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0947 - Das Voodoo-Weib

0947 - Das Voodoo-Weib

Titel: 0947 - Das Voodoo-Weib
Autoren: Jason Dark
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drei andere Opfer.«
    »Sie sind alle auf dieselbe Art und Weise ums Leben gekommen?« hakte ich nach.
    »Ja, das steht fest. Das habe ich ja in meinen Berichten geschrieben. Ich bin schon lange im Job, aber mit diesen Fällen komme ich nicht zurecht. Da jage ich lieber einen Typen wie den Ripper. Der nimmt ein Messer, wenn er killt. Auf eine gewisse Art und Weise ist das sogar ehrlich, aber diese Opfer sind verbrannt - sollte man jedenfalls denken. Oder was sagen Sie dazu, wenn bei einem Menschen die Haut fehlt.«
    »Säure.«
    Ramsgate winkte ab. »Nein, Mr. Sinclair, keine Säure. Es gibt davon keine Spuren um die Leiche herum. Die Toilettentür ist allerdings zerstört, als wäre das Unheil aus dem Raum dahinter hervorgebrochen. Aber Spuren finden Sie dort auch nicht. Das Feuer oder was immer ihn zerstört hat, ist nicht nachweisbar.«
    Ich nickte, mehr konnte ich nicht tun, denn Suko wußte mehr über die Fälle als ich, weil er die Berichte gelesen hatte. Ich war in den letzten Tagen unterwegs gewesen. Zuerst in Bath, dann hatte ich in London noch zusammen mit den Conollys einen Fall aufklären müssen, an dem Suko ebenfalls nicht beteiligt gewesen war.
    Unterwegs hatte mich Suko eingeweiht, aber auch dadurch war ich kaum weitergekommen. Es hatte den vierten Toten gegeben, und keiner von den Kollegen wußte, was dahintersteckte. Tony Ramsgate hatte rotiert, bis ihm der Gedanke gekommen war, sich mit seinem Freund und Kollegen Tanner kurzzuschließen, und der hatte ihm den Ratschlag gegeben, sich an uns oder unseren Chef, Sir James, zu wenden. Das hatte er getan, und wir hatten nun den Schwarzen Peter.
    »Es wäre ja gut, wenn wir den Toten mal sehen könnten«, schlug ich vor.
    »Kriegen Sie noch, Mr. Sinclair, keine Sorge. Nur noch einen Moment.«
    Er drehte sich um und rief den Treppenabsatz hoch: »He, wie weit seid ihr?«
    Ein Mitarbeiter beugte sich über das Geländer. »Sie können kommen, Chef, bei uns ist fast alles okay.«
    »Gut.« Ramsgate winkte uns zu. »Dann folgen Sie mir mal unauffällig.«
    Das taten wir, wobei sich Suko noch umdrehte und zurückschaute. Er suchte einen bestimmten Menschen, der sich hier ebenfalls aufhalten sollte. Bisher hatten wir ihn noch nicht gesehen, aber, so war uns gesagt worden, dieser Mann würde uns helfen. Er war derjenige, der die Szene hier kannte.
    Wir wußten nicht, wie er aussah. Er mußte allerdings ein Farbiger sein, und er stand bei einigen unserer Kollegen hoch im Kurs, das war uns bekannt.
    Die beiden Scheinwerfer im Flur waren nach unten gerichtet, so daß uns das Licht nicht blendete. Obwohl in diesem Haus zahlreiche Parteien wohnten, waren die Wohnungstüren geschlossen geblieben. Nicht jeder sprach gern mit der Polizei, und es wollte auch keiner von seinem Nachbarn dabei beobachtet werden, wenn er mit den Bullen redete.
    Der Tote lag im Flur.
    Zwei Männer traten zur Seite, damit wir ihn besser sehen konnten. Im kalten Licht eines Scheinwerfers sah er noch schlimmer aus als befürchtet. Ich spürte ein kaltes Rieseln auf dem Rücken, als ich einen ersten Blick auf ihn warf, bei dem es natürlich nicht blieb, denn Suko und ich traten- noch näher heran, damit wir auch Einzelheiten erkennen konnten.
    Fleisch? Haut?
    Nein, es gab sie nicht mehr. Wir starrten auf ein Skelett, auf dem nicht der kleinste Fetzen Haut zu sehen war. Es gab auch kein Blut, kein Fleisch - vor uns lag ein Skelett mit leeren Augen-, Mund- und Nasenhöhlen, aber trotzdem anders als ein normales Skelett, und dafür gab es einen Grund.
    Es war die Farbe!
    Dieser Knöcherne schimmerte bläulich. Überall, ob am Kopf, am Körper, in der Mitte, an den Beinen oder an den Füßen. Das bläuliche Schimmern blieb bestehen, als hätte jemand die Knochen mit Farbe angestrichen.
    Seltsam, mehr als das.
    Suko und ich schauten uns den Knöchernen an. Es war still geworden, auch Ramsgates Mitarbeiter hatten sich zurückgezogen, aber hinter unserem Rücken hörten wir das Ratschen, mit dem der Kopf eines Zündholzes über eine Reibfläche hinwegglitt. Funken sprühten, eine Flamme tanzte über dem Pfeifentabak. Neue Rauchwolken umwehten uns, und dann sprach uns der Kollege an. »So war es schon dreimal zuvor.«
    »Und alles in dieser Gegend?« fragte Suko.
    »Ja, und die Taten beschränkten sich alle auf den Stadtteil Brixton. Ausgerechnet, als wäre hier nicht sowieso schon der Teufel los. - Es rumort doch wieder, das merken alle. Irgendwann geht es hier wieder zur Sache. Da fliegen dann die
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