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095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen
Autoren: Larry Brent
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Wir hätten die Chance, Dinge zu erfahren, wie sie
damals wirklich gewesen sind. Wir wären nicht mehr auf Vermutungen angewiesen!“
Milfords Stimme zitterte. Er war aufs Äußerste erregt. „Parapsychologische
Kräfte gab es schon immer, sie sind so alt wie die Menschheit. Aber nur
einzelne Individuen haben sie bis zur Vollkommenheit entwickelt. Einer davon
war Slyug, der Druide. Seinen Körper konnte man zerstören, sein Geist blieb uns
erhalten. Aber er entwickelte sich weiter. Es dauerte über tausend Jahre, ehe
es ihm gelang, Kontakt zu Jonathan William Moreenshere aufzunehmen. Und es
dauerte von da an noch nicht einmal fünfhundert Jahre, ehe es mir gelang, die
Hintergründe aufzudecken und die Kräfte auf mich wirken zu lassen, die ich
vollends befreien will. Machen Sie mit! Nehmen Sie teil an diesem großartigen
Abenteuer! Slyugs Geist vermag viel. Und wir alle werden so sein wie er, werden
Gegenstände bewegen können, ohne Hand an sie zu legen. Das ist das wirkliche
Leben. Menschlicher Geist überwindet die Trägheit, in die ihn der eigene Körper
zwingt. Slyug hat es bewiesen. Moreenshere entsteht Nacht für Nacht, die Burg,
die er bewohnt, ist plötzlich wieder da. Man kann sie sehen, fühlen…“
    „Slyug
verbreitet aber auch den Tod, Professor! Das muß verhindert werden!“ Larry
Brent ging um den grauen mühlsteinähnlichen Block herum. Er richtete seine
Waffe auf das Wurzelgeflecht, das den großen Totenschädel gefangenhielt.
    „Tun
Sie es nicht!“ schrie Milford. „Ein Mensch braucht siebzig oder achtzig Jahre
für seine Entwicklung. Es ist ein weiter Weg vom Geist des Säuglings bis zu dem
des Greises. Der Mensch vergeht und mit ihm der Geist.
Aber bei Slyug war es nicht so. Über tausend Jahre Denken liegen hinter ihm,
über tausend Jahre Vervollkommnung. Das kann man nicht einfach wegwerfen!
Bedenken Sie das Wissen, über das er verfügt!“
    „Es
ist ein gefährliches Wissen!“
    Milford
deutete auf das gigantische Wurzelgeflecht. „Was Sie da sehen“, wisperte er,
„sind nicht nur versteinerte Wurzeln und ein alter, etwas groß ausgefallener
Schädel. Wurzeln und Kopf bilden eine Einheit. Es ist ein lebendes Wesen!“
    „Es
beherrscht bereits Ihr Denken“, erwiderte Larry und sah zur Decke. Über dem
grauen Gestein lagen die Grundmauern der Black Walls. „Es ist gefährlich!
Unschuldige Menschen mußten sterben, und es werden weitere folgen, wenn ich
nichts unternehme!“
    Larry
ließ sich nicht beirren, zielte und drückte ab. Ein greller Strahl teilte die
Dämmerung, und Milfords Augen weiteten sich.
    Der
erste Strahl schnitt die dicke Hauptwurzel an, auf die der Schädel gestülpt war
und von dem aus weitere Ableger nach allen Richtungen gewachsen waren. Der zweite
und dritte Strahl kappte die anderen. Sand und Staub rieselten, und ein
eigenartiges Vibrieren lag in der Luft. „Aufhören!“ Milford war dem Weinen
nahe. Er sah, wie der große Schädel ins Rutschen kam, wie die von den Strahlen
abgeschnittenen Stücke auf den Boden klatschten, als würde man raumgroße
Felsbrocken aus der Wand reißen.
    „Aufhören!“
schrie Milford noch mal. Er stürzte sich auf Larry und wollte ihm die Hand herunterreißen.
    Da
krachte ein Schuß.
    Die
Kugel war für Larry bestimmt, aber sie traf Brian Milford in den Nacken. Sie
machte seinem gequälten Leben ein Ende. Er brach zusammen. Larry ging sofort in
die Hocke. In der Mündung des Tunnels zeigte sich eine Gestalt. Mechanisch
zielte Larry.
    Zu
einem zweiten Schuß kam der dunkle Schütze nicht mehr. Der Strahl aus der
Laserwaffe traf ihn in den Arm, und schreiend ließ Nancy Milford das Gewehr
fallen.
    Der
Gewehrschuß löste eine Katastrophe aus.
    Aus
dem Knistern wurde ein Brechen und Bersten. Große Brocken lösten sich aus der
Wand hinter dem riesigen, versteinerten Wurzelgeflecht, das in die Felswand
gewachsen war.
    Der
laute Knall löste den Einsturz aus.
    Larry
Brent hechtete auf den Stollenausgang zu. Er hatte das Gefühl, die ganze Decke
käme herunter. Schreckensbleich lehnte Nancy Milford an der Wand. X-RAY-3 riß
die junge Frau mit sich. Es regneten Sand und Steine herab, die Höhle hinter
ihnen wurde zugeschüttet und begrub den Druidenschädel und den toten Professor
unter sich. Hustend und nach Luft ringend schleppten sich Larry Brent und Nancy
Milford durch den Tunnel. Das Stromkabel riß hinter ihnen, und Grabesdunkel
hüllte sie ein.
     
    ●
     
    Larry
erreichte das Tunnelende und stützte die benommene Nancy
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