Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
diesem Augenblick sagte Dano: „Ich weiß, wie wir das machen."
    „Was machen?"
    „Du willst die Kellner aus dem Weg haben, wenn die Maschine in die Luft geht, oder nicht?"
    „Bist du unter die Gedankenleser gegangen?"
    „Das nicht, aber wenn Not am Mann ist, kann ich ziemlich schnell denken."
    „Also gut, laß hören!"
    „Wir gehen davon aus, daß du die Funktion der kleinen Aggregate, die am Rand des Geländes aufgestellt sind, richtig erkannt hast. Wie, meinst du, würden die Kellner reagieren, wenn diese Kästen einer nach dem andern explodierten?"
    „Panik", antwortete Gucky. „Sie hätten keinen Bebenschutz mehr, und niemand weiß, wann das nächste Beben kommt. Aber wir können die Aggregate nicht angreifen, ohne daß man uns sieht."
    „Das ist das Risiko. Wir bauen darauf, daß die Kellner aus lauter Angst davonlaufen, anstatt sich um uns zu kümmern. Bei all der Mystik, mit der sie die Beben verbrämen, sind unsere Aussichten, glaube ich, recht gut."
     
    *
     
    Der Ilt lag flach auf dem Boden, so daß ihn die Reihe der Feldaggregate deckte. Die Reihe erstreckte sich nach rechts bis zum Rand des Schachtes. Links befanden sich sechs oder sieben der kleinen Maschinen in Schußweite. Weiter zum Hintergrund hin schloß sich der Bereich an, den Milder Dano zu bearbeiten hatte. Dano lag zweihundert Meter von Gucky entfernt, ebenfalls auf dem Bauch.
    Zum verabredeten Zeitpunkt eröffneten sie das Feuer. Ein fauchender Strahl thermischer Energie traf das Aggregat, das dem Schachtrand am nächsten stand. Er wußte nicht, nach welchem Prinzip das Gerät funktionierte - daher war ihm unklar, wie lange er den Thermostrahl würde einwirken lassen müssen, bevor eine Reaktion eintrat.
    Der Erfolg war unerwartet und verblüffend. Kaum hatte der Strahl die Verkleidung durchdrungen, da zersprühte das Aggregat in einem zischenden, knallenden Regen von Funken und glühenden Bruchstücken.
    Gucky richtete den Blaster sofort auf das nächste Ziel, ein Gerät am linken Rand seines Schußfelds.
    Die Kellner waren aufmerksam geworden. Bedienungsmannschaften verließen ihre Maschinen und kamen näher, um zu sehen, was es gab. Gucky hörte verwirrte Schreie. Inzwischen hatte auch Milder Dano sein erstes Ziel ausgeschaltet. Das dritte Aggregat zersprang knatternd und sprühend.
    Unter den Kellnern hatten sich ein paar ganz Entschlossene zu einer Gruppe zusammengetan, die auf die Reihe der Aggregate vorrückte. Der Ilt konnte nicht sehen, ob sie bewaffnet waren, aber er mußte mit dem Schlimmsten rechnen und machte sich zum Rückzug bereit. Es war mit Dano vereinbart, daß sie auf keinen Fall die Einaugen selbst unter Beschuß nehmen würden.
    Da geschah etwas Unerwartetes. Gucky hatte ein weiteres Aggregat unter Feuer genommen, als eines, das ein Dutzend Meter davon entfernt lag, explodierte. Und wenige Sekunden darauf zersprühte ein weiteres, das ebenfalls von dem Strahl des Blasters noch nie berührt worden war. Die Aggregate standen untereinander in Verbindung, erkannte der Ilt, und die Ausschaltung einiger weniger hatte zur Folge, daß auch die übrigen explodierten.
    Für die Kellner, selbst für die Entschlossenen unter ihnen, kam die Entwicklung zu schnell. Panik breitete sich unter ihnen aus. Sie schrien so laut, daß selbst der Lärm der Maschinen übertönt wurde. Der erste lief davon, in Richtung der Felswand, die den rückwärtigen Abschluß des Fertigungsgeländes bildete. Er gab das Signal. Andere eilten hinter ihm her, schreiend und mit kreischenden Armen. Die Gruppe der Entschlossenen zögerte noch ein paar Augenblicke, dann war auch ihre Moral gebrochen.
    Gucky sah, wie die Kellner sich, manche kopfüber, in die Antigravschächte stürzten. Seine Aufmerksamkeit war auf die Blende gerichtet, hinter der die Traummaschine stand. Die Blende war geöffnet worden. Mehrere Kellner kamen zum Vorschein und sahen sich aufgeregt um. Sie erblickten, die sprühenden Feldaggregate und die durcheinanderquirlende Schar der Fliehenden. Es dauerte nur ein paar Sekunden, da hatten auch sie begriffen, daß Gefahr drohte, und schlossen sich den Flüchtenden an.
    Der Ilt richtete sich auf, nachdem das letzte Feldaggregat zischend und sprühend den Geist aufgegeben hatte. Der Rand des Fabrikgeländes lag voll rauchender, zum Teil noch glühender Trümmerstücke. Milder Dano kam auf ihn zu.
    „Ich schlage vor, wir legen ein wenig Tempo zu", sagte er. „Sonst erwischt uns am Ende tatsächlich noch ein Beben und macht uns einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher