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0954 - Die Phantom-Jagd

Titel: 0954 - Die Phantom-Jagd
Autoren: Unbekannt
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Experimente war.
    „So etwas ist doch heute kein Problem mehr", erklärte der Ara leichthin. „Der Reifeprozeß eines Organismus läßt sich in vitro praktisch beliebig beschleunigen."
    „In ... was?" fragte Axe verständnislos.
    „Darunter versteht man eine künstliche Befruchtung in der Retorte", erklärte Markon Treffner ungeduldig.
    Dieser Armadan von Harpoon bräuchte nur eine Eibank anzulegen und sie zu konservieren. Dabei ist es egal, wie lange diese Eier lagern. Bei der richtigen Lagerung sterben sie auch in zehn Millionen Jahren nicht ab. Da diese Eier neutral sind, also ohne jeglichen Gen-Kode, läßt sich durch den Befruchtungsprozeß bestimmen, welche Form und welches Aussehen sie annehmen sollen."
    „Dann wären wir sozusagen die Väter der Orbiter", warf ten Hemmings ein.
    „Oder ihre Brüder?" fragte Axe schnell.
    Markon Treffner nickte ihm zu.
    „Das trifft die Sache schon eher. Erinnert euch der Untersuchungen, die auf Churuude mit uns angestellt wurden. Zweifellos haben die Roboter auch Gewebeproben von uns genommen und somit unseren Gen-Kode auf die neutralen Eier übertragen. Sie haben daraus unsere Doppelgänger geclont. Normalerweise hätten daraus exakte Ebenbilder von uns hervorgehen müssen, auch was den Charakter und die geistigen Fähigkeiten betrifft. Doch offenbar paßte das den Anlagen nicht ins Konzept, denn sie brauchten ja keine zweite Horde von Garbesch, sondern Orbiter, die diese bekämpfen. Deshalb nahmen sie Korrekturen der Psyche vor."
    „Dazu müssen sie sich entschlossen haben, als sie Axes Intelligenzquotienten eruierteh", rief Ten Hemmings. „Stellt euch vor ..."
    Weiter kam er nicht. Mit einem heiseren Aufschrei stürzte sich Axe auf ihn. Vermutlich hätte er ten Hemmings windelweich geprügelt, wäre nicht Brush Tobbon dazwischengetreten. Er packte Axe einfach um die Körpermitte und schleuderte ihn gegen die Wand.
    „Seit wann verstehst du denn keinen Spaß mehr, Axe?" sagte er dann zu ihm.
    „Was geht denn hier vor?" erklang da Kayna Schattens schneidende Stimme am Eingang des Gemeinschaftsraums. In ihrer Begleitung befand sich Pearl „Panika" Simudden.
    Axe kann es nicht verkraften, daß die Orbiter nicht solche Schwachsinnige wie er sein wollten", meinte ten Hemmings hämisch.
    „Schluß damit!" verlangte Tobbon, und ten Hemmings winkte begütigend ab. „Statt uns herumzuprügeln, sollten wir uns lieber überlegen, wie wir was gegen die herrschenden Mißstände unternehmen könnten. So hilflos, wie es scheint, sind wir nämlich gar nicht."
    „Nicht schon wieder ein Fluchtversuch", sagte Körn „Dezibel" Brack flehend.
    „Ich habe Neuigkeiten für euch", sagte Kayna Schatten, die einzige Frau .unter den sieben Flibustiern.
    „Die KUREL-BAL hat Ferrol wieder verlassen und fliegt möglicherweise sogar aus dem Wegasystem."
    „Mit welchem Ziel?" wollte Markon Treffner wissen.
    Kayna und Panika lächelten plötzlich unergründlich, und der Akone an ihrer Seite sagte: „Das ist noch nicht heraus, aber ..."
    Er unterbrach sich, als zwei Orbiter den Gemeinschaftsraum betraten. Der Zufall wollte es, daß beide SimuddenTypen waren. Allerdings unterschieden sie sich durch verschiedene Haartrachten von dem Original. Sie hatten das rotblonde Haar nicht straff nach hinten gekämmt, sondern der eine hatte einen lockeren Pagenschnitt, und der andere trug es bürstenkurz.
    „Axe, mitkommen", sagte die Simudden-Type mit dem Pagenschnitt.
    Axe schien sich unter den prüfenden Blicken seiner Kameraden irgendwie betreten zu fühlen, kam jedoch der Aufforderung widerstandslos nach.
    Die beiden Simudden-Typen brachten ihn zur Kabine des Kommandanten. Derscht ließ ihn selbst ein - er war eine Axe-Type, doch von ganz anderem Schlag als Axe. Der Gäa-Geborene mit den krummen Beinen und dem übermäßig behaarten Körper bewunderte sein so positiv verzeichnetes Ebenbild insgeheim. Derscht war für ihn der lebende Beweis, daß ein Mann wie er es durchaus zu etwas bringen konnte.
    „Hallo, Bruder", begrüßte Derscht ihn und gab ihm den Weg in die Kabine frei. Axe erwiderte den Gruß mit einem unverständlichen Gemurmel. Als er einen Blick in die Kabine warf und den mit allen möglichen Köstlichkeiten gedeckten Tisch sah, bekam er große Augen.
    „Mann, oMann!" rief er überwältigt aus. „Das sieht mir ganz nach einer Freßorgie aus. Mit wem willst du denn feiern, Derscht?"
    „Mit dir, wenn du nichts dagegen hast", erwiderte der Orbiter-Kommandant der KUREL-BAL.
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