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0949 - Beherrscher der Tiere

Titel: 0949 - Beherrscher der Tiere
Autoren: Unbekannt
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Gewächsen aufhält, der verliert unweigerlich den Verstand. Aber hier oben hatten wir niemals Probleme, weder mit den Tieren noch mit den Pflanzen. Das war der letzte Stachel, junge Frau. Würden Sie jetzt bitte die Augen schließen, damit ich die Salbe auftragen kann?"
    Jennifer gehorchte, und der Arzt fuhr fort: „Niemand weiß genau, was in die Tiere gefahren ist. Sie sind auch nicht alle im gleichen Maß verrückt geworden.
    Diese Insekten, denen Sie Ihre Beulen verdanken, leben in unzähligen Schwärmen im Wald. Sie können neunundneunzig Stöcke öffnen und hineinsehen, ohne ein einziges Mal gestochen zu werden, denn die Tiere sind überhaupt nicht aggressiv. Aber beim hundertsten Versuch haben Sie möglicherweise Pech. Es muß ein paar Dutzend Stöcke geben, die regelrecht Jagd auf uns machen. Sie wagen sich sogar zu uns in die Stadt. Vor ein paar Tagen haben sie jemanden umgebracht. Der Mann war auf seiner Wohnterrasse eingeschlafen. Er war so verquollen vor lauter" Stichen, daß man ihn kaum noch identifizieren konnte."
    „Hören Sie auf, solche zartfühlenden Geschichten zu erzählen", murmelte Tekener schaudernd, denn nachträglich überkam ihn eisige Furcht bei dem Gedanken, was ihm und Jennifer in diesem See hätte zustoßen können. Was ihn am meisten an der ganzen Sache aufregte, war die Tatsache, daß unvernünftige Tiere ihn in eine solche Gefahr hatten bringen können, „Verhalten sich nur diese Insekten so merkwürdig?" fragte er den Arzt.
    „Leider nein. Alle Tiere können gefährlich werden. Nur die, die in Käfigen oder sonstwie in den Häusern gehalten werden, bleiben ruhig."
    „Dann ist es zumindest unwahrscheinlich, daß es sich um eine Seuche handelt."
    Der Arzt ließ von Jennifers Gesicht ab und richtete sich langsam auf.
    „Es ist keine Seuche", erklärte er mit seltsamer Betonung. „Es ist Kihnmyndens Geist!"
    Einen Augenblick blieb es ganz still.
    „Hmmmm!" machte Jennifer dann mit ihrer geschwollenen Zunge.
    „Oh, Verzeihung", sagte der Arzt erschrocken. „Es geht sofort weiter. Sie werden in wenigen Minuten wieder sprechen können."
    „Sagten Sie, Kihnmyndens Geist?" fragte Tekener ungläubig.
    „Sie haben gute Ohren, junger Mann. Das sagte ich in der Tat. So, jetzt komme ich zu Ihnen. Es wird ein bißchen weh tun, wenn ich die Stacheln entferne. Ja, Kihnmyndens Geist geht um, und davon wird mich niemand abbringen.
    Die ersten Angriffe durch die Tiere fanden statt, nachdem die Schlauboje in Flammen aufgegangen war."
    „Was ist die Schlauboje?"
    „Kihnmyndens Haus. Er nannte es so."
    „Und es ist wirklich abgebrannt?"
    „Ja, restlos. Es war Brandstiftung, einwandfrei, aber der Täter wurde nie gefaßt, was mich persönlich überhaupt nicht wundert. Sagen Sie mir eines: Sind das LashatNarben, die Sie da im Gesicht haben?"
    „Ja."
    Phantastisch. Vor langer Zeit hörte ich mal von einem Mann, der solche Narben trägt. Es heißt, daß er der einzige ist, der jemals diese Seuche überlebt hat. Sind Sie dieser Mann?"
    „Sie können doch Ihren Augen trauen, oder?"
    „Hm, und ich habe Sie ,Junger Mann' genannt. Nichts für ungut wie hießen Sie noch gleich?"
    „Tekener", half der Terraner aus. Der Arzt war geradezu entzückt. Tekener besann sich mühsam des Namens, der draußen auf einem Schild gestanden hatte.
    „Können Sie uns mehr über Kihnmynden erzählen, Ottarsk?" erkundigte er sich.
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung", versicherte Ottarsk vergnügt. „Sie werden bei mir wohnen und meine Gäste sein."
    „Sie meinen es gut mit uns, aber wir können ebensogut in einem Hotel wohnen." Ottarsk lachte.
    „Sie sind zum erstenmal hier auf Durgen, wie?" fragte er atemlos, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte. „Dann will ich es Ihnen erklären. Es gibt in Gostabaar nur ein Hotel, und das ist ein ganz miserabler Laden. Sie werden dort nach Strich und Faden betrogen, und sauber geht es in diesem feinen Haus auch nicht gerade zu. Und wissen Sie, warum das so ist? Weil man auf Durgen nicht gerne Fremde sieht. Wer diesen Planeten besucht, der muß entweder am Hafen wohnen, oder er hat persönliche Freunde, bei denen er sich einlädt. Touristen sind einfach nicht willkommen, und man macht es ihnen so schwer wie möglich, sich bei uns wohl zu fühlen."
    „Allmählich mißfällt mir dieser Planet!" sagte Ronald Tekener. Seine Frau konnte ihre Zustimmung vorerst nur durch heftiges Nicken Ausdruck bringen 3.
    Ottarsk schien ein guter Arzt zu sein, denn Tekener und seine Frau
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