerksam.
    „He, hast du nichts zu sagen?" fragte er.
    Der Blick, den Gucky ihm zuwarf, wirkte schlaftrunken, als sei er soeben aus einem Zustand tiefer Trance erwacht.
    „Da kommt wer", sagte er.
    „Wo?"
    Der Ilt wies mit ausgestrecktem Arm in den Schacht hinaus.
    „Von dort. Denselben Weg, den wir gekommen sind."
    Dano kniff die Augen zusammen und spähte.
    „Ich sehe nichts."
    „Natürlich nicht ..."
    Im nächsten Augenblick war der Ilt verschwunden. Er hatte sich einfach in Luft aufgelöst. Dano ersehrak, aber im nächsten Augenblick war ihm der Zusammenhang klar.
    „Die Traummaschine ist explodiert, und er kann wieder springen und in anderer Leute Gedanken lesen wie ehedem", murmelte er. „Jetzt nehmt euch in acht, ihr Kellner!"
    Gucky materialisierte ein paar Minuten später.
    „Es nähert sich ein zweiter Zug von Kellnern", berichtete er. „Er sieht ganz so aus wie die Gruppe, hinter der wir her sind. Er hat offenbar ein fremdes Raumschiff ausgenommen und befördert technisches Gerät sowie die schlafende Besatzung des Fahrzeugs."
    „Von der BASIS ...?" fragte Milder Dano erregt.
    „Nein. Sie sehen alle so aus wie Pankha-Skrin. Es müssen Loower sein. Aber frag mich nicht, wie sie hierherkommen."
    Milder Dano indes war von der Eigenartigkeit des Zusammentreffens weniger beeindruckt als von den taktischen Möglichkeiten, die sich daraus ergaben.
    „Das paßt uns vorzüglich in den Plan!" rief er aus. „Wir lassen die Kellner mit den Loowern vorbeiziehen.
    Sie sind ohne Zweifel auf dem Weg zum selben Ziel, das auch der erste Trupp anstrebte. Sie werden uns den Weg weisen!"
    Gucky nickte.
    „So ähnlich hab’ ich’s mir vorgestellt. Es fragt sich nur, ob nicht vorher etwas dazwischenkommt."
    „Was soll das sein?"
    „Es ist dir, nehme ich an, nicht
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