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095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen
Autoren: Larry Brent
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Ruhe gegeben. Fest steht, daß die Black Walls es ihm angetan
hatten. Und dies ist der Grund, weshalb er in seinem Werk Parapsychologie
und Steinzeit ein ganzes Kapitel den Black Walls widmet. Ein Burgherr
namens Jonathan William Moreenshere soll einen Pakt mit einem unsichtbaren
Geist eingegangen sein. Dieser war angeblich ein Druidenpriester, der besondere geistige Fähigkeiten entwickelt hatte. Dieser Druide
- Slyug - machte Moreenshere, der das Geheimnis des ewigen Lebens zu erfahren
hoffte, zu seinem Sklaven. Moreenshere brachte Opfer. Er machte seine Feinde -
und seine Freunde - zu Kopflosen und hauste bald ganz allein auf seiner
düsteren Burg. Die Begegnung mit einem fremden Ritter, der von weither gekommen
sein soll, hat Moreensheres Schicksal besiegelt. Er wurde selbst zu einem
Kopflosen. Den Ritter hat niemand mehr gesehen. Er ist nie zurückgekehrt.“
    Larry
atmete tief ein. Er war jetzt hellwach, obwohl er kaum drei Stunden geschlafen
hatte. „Da gibt es einen Punkt, den ich ergänzend hinzufügen möchte, Sir: Ich
weiß, was aus dem Ritter geworden ist. Er stürzte in die Schlucht, und sein
Körper blieb irgendwo unten zwischen den Felsen zerschmettert liegen.“
    Die
Dinge paßten zusammen: Larrys gespenstisches Erlebnis und die legendäre Story
um die Black Walls.
    „Wenn
es so ist, dann könnten wir den Faden bequem weiterspinnen, X-RAY-3. Gesetzt
den Fall, es gibt diese parapsychologischen Kräfte, wirken sie über den Tod
einer großen geistigen Persönlichkeit hinaus und vermögen
Bilder und Stimmungen zu erzeugen oder die Materie wirklich zu beeinflussen. Wenn Sie das Geschehen, von dem
auch Milford in seinem Buch einen Eindruck zu
vermitteln sucht, miterlebt haben, wenn es sich tatsächlich so wieder ereignete
wie damals vor fünfhundert oder sechshundert
Jahren, als Moreenshere noch Herr auf den
Black Walls war, dann müßte jene Stelle ausfindig zu machen sein, wo der Körper
seinerzeit aufschlug.“
    „Das
könnte bedeuten, daß unter erodiertem Gestein möglicherweise noch ein Skelett
liegt.“
    „Richtig.“
    „Die
ganze Geschichte hört sich wie ein Märchen an, wie eine Legende.“
    „Das
Ganze ist eine Legende, X-RAY-3. Aber vergessen Sie eines nicht: Es gab
mal eine Zeit, da erzählte man sich die Ereignisse nur. Das hatte zur Folge,
daß manches verfälscht berichtet wurde. In allem aber steckt ein Körnchen
Wahrheit. Was ist damals wirklich passiert, und was hat Milford mit seinen
Forschungen bezweckt? Das sind zwei Punkte, die äußerst
wichtig sind, X-RAY-3. Milford war von den Black Walls besessen. In seinem Buch
hat er zugeben müssen, daß ihn dieser Fleck fasziniert, daß der Hügel unter den
Grundmauern der schwarzen Burg möglicherweise ein unbekanntes Druidengrab
beherbergt, das von allergrößter Bedeutung für das sein kann, was jetzt
geschieht. Suchen Sie Milford auf, X- RAY-3! Wir wissen, daß er lange Zeit in
Ballater gewohnt hat, um seine Studien in der Nähe jenes von ihm geliebten Ortes betreiben zu können. Da ist
nämlich noch etwas, Larry: Das Kapitel, in dem Milford über die Black Walls
schreibt, endet mit einer Prophezeiung, die der Druide
dem schrecklichen Burgherren gemacht haben soll: Die Zeit der Kopflosen würde
wiederkommen! Nichts sei endgültig. Dafür werde er, Slyug, sorgen. Sein Geist
würde, irgendwann einmal, fähig sein, die Brücke in eine andere Zeit zu
schlagen. Diese Zeit scheint nun gekommen zu
sein. Finden Sie Milford, vielleicht weiß er mehr, als wir ahnen! Er hat vor
vier Jahren übrigens seine Wohnung in Ballater aufgegeben und ist ins bergige
Hinterland gezogen. Dort soll er ein Gut erworben haben. Das Hackey-Gehöft.“
     
    ●
     
    Es
gab für Larry Brent nicht den geringsten Zweifel, daß er sich dieses Gehöft
näher ansehen mußte. Auf dem Weg dorthin fuhr er an den Black Walls vorbei,
denn er kam nicht umhin, auf dem Plateau nach dem Rechten zu sehen. Zuviel war
in der letzten Nacht passiert.
    X-RAY-3
sah sich den Burghof gründlich an, starrte in die Tiefe, in die der blonde
Fechter gestürzt war und hörte, wie nun drei Männer mit Schaufeln und Pickeln
Felssteine und Erdschollen zur Seite räumten.
    Einer
von ihnen war Inspektor Andrew Carlton!
     
    ●
     
    Larry
mußte den Weg zurück und um den Berg herumlaufen.
    Andrew
Carltons Überraschung war groß, als Larry Brent auf der Bildfläche erschien.
„Sie hätten besser ausschlafen sollen“, rief er schon von weitem.
    „Das
gleiche könnte man von Ihnen sagen,
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