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095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das Opfer mit Gartengerät und Lumpen
zugedeckt.
    Unter
normalen Umständen wäre O'Hara, der noch seine Uniform trug, nicht so schnell
gefunden worden.
    Andrew
Carlton betrachtete die kopflose Leiche genau.
    Leanly
verhinderte währenddessen, daß Mrs. O'Hara den Raum mit dem schrecklichen Fund
betrat. Sie wollte wissen, was los war. Panik ergriff sie. Andrew Carlton
übernahm es, Mrs. O'Hara aufzuklären. Es traf sie wie ein Schlag. Alles Leben schien
aus ihrem Körper zu weichen, sie wurde leichenblaß, und ein ungläubiger
Ausdruck stand in ihren Augen.
    „Es
ist mir ein Rätsel“ sagte Andrew Carlton leise. „Sie sind sich sicher, daß er
allein nach Hause gekommen ist, daß niemand bei ihm war?“
    Sie
nickte.
    Gemeinsam
brachten sie die Frau nach oben.
    Andrew
Carlton telefonierte mit seiner Dienststelle und forderte die Spurensicherungsbeamten, die schon in Covereys Haus am Werk
gewesen waren, erneut an. Er sträubte sich innerlich gegen die Vorstellung, daß
Morris O'Hara ohne Kopf hergekommen sein könnte.
    Er
winkte Leanly zu sich heran. „Es ist eigentlich nicht Ihre Aufgabe, aber ich
wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich begleiten könnten. Es ist notwendig. Ich
brauche unter Umständen einen Zeugen.“
    „Ich
stehe Ihnen selbstverständlich zur Verfügung, Inspektor. Wohin soll es denn
gehen?“
    „Zu
den Black Walls, Leanly. Mit dieser vergammelten Ruine stimmt etwas nicht.“
    Andrew
Carlton raste über die nächtliche Straße und nutzte die freie Bahn. Es kam ihm
darauf an, so schnell wie möglich zu der Ruine zu kommen, um zu sehen, was
O'Hara unter Umständen dort begegnet war und ob Larry Brent noch lebte.
    „Wenn
irgend etwas sein sollte, Leanly“, sagte er, kurz bevor er seinen Dienstwagen
abstellte, wo auch Larry Brents Leihfahrzeug stand, „dann fragen Sie nicht
lange. Ich weiß nicht, wie und was mit O'Hara passiert
ist. Wir sind, nehmen wir das mal als gegeben an, einigermaßen vernünftige
Menschen. O'Hara stand mit beiden Beinen fest im Leben. Er reagierte schnell
und wußte, worauf es ankam. Und doch hat ihm diesmal seine Schnelligkeit und seine Gewandtheit nichts genutzt. Er muß etwas
erlebt haben, wovor mir graut.“ Carltons Miene war sehr ernst. „Ich habe vorhin
davon gesprochen, daß ich unter Umständen einen Zeugen brauche, Leanly. Es kann
sein, daß Sie dieser Zeuge sind, oder daß ich es bin. Sie verstehen, was ich
damit sagen will?“
    „Ja.
Sie rechnen damit, daß einer von uns diesen Ausflug zu den Black Walls nicht
lebend übersteht, Inspektor.“
     
    ●
     
    Andrew
Carlton nickte. „Es kann alles Unfug sein, was ich denke. Vielleicht kommt auch
keiner mehr von uns beiden nach Ballater zurück. Aber wir sind vorbereitet, das
ist unsere Chance.“ Der Inspektor verließ das Auto, den Schlüssel ließ er
stecken. „Für alle Fälle, wenn es schnell gehen muß.“ Er zog seine Dienstwaffe
aus der Pistolentasche, und sein Begleiter folgte diesem Beispiel.
    Mit
entsicherten Pistolen folgten die beiden Männer den einsamen Pfad hinauf und
erreichten das Plateau.
    „Mister
Brent?“ rief Andrew Carlton fragend. Sein Ruf verhallte. Larry Brent antwortete
nicht.
    Carlton
und Leanly blieben dicht zusammen, als sie über das Plateau gingen, sich die
umstehenden Sträucher und Büsche anschauten und an der Grundmauer
entlangschritten, die von der alten Burg noch existierte.
    Larry
Brent war nirgends zu finden.
    Aber
er mußte hier sein!
    Der
Amerikaner hatte einen bestimmten Plan verfolgt und diesen mit Carlton
eingehend besprochen.
    Der
Inspektor ging bis zu der Stelle, wo einst eine steinerne Brücke über die
Schlucht führte. Nur noch Felsreste waren hier zu erkennen. Der Strahl der
Taschenlampe huschte wie ein Geisterfinger über das zerklüftete Gestein und
blieb plötzlich am Gestrüpp hängen.
    „Leanly!“
    Der
Begleiter des Inspektors hielt die Luft an. Da unten im Gestrüpp lag jemand.
Ein Mensch! Im Licht der Taschenlampe sah man die Gestalt, die von den Ästen
und Zweigen aufgefangen worden war.
    „Brent!“
stieß der Inspektor hervor.
     
    ●
     
    Es
wäre halsbrecherisch gewesen, an dieser Stelle abwärts zu klettern.
    Andrew
Carlton rief Hilfe herbei, und eine halbe Stunde später traf eine
Rettungsmannschaft ein.
    Ein
in den Bergen erfahrener Mann wurde in die Tiefe abgeseilt und erreichte das
Gestrüpp, das Larry Brents Sturz aufgefangen hatte.
    Der
PSA-Agent stöhnte, als man ihn vorsichtig aus dem Dornengestrüpp löste, und
schlug die Augen

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